Festivalland Tschechien

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Die festgefahrene politische Nachwahlsituation in Tschechien bleibt ohne negative Auswirkungen für die Wirtschaft, zumindest vorläufig! Noch mehr gilt es für den Kulturbereich, zumindest jetzt im Sommer! Tschechien hat sich traditionsgemäß in ein Festivalland verwandelt, in dem man sich bei verschiedensten Kulturveranstaltungen je nach Geschmack bestens entspannen kann. Schließlich ist auch das Burgtourfestival "ceskehrady.cz", "tschechischeburgen", über welches wir Sie in jüngster Zeit regelmäßig informiert haben, ein gutes Beispiel dafür. Einige der Gruppen, die wir Ihnen in den letzten drei Wochen vorstellten, treten auch auf einem Festival auf, das am Donnerstag beginnt: Das SazavaFest, das nach der Stadt Sazava, dem Festivalstandort, benannt wurde. Von dem Kulturfestival "ceskehrady.cz" wollen wir heute sozusagen auf das SazavaFest umsatteln. Am Mikrophon ist Jitka Mladkova:

Aus der ursprünglich eintägigen Veranstaltung im Jahr 2001 mit einer Bühne und der Fassungskapazität des Festivalareals 1.800 Menschen hat sich das SazavaFest in nur wenigen Jahren zu einem multikulturellen Festival für mehr als 10 000 Teilnehmer und mit einem viertägigen Programm entwickelt. Heute wird es zum 6. Mal eröffnet. Die Festivaldramaturgie setzt nach wie vor auf einen bunten Genremix, in der zwar die durch verschiedene Stilrichtungen vertretene Musik dominante Stellung behält, gleichzeitig aber auch durch andere Gattungen wie Film, Theater, Autorenlesungen, Foto- und Skulpturausstelllungen u.ä.m. repräsentiert wird. Mit dabei sind auch ausländische Gäste und Bands, auch einige recht hochkarätige wie z.B. die Gruppe französische Hip-Hop-Gruppe Manau, die Elemente der traditionellen keltischen Musik mit modernen Rap-Beats mischt.

Als hochkarätig, zumindest in unseren geografischen Breitengraden, gilt auch die tschechische Band Cechomor, die auch diesmal nach Sazava kommt. Die einheimische Musikszene betrat die Gruppe schon 1988 und hat bis heute insgesamt fünf Alben eingespielt. Als erste hierzulande hat es Cechomor gewagt, die Musikfolklore Böhmens, Mährens und der Slowakei in modernen Arrangements zu spielen und auch im jeweiligen Dialekt zu singen. Sehr bald vor ausverkauften Hallen, wohlgemerkt. Doch nicht in nur Open-Air- bzw. Hallenkonzerten, sondern auch in Begleitung eines Symphonieorchesters tritt Cechomor mittlerweile auf.

"Co sa stalo nove", auf Deutsch "Was gibt´s Neues" ist der Titel der bis jetzt letzten CD dieser Gruppe, produziert 2005. Auch sie kann man im gewissen Sinne als multikulturell charakterisieren. Auf einigen von den insgesamt 14 Titeln des Albums beteiligten sich auch ausländische Künstler. Hier gleich eine kleine Kostprobe aus dem Lied "Zlocin"/"Verbrechen", gesungen abwechselnd Tschechisch und in irisch-gallischer Sprache. Mit von der Partie ist nämlich der irische Sänger Iarla O´Lionaird.