Sport: Tschechiens Tennis- und Eishockeyspieler knapp gescheitert

U-20-Championat im kanadischen Halifax (Foto: CTK)

Alljährlich zu Jahresbeginn sind aus sportlicher Sicht in Mitteleuropa fast alle Augen auf die Vierschanzentournee der Skispringer gerichtet. Doch bei diesem Event haben tschechische Athleten in den letzten Jahren so gut wie nichts zu bestellen. Verheißungsvoller sieht es da schon eher im Eishockey und Tennis aus, wo stets um diese Zeit die U-20-WM und der Hopman Cup auf dem Programm stehen. Wie die tschechischen Vertreter dort diesmal abgeschnitten haben, das verrät Ihnen nun Lothar Martin.

U-20-Championat im kanadischen Halifax  (Foto: CTK)
Nach den 2000 und 2001 errungenen Weltmeistertiteln waren die tschechischen Eishockey-Junioren bis 20 Jahre im vergangenen Jahr - ausgerechnet bei der WM im eigenen Land - bis auf den siebten Rang abgestürzt. Daher sollte es in diesen Tagen, wo das U-20-Championat im kanadischen Halifax stattfindet, wieder aufwärts gehen. Mit Siegen über Deutschland und Schweden, einem Remis gegen Finnland und einer 0:4-Niederlage gegen die Vertretung des Gastgebers hatten sich die Schützlinge von Trainer und Ex-Nationalspieler Jaroslav Holík als Dritter der Gruppe B dann auch unter die besten Sechs gekämpft, doch im Viertelfinalduell mit den USA wurden die Akteure um Jungstar Jirí Hudler jäh aus ihren Medaillenträumen gerissen. Denn in diesem Alles-oder-Nichts-Spiel verschliefen sie das Auftaktdrittel, lagen schnell mit 0:2 zurück und konnten trotz toller Aufholjagd nur noch zum 3:4-Endstand verkürzen. Dabei waren die Chancen zum Ausgleichs- oder gar Siegtreffer durchaus vorhanden gewesen. So sah es auch Manager Zbynek Kusý, der die nervenaufreibenden Schlussminuten wie folgt schilderte:

"Wir haben in den letzten vier, fünf Minuten enorm Druck gemacht und hatten auch mindestens zwei, drei gute Chancen. Jirí Hudler hat seinen Mitspielern phantastische Vorlagen geliefert, doch leider haben wir daraus kein Tor erzielt. Und das war ausschlaggebend für unser Schicksal."

Jiri Novak und Daniela Bedánová  (Foto: CTK)
Ähnlich gute Chancen auf den Finaleinzug beim Hopman Cup im australischen Perth hatte auch das tschechische Tennisduo Daniela Bedánová und Jirí Novák. In den Begegnungen mit der Slowakei und Italien hatten sich die grazile Daja und der stämmige Jirí jeweils mit 2:1 Siegen durchgesetzt, so dass es im abschließenden Duell mit Gastgeber Australien zu einem echten Endspiel in der Gruppe B kam. Entgegen aller Prognosen verlor Daniela Bedánová ihr Einzel gegen Alice Molik, während Jirí Novák den Weltranglisten-Ersten Lleyton Hewitt sensationell in drei Sätzen bezwang. Daher musste das abschließende Mixed entscheiden, in dem es einen tollen Fight gab, bei dem sich die Australier knapp mit 4:6, 7:5 und 10:8 behaupteten. Trotz der ersten Enttäuschung überwog am Ende der Stolz und die Genugtuung über das Geleistete bei beiden tschechischen Tennisassen. Jirí Novák hat das Top-Duell wie folgt gesehen:

"Leider haben wir das Match nicht zum siegreichen Ende gebracht, aber so ist halt das Tennisleben. Der Ball ist rund. Aber ich würde darin keine allzu große Tragödie sehen, denn wir haben schon einen tollen Kampf geliefert - zunächst in den Einzeln, wo jeder gewinnen will, vor allem aber im Mixed, das ich als das i-Tüpfelchen vom Tage bezeichnen würde."