Schwarzarbeit in Tschechien blüht

Illustrationsfoto: Pixabay / CC0

Es ist die Kehrseite der guten wirtschaftlichen Lage: immer mehr Menschen in Tschechien arbeiten am Staat vorbei.

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Die gute Konjunktur in Tschechien hat auch ihre Schattenseiten. Immer mehr Firmen hierzulande beschäftigen ihre Angestellten am Staat vorbei. Kurz gesagt: die Schwarzarbeit blüht in Tschechien. Schätzungen des Verbandes der Arbeitsvermittler zufolge dürften 250.000 Menschen unangemeldet in tschechischen Firmen arbeiten. Darüber berichtete die Tageszeitung MF Dnes in ihrer Montagsausgabe.

Hauptmotivation für die Firmen, ihre Angestellten schwarz zu beschäftigen, sind laut dem Arbeitsvermittler-Verband nach wie vor die Arbeitskosten. Das mit dem Nebeneffekt, dass der Nettolohn für den Arbeitnehmer höher ist als mit einem ordentlichen Arbeitsvertrag. Die Chefs bekommen ihre Arbeitskräfte mittlerweile über Vermittler, die ähnlich wie Zeitarbeitsagenturen funktionieren. Damit ist das Unternehmen nicht für den konkreten Arbeiter verantwortlich und rechtlich nicht angreifbar.

Einen anderen Grund für den Boom der Schwarzarbeit sieht beispielsweise die staatliche Arbeitsinspektion im Arbeitskräftemangel. Bei 10.000 Kontrollen wurden insgesamt 2900 schwarz beschäftigte festgestellt, 1900 davon seien Menschen aus Drittstaaten gewesen, heißt es dazu aus der Behörde. Die Firmen umgehen damit lange bürokratische Prozesse, die mit der Beschäftigung von Ausländern aus Drittstaaten verbunden sind.