Škoda: „Einwöchiger Produktionsstopp gefährdet den Jahresplan nicht“
Die Auswirkungen der Weltfinanzkrise hat nun auch die tschechische Autoindustrie erfasst. Am Wochenende gab der LKW-Hersteller Tatra bekannt, die Fahrzeugproduktion vorübergehend zu senken, und die Mitarbeiter mit Ersatzarbeit zu beschäftigen. Damit sollen bei Tatra Entlassungen verhindert werden. Nun hat auch der Automobilhersteller Škoda angekündigt, dass man wegen der gesunkenen Nachfrage nach Neuwagen, die Produktion Ende Oktober für eine Woche aussetzen müsse. Patrick Gschwend hat Jaroslav Černý, Pressesprecher des Konzerns, über die Maßnahme befragt.
Herr Černý, Škoda Auto hat gestern angekündigt in der letzten Oktoberwoche die Produktion auszusetzen. Warum hat sich Ihr Konzern dazu entschieden?
„Das muss ich zunächst einmal richtig stellen. Am 28. Oktober ist in Tschechien Nationalfeiertag, und da wird bei uns sowieso nicht gearbeitet. Und dass bei uns am 27. Oktober nicht gearbeitet wird, haben wir schon am Anfang des Jahres mit den Gewerkschaften verabredet. Vor 14 Tagen haben wir dann auch den 31. Oktober als Nicht-Produktionstag angemeldet. Das heißt es war für diese drei Tage ohnehin geplant, nicht zu produzieren. In Absprache mit den Gewerkschaften haben wir nun entschieden, auch an den beiden restlichen Werktagen der letzten Oktoberwoche die Produktion auszusetzen.“
Ist es also ein üblicher Vorgang, dass man hin und wieder die Produktion aussetzt oder herunterfährt?
„Der Grund für die jetzige Maßnahme ist eine Schwächung des Verkaufs in den westeuropäischen Ländern, die unsere Hauptabsatzmärkte sind.“
Was würde denn geschehen, wenn man die Produktion nicht senkt, sondern weiterlaufen lässt wie bisher?
„Dann würden wir die Fahrzeuge nur für das Lager produzieren, und das wollen wir nicht.“
Welche Ihrer Werke und welche Fahrzeugmodelle betrifft die Aussetzung der Produktion in der letzten Oktoberwoche?
„Das betrifft alle unsere Modelle, das heißt alle unsere tschechischen Werke. Das beschränkt sich aber nur auf die Produktion. In den anderen Bereichen, wie zum Beispiel in der Logistik und so weiter, wird normal gearbeitet.“
Was bedeutet das denn für Ihre Angestellten? Bleiben die zu Hause oder was werden die in dieser Zeit machen?
„Die Mitarbeiter aus der Produktion werden zu Hause bleiben, erhalten aber für diese Tage durchschnittlich 75 Prozent Ihres Lohnes. In den anderen Geschäftsbereichen müssen die Angestellten aber ganz normal zur Arbeit kommen.“
Wird die Aussetzung der Produktion in der letzten Oktoberwoche eine einmalige Maßnahme sein, oder sehen Sie sich gezwungen, dies noch öfter zu machen?
„Es ist nichts weiter geplant. Nur diese Woche.“
Wie hoch wird Ihr Produktionsausfall für diese Woche denn schätzungsweise sein?
„Wir reden da von etwa 13 000 Fahrzeugen. Die geplante Produktion und der Verkauf von über 700 000 Fahrzeugen pro Jahr ist davon aber nicht betroffen.“
Das heißt ingesamt wird Škoda die Produktion nicht senken?
„Nein.“