Slavia bleibt im Rennen - 0:0 gegen Arsenal ist Erfolg
Nach der ersten Begegnung sahen sie noch aus wie geschlagene Hunde und nun plötzlich strahlten die Spieler von Slavia Prag. Das sind im Fußball nicht zwei Welten, sondern einfach nur zwei Wochen. Die Underdogs aus der tschechischen Hauptstadt haben am Mittwoch dem haushohen Favoriten Arsenal London zu Hause in der Champions League ein 0:0-Unentschieden abgetrotzt.
"Wir hätten den Sieg auch auf unsere Seite ziehen können. Das ersehnte Tor haben wir nicht geschossen, wir haben aber redlich gekämpft, jeder von uns hat 100 Prozent Leistung gebracht. Arsenal hatte keine klare Chance, wir hatten hingegen zwei."
So die kurze Spielbeschreibung durch den Stürmer. Anstatt "wir" hätte Senkerik auch "ich" sagen können. Denn noch in der ersten Halbzeit zwang der 26-Jährige Arsenal-Schlussmann Joaquin Almunia mit einem Drehschuss zu einer Glanzparade. In der 75. Minute tat sich für Zdenek Senkerik dann die größte Möglichkeit auf, sein Team in Führung zu bringen. Nach einem langen Pass seines französischen Mitspielers Mikael Tavares lief er allein auf Almunia zu, doch letztlich schoss er anstatt ins Tor nur die emporgereckten Hände des Keepers an.
In der Begegnung spielte Slavia deutlich in die Karten, dass Arsenal-Trainer Arsene Wenger gleich vier Stammkräfte nicht aufbot, unter ihnen die Mittelfeldspieler Aleksandr Hleb, Cesc Fabregas und Tomas Rosicky. Dennoch blitzte hin und wieder die individuelle Klasse der Spieler des Klubs aus London auf und Slavia wäre sicher auch diesmal bestraft worden, wenn seine Spieler in der Abwehr so leichtsinnig gewesen wären wie im Hinspiel. Slavia wackelte jedoch nicht und Mittelfeldass Vladimir Smicer, der nach mehrwöchiger Pause am Mittwoch das erste Mal wieder spielte, konnte ein positives Fazit ziehen:"Wir sind froh über den Punkt, den wir geholt haben. Sevilla hat auswärts in Bukarest gewonnen, und der eine Punkt kann bereits viel bedeuten für die Entwicklung in unserer Gruppe. Den dritten Platz haben wir fast sicher."
Der dritte Platz würde bedeuten, dass man im kommenden Jahr im Uefa-Pokal weiter machen würde. Genau dies war vor der Saison als Ziel ausgegeben worden. Tatsächlich ist aber nun sogar mehr drin. Selbst der zweite Platz ist noch in Reichweite, dazu müsste Slavia im nächsten Spiel aber auf jeden in Bukarest gewinnen und danach zu Hause den bisherigen Zweiten, den FC Sevilla schlagen. Nach der Leistung gegen den Gruppen-Ersten Arsenal ist ein Sieg gegen den spanischen Verein allerdings keine utopische Vorstellung mehr.