Schwerer Fußballcrash: Torwart Petr Cech muss halbes Jahr pausieren
Fußballbegeisterte Tschechen sind stolz auf ihre Nationalspieler, die in europäischen Spitzenclubs ihren Mann stehen und dort zu den Besten gehören. Doch als sie am Wochenende im Fernsehen die Ausschnitte eines Spiels aus der englischen Premier League zu sehen bekamen, da stockte ihnen der Atem: Eines ihrer Idole, der Weltklassetorhüter des englischen Fußballmeisters FC Chelsea Petr Cech, wurde von einem Gegenspieler so schwer am Kopf verletzt, dass er noch am Abend desselben Tages in einer Spezialklinik in Oxford operiert und für einige Stunden im künstlichen Koma gehalten werden musste.
"Die bisherigen Informationen sind die, dass die OP gut verlaufen ist und alle lebenswichtigen Funktionen zu 100 Prozent o. k. sind. Hoffen wir, dass dieser positive Trend auch weiterhin anhalten wird. Sollten keine unvorhergesehenen Komplikationen eintreten, dann glaube ich, dass Petr Cech in der nächsten Woche das Krankenhaus verlassen und sich zu Hause auskurieren und weiterbehandeln lassen kann. Was die Dauer des Heilungsprozesses anbelangt, da gehen die Meinungen etwas auseinander: Ein Arzt sagt acht Wochen, ein anderer spricht von zehn Wochen."
Andere Fachärzte sind da weniger optimistisch und sprechen klar davon, dass Petr Cech jetzt mindestens ein halbes Jahr brauche, um sich vollkommen von dieser Verletzung zu regenerieren. Zumal man erst genau und lange überprüfen müsse, ob auch das Gehirn diesen Bruch unbeschadet überstanden hat. Bei einer zu frühen Rückkehr auf den Fußballplatz könnten nämlich posttraumatische Epilepsie oder chronische Kopfschmerzen die Folge sein, teilte der Prager Neurochirurge Filip Kramar der Presse mit. Daher ist man erst einmal froh, dass das Schlimmste nicht eingetreten ist: Die Chelsea-Mediziner räumten nachträglich ein, dass sie zwischenzeitlich Befürchtungen gehabt hätten, Cech könne den Unfall nicht überleben.
Der englische Fußballverband (FA) leitete Ermittlungen gegen Hunt ein. Zudem wird er ebenso die Rolle von Schiedsrichter Mike Riley untersuchen, der die Schwere der Verletzung nicht erkannte und Cech eine Erstversorgung auf dem Platz verweigerte. Cech musste auf allen vieren vom Platz kriechen. Darüber und über andere Unverantwortlichkeiten im englischen Clubfußball ist inzwischen eine heftige Diskussion entbrannt. Auch der deutsche Auswahltorwart Jens Lehmann hat sich dabei schon zu Wort gemeldet. Er prangerte an, dass in England im Vergleich zu anderen Ländern nicht genug für den Schutz der Torhüter getan werde. Vermutlich musste leider erst die schwere Verletzung von Petr Cech herhalten, um daran etwas zu ändern.