SkyEurope pleite: ČSA nimmt Fluggäste der Billig-Airline per Aufpreis mit
Die Kette der Hiobsbotschaften für tschechische Touristen reißt nicht ab. Nach der Insolvenz dreier Reisebüros hat nun auch eine Fluggesellschaft bankrott gemacht. Es handelt sich um die slowakische Billigflug-Airline SkyEurope, die einen Großteil ihrer Flüge von Prag aus startete. Seit Dienstag aber hebt kein Flieger von SkyEurope mehr vom Boden ab. Über die Folgen der Pleite sprach Christian Rühmkorf mit Lothar Martin.
Für alle war es natürlich ein Schock. Unmittelbar betroffen waren schätzungsweise fünf- bis siebentausend Passagiere, die am Dienstag und teilweise sogar schon am Montag quasi auf ihren Koffern sitzen geblieben sind. Wer unbedingt und sofort an sein Reiseziel wollte, der musste versuchen, bei einer anderen Fluggesellschaft mitzukommen. Das gelang natürlich nicht jedem, auch weil SkyEurope in ganz Europa Ziele anfliegt, die von anderen Fluggesellschaften gar nicht oder sehr wenig angeflogen werden. Tschechische Urlauber, die zum Beispiel aus dem griechischen Saloniki mit SkyEurope zurückfliegen wollten, müssen nun eine 27-stündige Bahnfahrt in Kauf nehmen, und noch dazu zu teueren Preisen.
Da SkyEurope schon Flüge bis zum nächsten Frühjahr im Angebot hatte, sind jetzt schätzungsweise 280.000 Leute im Besitz eines Flugtickets ohne Wert. Unter den Geschädigten sind Medienangaben zufolge rund 10.000 Tschechen.
Das klingt ja gar nicht gut. Wie sehen denn die Chancen der Fluggäste von SkyEurope aus, wieder an ihr Geld oder aber an einen preiswerten Ersatzflug zu gelangen? Laut Auskunft von SkyEurope können alle, die ihre Flugtickets per Kreditkarte bezahlt haben, den Zahlungsauftrag über ihre Bank stornieren. Das seien zirka 75 Prozent der Betroffenen, sagte der Sprecher der maroden Fluggesellschaft. Für die Barzahler sieht es dagegen schlecht aus. Diejenigen, die den Flug über ein Reisebüro gebucht haben, werden von diesem unterstützt. Im anderen Falle mussten Reisende, die im Ausland sitzen geblieben sind, ihren Rückflug selbst organisieren und bezahlen. Mehr Glück haben diejenigen, die die Chance haben, mit der tschechischen Fluggesellschaft ČSA zu fliegen. Für einen Aufpreis von 25 bis 50 Euro können sie sich ihre Tickets auf ČSA umbuchen lassen. Der Nachteil: Sie kommen nur mit, wenn noch Plätze im Flugzeug frei sind. Den gleichen Service gewährt auch die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air.