Slovan Liberec knapp in Qualifikation zur Champions League gescheitert
Zwei heiße Eisen hatte der tschechische Clubfußball in der Qualifikation zur lukrativen Champions League im Feuer. Vizemeister Sparta Prag konnte am Dienstag die Erwartungen nicht erfüllen und scheiterte am relativ namenlosen belgischen Titelträger KRC Genk. Am Mittwoch ruhten daher alle hiesigen Hoffnungen auf Meister Slovan Liberec, der allerdings gegen den italienischen Renommierclub AC Mailand nur eine Außenseiterrolle einnahm. Ob er diese nutzen konnte, das verrät Ihnen Lothar Martin.
Wie wertvoll dieses Tor noch für die Mailänder werden sollte, zeigte der weitere Spielverlauf. Nach der Pause hatte Slovan den Spielfaden wieder gefunden, schnell den Ausgleich erzielt und alles auf eine Karte gesetzt. Der Lohn der Mühen blieb lange aus - bis kurz vor Spielende:
Ja, die Nachspielzeit! Vier Minuten hatte der spanische Referee Dauden Ibanez angezeigt, doch nach etwas mehr als drei Minuten bereits abgepfiffen. Wütende Proteste bei den sichtlich enttäuschten Reichenbergern, Siegtorschütze David Langer hatte wegen Meckerns sogar noch die Gelb-Rote Karte erhalten. Das 2:1 war aufgrund der Auswärtstorregel zu wenig, der AC Milan schaffte den Sprung in die Champions League, Slovan Liberec bleibt wie tags zuvor Sparta Prag "nur" die Teilnahme am UEFA-Cup. Daher lautet das Fazit: Wieder einmal hat ein tschechischer Club ein europäisches Spitzenteam in die Enge getrieben, aber mehr auch nicht. Denn, wenn die hiesigen Vereine Jahr für Jahr ihre Besten aus finanziellen Gründen ins Ausland verkaufen - wie z.B. Jirí Stajner, der inzwischen in Hannover spielt -, dann fehlt dem tschechischen David auch immer wieder jenes Quäntchen Klasse und Substanz, um den Goliath auch zu besiegen.