Sparta gewinnt Prager Fußballderby - Matthäus interessierter Zaungast der Partie
Wenn es im tschechischen Clubfußball eine Begegnung gibt, die die Fans im ganzen Land so richtig in ihren Bann zieht, dann ist es das Derby zwischen den beiden Traditionsvereinen Sparta Prag und Slavia Prag. Und wenn diese Partie wie diesmal auch noch an einem Montag ausgetragen wird, dann lässt sich sogar ein Teil der europäischen Fußballprominenz in der tschechischen Hauptstadt blicken.
"Das war bestimmt das interessanteste Montagspiel in Europa", sagte Ivan Hasek, der Trainer des französischen Erstligisten AS St. Etienne und frühere Sparta-Spieler, nach dem Match. So wie er hatte auch der deutsche Ex-Nationalspieler und heutige Co-Trainer von Red Bull Salzburg, Lothar Matthäus die Gelegenheit genutzt, sich den tschechischen Klassiker in der mit über 20.500 Zuschauern ausverkauften Toyota Arena anzusehen. Nach seinen Erwartungen befragt, antwortete Matthäus gegenüber Radio Prag:
"Ich hoffe eigentlich immer auf ein gutes Spiel, wenn ich mir eine Fußballbegegnung anschaue. Hier in Prag bin ich das erste Mal bei einem Derby. Ich freue mich auf das Spiel, auf die Atmosphäre, und ich hoffe natürlich, auch einige gute Spieler sehen zu können."
Das heißt Spieler, die eventuell bald für Salzburg spielen könnten?
"Ja, in erster Linie muss ich natürlich an meinen Arbeitgeber denken. Aber andererseits will man sich auch informieren über das, was auf dem Platz passiert, wie die Mannschaften dieses Spiel angehen - also über alles, was einem am Fußball interessiert."
Das 1:0 für Sparta Prag war gleichzeitig der Endstand in einer Begegnung, die für ein Spitzenspiel ziemlich viele Wünsche offen ließ. Dem Schützen des "goldenen Tores" war das aber recht und billig, konnten sich doch die Gastgeber dank des Sieges wieder an Slavia vorbei an die Tabellenspitze schieben. Als die versammelten Sportjournalisten später wissen wollten, ob er nach dem Treffer sofort daran gedacht habe, dass dieser bereits das Siegtor sein könnte, reagierte Horvath prompt:
"Das ist mir natürlich auch eingefallen. Denn vor dem Spiel haben wir uns im Team noch einmal bewusst gemacht, dass wir im Herbst mehrere Begegnungen mit 1:0 oder 2:0 gewonnen haben. Wenn wir also ohne Gegentor blieben, dann war uns der Sieg zumeist sicher. Daher konnte man heute wieder sehen, wie aktiv wir alle nach hinten gearbeitet haben. Das hatte zur Folge, dass Slavia keine einzige Torchance hatte. Und zwar nicht, weil Slavia so schlecht war, sondern weil wir es nicht zugelassen haben."
Weitere Stimmen zum Spiel hören Sie am Mittwoch in unserem Sportreport, in dem wir auch etwas näher auf die aktuelle Situation in der tschechischen Gambrinus-Liga eingehen werden.