Sázavafest: in Mittelböhmen wird es bunt

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Eines der größten tschechischen Musikfestivals zieht seit Donnerstag tausende Fans ins mittelböhmische Benešov. Auf dem Sázavafest werden in diesem Jahr 120 Liveacts erwartet.

Trotz schlechtem Wetter konnten sich die Organisatoren des diesjährigen Sázavafests bereits am ersten Tag über den Besucheransturm freuen. Das lag nicht zuletzt daran, dass das Festival seit Wochen sehr gut beworben wird und dass am Donnerstag kein Eintritt gezahlt werden musste. Jahrelang wurde das Festival im nahegelegenen Kácov veranstaltet. Der Festivalorganisator Pavel Kloupar äußerte dem Tschechischen Fernsehen gegenüber, warum das Festival nach langem Überlegen nach Benešov umgezogen ist:

„Es ist eine mehr oder weniger gewinnbringende Entscheidung für uns. In Kácov ist es zwar sehr schön gewesen, aber das gesamte ehemalige Festivalareal hat zunehmend unter den Besucherandrang gelitten. Außerdem erschien uns der ursprüngliche Festivaltermin im Juli sehr unpassend. Es ist gut, dass wir das Festival nach Benešov verlegen konnten. Die Anfahrt ist recht günstig und eine Konzerthalle haben wir auch. Auf schlechtes Wetter sind wir also vorbereitet.“

Mit der Suche nach einem neuen Festivalgelände haben die Veranstalter direkt im Anschluss des letzten Sázavafests begonnen. Im Dezember sind sie dann auf die Idee gekommen, das Festival in Benešov zu organisieren. Ein halbes Jahr hat die Suche nach einem geeigneten Platz gedauert. Pavel Kloupar erzählt:

„Uns war wichtig, genug Platz für die Bühnen und eine gute Anbindung zu haben. All das funktioniert in Benešov hervorragend. Sowohl von Tábor als auch von Prag aus fährt man nur knapp 40 Kilometer. Mit dem Zug braucht man etwa 40 Minuten. Die Anbindung ist wunderbar.“

The Subways
Vom Bahnhof Benešov läuft man nur wenige Meter und schon steht man mitten auf dem Festivalgelände. Das macht die Anreise mit dem Auto fasst überflüssig und den Festivalbesuch sehr angenehm. In diesem Jahr werden neben vielen tschechischen Acts auch internationale Bands wie Alphaville, The Hurts oder The Subways erwartet. Warum die tschechischen Acts bei der Konkurrenz trotzdem nicht untergehen, erklärt Pavel Kloupar:

„Tschechische Fans sind sehr spezifisch. Darauf reagieren wir, indem wir eine große Bühne nur für tschechische Musiker bereitstellen. Aber um mit anderen Festivals mithalten zu können, dürfen wir uns nicht ausschließlich auf den Erfolg tschechischer Bands stützen. Deshalb versuchen wir immer genug Geld übrig zu haben, um auch ausländische Bands bezahlen zu können. Auch in Zukunft wollen wir hier natürlich aktuelle Bands und Mitwirkende sehen.“

Pavel Kloupar  (Foto: Archiv von P. Kloupar)
Noch bis Sonntagfrüh soll das Sázavafest dauern. Pavel Kloupar wünscht sich:

„Es soll ein buntes Festival sein, wo jeder etwas Passendes für sich findet. Auch irgendetwas Neues sollte dabei sein. Das ist mir persönlich wichtig. Besucher sollen nach dem Festival sagen können, dass sie etwas Neues mitnehmen, gesehen und gehört haben. Sie sollen etwas haben, woran sie sich erinnern können. Das sollte ein Grund zum wiederkommen sein.“

Autor: Iwi Hagenau
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