Staat verliert Milliardenbetrag wegen Schwarzmarkt mit Wein
Der tschechische Staat verliert jedes Jahr rund 2,5 Millionen Kronen (91 Millionen Euro) an Steuereinnahmen wegen des Schwarzmarktes mit Wein. Dies sagte der Präsident des tschechischen Winzerverbandes, Tibor Nyitray, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Prag. Der Verband hatte vor kurzem eine Studie erstellen lassen, der nach etwa 100 Millionen Liter Wein hierzulande jährlich nicht versteuert werden.
In der Kritik steht vor allem der offene Verkauf in den Weinstuben. Gerade dort soll der meiste schwarz importierte Wein umgesetzt werden. Billige ausländische Ware aus anderen EU-Ländern wird dabei als heimisches Produkt angeboten. Vor einigen Tagen ist deshalb eine Diskussion über den offenen Verkauf in Gang gekommen. Tschechische Medien berichteten, dass das Landwirtschaftsministerium diese Art des Verkaufs ganz verbieten wolle. Dem hat aber das Ressort mittlerweile widersprochen. Dies sei nur eine von drei Varianten, hieß es.
Auch der Präsident des Winzerverbandes sprach sich am Mittwoch gegen ein rigoroses Verbot des offenen Verkaufs aus. Stattdessen sollte dieser Verkauf durch Verträge mit einem oder mehreren konkreten Winzern sicherer werden, sagte Tibor Nyitray.
Das Landwirtschaftsministerium überlegt drei Varianten. Bei der ersten dürften nur noch Winzer selbst ihre Weine auch offen anbieten. Bei der zweiten würde offener Wein in nicht fälschbaren Behältern transportiert, bei der dritten würden lediglich schärfere Kontrollen eingeführt. Welche der Varianten tatsächlich eingeführt wird, ist laut Presseberichten noch nicht entschieden.