"Schuman-Tag": Prag feiert gedankliche Geburtsstunde der EU
In Prag wurden am Freitagvormittag die Feierlichkeiten zum sogenannten Schuman-Tag offiziell eröffnet, im Andenken an die gedankliche Geburtsstunde der Europäischen Union vor 53 Jahren. Gerald Schubert war vor Ort:
Dass die wichtigste Aufgabe der Europäischen Union auch heute noch die Sicherung des Friedens sei, das betonte auf einer Pressekonferenz, die am Vormittag im "Informationszentrum der Europäischen Union" in der Prager Innenstadt abgehalten wurde, einmal mehr der tschechische Premier Vladimir Spidla. Die EU sei für ihn das europäische Friedensprojekt, und gerade darin besteht für den Regierungschef auch das Hauptargument für einen Beitritt seines Landes. Der ebenfalls anwesende Chef der EU-Delegation in Tschechien, Ramiro Cibrian, verwies seinerseits auf die Bedeutung des EU-Referendums im Juni und forderte die Tschechen zu möglichst zahlreicher Teilnahme auf. Denn, so Cibrian, es sei wichtig, eine solche Entscheidung auf eine möglichst breite demokratische Basis zu stellen.
Ebenfalls am Vormittag wurde dann noch auf der Straße "Na prikope", einer Fußgängerzone im Zentrum Prags, der offizielle Veranstaltungsreigen des diesjährigen Schuman-Tages eröffnet. Alle 15 EU-Mitgliedsstaaten sowie alle 10 Kandidatenländer sind hier mit Ständen vertreten, es gibt Informationsmaterial, Musik, Tanz und natürlich auch kulinarisches.Den nächsten Schuman-Tag übrigens hofft man hier dann bereits als EU-Land feiern zu können. Denn wenn sich die Tschechen beim Referendum für den EU-Beitritt aussprechen, dann wird die Tschechische Republik am 9. Mai 2004 bereits genau acht Tage lang Mitglied der Europäischen Union sein.