Schulden tschechischer Firmen auf Rekordniveau

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Tschechische Unternehmen sind so hoch verschuldet wie nie zuvor in der Geschichte. Grund dafür ist die gute Wirtschaftslage.

Karel Havlíček  (Foto: ČT24)
Die tschechische Wirtschaft brummt vor allem auf Pump. Unternehmen hierzulande stehen mit rund 1,048 Billionen Kronen (40,5 Milliarden Euro) in der Kreide, allein in diesem Jahr haben die Firmen Kredite in Höhe von 26 Milliarden Kronen (eine Milliarde Euro) aufgenommen. Die Zahlen veröffentlichte die Tschechische Nationalbank am Dienstag. Laut den Währungshütern ist die Verschuldung tschechischer Betriebe damit auf einem historischen Höchststand.

Die hohe Verschuldung liege vor allem an der derzeit guten Wirtschaftslage, erklärt Karel Havlíček vom Verband kleiner und mittelständischer Unternehmen in Tschechien. Kein Chef wisse, wie lange die Top-Konjunktur noch anhalten werde und investiere deshalb jetzt massiv, so der Verbandschef. Havlíček zufolge haben die Unternehmer zudem Angst, dass die Banken schon bald den Zugang zu Krediten erschweren könnten. Insgesamt befürchtet man schon bald einen Einbruch des wirtschaftlichen Aufschwungs in Tschechien. Laut einer unlängst veröffentlichten Umfrage des Exporteur-Verbandes rechnen vor allem ausführende Firmen mit einer Rezession in den kommenden zwei Jahren.

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Besonders für kleine Unternehmen mit bis zu 50 Angestellten zeigt der Trend neben der klassischen Verschuldung auch hin zu Bürgschaften. Diese garantiert hierzulande die Tschechisch-mährische Bank für Bürgschaften und Entwicklung (Českomoravská záruční a rozvojová banka). Man habe im Jahresvergleich seit Anfang 2018 rund 30 Prozent mehr Garantien ausgegeben, erklärt Bank-Vorstand Ivo Škrabal. Das habe für kleine und mittelständische Unternehmen seit Januar den Zugang zu insgesamt 8,8 Milliarden Kronen (340 Millionen Euro) für weitere Investitionen ermöglicht.