Sáblíková egalisiert Titelrekord von Niemann-Stirnemann

Martina Sáblíková (Foto: ČTK / AP Photo / Matthias Schrader)

In den vergangenen Tagen haben tschechische Sportlerinnen und Sportler im Eisschnelllauf, im Biathlon und im Eishockey erneut für Furore gesorgt. Die herausragende Leistung aber hat Eisschnellläuferin Martina Sáblíková vollbracht: Sie holte ihre WM-Titel 18 und 19, damit hat sie zu Rekordhalterin Gunda Niemann-Stirnemann aus Deutschland aufgeschlossen.

Martina Sáblíková  (Mitte). Foto: ČTK / AP Photo / Matthias Schrader

Martina Sáblíková  (Foto: ČTK / AP Photo / Matthias Schrader)
Als Eisschnellläuferin Martina Sáblíková im vergangenen Jahr den Olympiasieg von 2014 über 5000 Meter nicht wiederholen konnte und sie auf der kürzeren Langstrecke sogar ohne Medaille blieb, dachten nicht wenige: Der Erfolgsweg der Tschechin geht zu Ende. Nun aber hat die 31-Jährige alle Zweifler eines Besseren belehrt. Bei der Einzelstrecken-Weltmeisterschaft im bayerischen Inzell war sie nämlich nicht zu schlagen. Am Donnerstag gewann sie zunächst die Goldmedaille über 3000 Meter – und die bedeutet ihr sehr viel:

„Diese Medaille stufe ich unglaublich hoch ein. Denn vor dieser Saison habe ich mir überhaupt nicht vorstellen können, solch ein Glücksgefühl noch einmal zu erleben. Ich muss meinem Trainer Petr Novák ganz herzlich dafür danken, denn ich habe nicht damit gerechnet, noch einmal so in Form zu kommen.“

Der von ihr gelobte Coach erwiderte nur:

Markéta Davidová  (Foto: ČTK / Jeff McIntosh / The Canadian Press)
„Martina ist prächtig gelaufen. Und darüber bin ich glücklich.“

Der Sieg über 3000 Meter war Sáblíkovás 18. Weltmeistertitel. Und der 19. folgte bereits zwei Tage später. Auf ihrer Paradestrecke, den 5000 Metern, gelang ihr dabei ein Husarenstück: Sie gewann ihr zehntes Gold in Folge! Sáblíková und Novák konnten also erneut eine Siegerehrung auskosten.

Im Biathlon hat die Entdeckung der Saison, die Tschechin Markéta Davidová, ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Beim Weltcup im kanadischen Canmore wurde sie Zweite im Einzelrennen der Frauen, das aufgrund des starken Frosts um ein Viertel der Distanz verkürzt wurde. Wegen der grimmigen Kälte mussten schließlich zwei Wettbewerbe abgesagt werden.

Barbora Krejčíková und Kateřina Siniaková  (Foto: ČTK / Vladimír Pryček)
Im Eishockey hat die tschechische Nationalmannschaft nach 25 Jahren erstmals wieder die Sweden Games gewonnen. Im dritten Turnier der aktuellen Euro Hockey Tour bezwangen die Schützlinge von Trainer Miloš Říha Gastgeber Schweden mit 5:2 und Finnland mit 3:1. Die 1:3-Niederlage gegen Russland im dritten Spiel war ärgerlich, aber nicht mehr entscheidend.

Sehr entscheidend für den Ausgang der Fed-Cup-Partie Tschechien gegen Rumänien war diesmal das abschließende Doppel. Das haben die tschechischen Tennisspielerinnen Barbora Krejčíková und Kateřina Siniaková gegen Monica Niculescu und Irina Begu mit 7:6, 4:6 und 4:6 verloren. Damit unterlag Tschechien in Ostrava / Ostrau mit 2:3 und schied erstmals nach elf Jahren in der ersten Runde aus. Schon im April müssen sie nun in die Relegation.

Autor: Lothar Martin
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