Senatschef Pithart brachte Pilip und Bubenik nicht zurück
Am Sonntag ist Senatschef Petr Pithart nach mehrtägigen Verhandlungen auf Kuba alleine zurückgekommen. Die seit dem 12. Januar in Havanna verhafteten Tschechen bleiben nach wie vor im Gefängnis. Dagmar Keberlova fasst die Ereignisse der letzten Tage zusammen.
"Als Castro sagte, dass man von mir doch keine Entschuldigung verlangen könne, ich sei weder für die Tat noch für die darauffolgenden Ereignisse verantwortlich, in diesem Moment wusste ich, dass wir bei einem Gespräch bleiben würden und dass ich sie nicht nach Hause bringen werde."
Laut dem Senatschef Petr Pithart bringt Fidel Castro die Verhaftung der beiden Tschechen nicht mit der tschechischen Unterstützung der UNO- Resolutionen, in denen Kuba kritisiert wird, in Verbindung. Pithart ist der Ansicht, dass Pilip und Bubenik nicht vor Gericht gestellt werden und dass sie bald aus dem Gefängnis entlassen werden könnten. Einen konkreten Termin hierfür wagt er allerdings nicht abzuschätzen. Nach dem erfolglosen Besuch Pitharts auf Kuba beharrt also Fidel Castro auch weiterhin auf einer offiziellen Entschuldigung seitens der Tschechischen Republik für die angeblichen Taten der beiden Tschechen. Tschechien beabsichtigt aber nicht, eine solche Entschuldigung vorzubringen, da es keinen Gründ dafür gäbe:
"Weder die tschechische Regierung noch das tschechische Parlament haben Pilip und Bubenik nach Kuba geschickt. Bisher ist die konkrete Anklage nicht bekannt, zuerst sollen sie einen Aufstand vorbereitet haben, jetzt wiederum werden sie der Wirtschaftskriminalität bezichtigt. Es wäre gut, wenn Kuba die Anklage bald formulieren würde."
Die tschechische Diplomatie wird auch weitere Schritte zur Freilassung der beiden Tschechen unternehmen, man wartete Außenminister Jan Kavan zufolge nur auf die Rückkehr von Petr Pithart und detallierte Information über seine Mission. In diesem Zusammenhang äußerte Kavan die Möglichkeit, dass sich Tschechien in dieser Angelegenheit an Russland wenden wird. Auf Kuba verhandelt unterdessen Lucie Pilipova, die Gattin des verhafteten Abgeordneten Ivan Pilip, mit Ramon de la Cruz, dem kubanischen Verteidiger von Pilip und Bubenik. Seine Mission auf Kuba setzt auch der Generalssekretär der Interparlamentarischen Union, Anders Johnsson, fort, der bisher ebenfalls keine konkreten Ergebnisse erzielen konnte.