Saubere Energie aus Müll: Tschechien auf der Expo 2017 in Astana
Präsident Miloš Zeman ist unterwegs auf der Seidenstraße: Nach seinem Besuch in Vietnam eröffnete er den tschechischen Pavillon bei der Expo 2017 in der kasachischen Hauptstadt Astana.
„Ich mag originelle Ideen. Und hier habe ich das erste Mal in meinem Leben ein fliegendes Fahrrad gesehen“, so Zeman.
Mit nachhaltigen Innovationen wollen Unternehmen aus dem Herzen Europas in der zentralasiatischen Steppe trumpfen. Jan Krs ist Kommissar der tschechischen Vertretung auf der Expo 2017:
„Wir wollen hier das zeigen, was man als kluge, erfinderische Lösungen bezeichnen könnte. Dazu stellen wir hier eine Reihe von einzigartigen Ideen vor. Diese sollen einerseits unser Beitrag zur globalen Entwicklung sein, andererseits einen Mehrwert für unsere Unternehmen bringen.“
Das fliegende Fahrrad ist nur einer dieser einzigartigen Einfälle. Doch neben solchen Spielerein bieten die Tschechen in Astana auch handfeste Konzepte, vor allem im Bereich Energie und Abfallwirtschaft. Kernstück des Pavillons ist das Modell eines Kraftwerks, das fast emissionsfrei sauberen Strom aus Müll macht. Gebaut hat es die Firma von Marek Benes, und ein Exemplar soll schon bald in Kasachstan in Betrieb gehen. Doch der Unternehmer will seine Fühler noch weiter ausstrecken:„Chinesen, Russen, Iraner und Inder kommen hierher. Eigentlich Vertreter aller asiatischen Volkswirtschaften. Gerade deshalb ist die Expo eine Chance für uns.“
„Als das Wichtigste erscheint uns in dieser Region die Modernisierung der alten Kohlekraftwerke und Stromleitungen. Aber ebenso der Bau von neuen Wasserkraftwerken und Kläranlagen.“
Einen Haken hat die Expo aber: Die Unternehmen dürfen sich auf der Weltausstellung nicht direkt präsentieren und so Werbung für sich machen. Deshalb hoffen die tschechischen Firmen auf viele Gespräche abseits des Ausstellungsgeländes. Oder aber direkt im Restaurant des tschechischen Pavillons bei böhmischen Bier, Gulasch und Serviettenknödeln.