Sparta Prag siegt in der Champions League - Kincls Tor ist Millionen wert
Weihnachten steht vor der Tür und es gilt, Geschenke einzukaufen. Oder aber man beschenkt sich selbst. So wie die Fußballer von Sparta Prag, die sich am späten Dienstagabend mit einem Tor in der Nachspielzeit des Champions-League-Heimspiels gegen Lazio Rom in der Tat reich bescherten. Denn der von Mittelstürmer Marek Kincl per Kopf erzielte Treffer war nicht nur das goldene Tor zum 1:0-Endstand, nein: er war gleichbedeutend mit dem Einzug des tschechischen Meisters in das Achtelfinale der Champions League!
Dabei sah es nach der Auslosung der Vorrunde zur diesjährigen Champions League, als dem krassen Außenseiter Sparta Prag neben Lazio auch noch der FC Chelsea London und Besiktas Istanbul in die Gruppe G zugelost wurden, und zu Beginn der Gruppenspiele bei weitem nicht so aus, als wenn die Prager hier was reißen könnten. Nach dem 0:1 zu Hause gegen Chelsea und dem 2:2 in Rom hatten sie nach zwei Partien nur einen Punkt auf ihrem Konto, waren Tabellenletzter und niemand gab auch nur einen Pfifferling auf sie, zumal sie mit ihrer Spielweise auch niemanden so recht begeistern konnten. Doch ein 2:1 Heimsieg gegen Istanbul, ein hart erkämpftes 0:0 in London und der unermüdliche Einsatzwille beließen den Schützlingen von Trainer Jirí Kotrba bis zum abschließenden Gruppenspiel noch alle Chancen. Und die nutzten sie, wenn auch etwas glücklich. Daher wies der freudestrahlende Siegtorschütze auch noch einmal darauf hin, dass dies den Pragern die allerwenigsten zugetraut hatten:
"Ich denke, das ist ein riesiger Erfolg, denn vor Beginn der Spiele in der Gruppe G, in die man uns Chelsea und Lazio zugelost hatte, hat man uns nur wenig Chancen gegeben. Aber am Ende ist das herausgekommen."Jawohl, ein knapper, wenn auch verdienter 1:0-Sieg gegen Lazio, der den Blau-Gelb-Roten aufgrund der gleichzeitigen 0:2-Niederlage von Besiktas Istanbul gegen Chelsea noch den zweiten Gruppenplatz hinter den Londonern bescherte. Marek Kincl, der bereits auf der Einkaufsliste mehrerer europäischer Clubs steht und der in der Winterpause vermutlich auch die Prager verlassen wird, wurde sich nun erst so richtig bewusst, welch tollen Abgang er sich verschafft hatte:
"Ich denke, wenn das mein letztes Spiel für Sparta gewesen sein sollte, dann habe ich mich in einer wirklich großen Begegnung würdig verabschiedet und dieses Tor war ganz bestimmt das wichtigste in meiner Karriere."
Dank Kincls Kopfballtreffer aber war das Duell mit Lazio noch nicht das letzte für Sparta in der Champions League. Und wer weiß, vielleicht darf nun angesichts des erwähnten Geldsegens auch der Siegtorschütze noch im Frühjahr für die Prager auflaufen, wenn Real Madrid, der FC Barcelona, Manchester United oder Juventus Turin die Gegner sein könnten.