Starke Frequenzen, elektronische Karten, erfolgreiche Sportler

Wieder einmal haben wir unseren Briefkasten geöffnet, und heraus gefallen ist ein ganzer Berg an Post von Ihnen, unseren Hörerinnen und Hörern. Wir sagen Ihnen, was sich darunter verborgen hat.

Ahoj und herzlich Willkommen zum Hörerforum von Radio Prag! Sei gut drei Wochen strahlen wir unser Programm zu jeder Sendezeit nur noch über eine Frequenz aus, statt wie früher über zwei Frequenzen. Es scheint, dass diese Änderung für Sie keine allzu großen Unannehmlichkeiten bedeutet. So schrieb uns zum Beispiel Bernd Seiser aus Ottenau:

„Ich bin sehr froh, dass auch seit dem ersten Februar alle fünf Sendezeiten von Radio Prag erhalten geblieben sind. Da der Empfang im Allgemeinen recht gut ist, reicht mir eine Frequenz pro Sendezeit aus, zumal nach meinem Empfinden sogar die jeweils etwas stärkere beibehalten wurde.“

Sollten Sie weitere Anmerkungen zu unseren Frequenzen haben, seien es positive oder negative, bitten wir Sie uns diese mitzuteilen. Wir versuchen ihre Berichte bei der Frequenzvergabe für das Sommerhalbjahr oder für das Winterhalbjahr 2010 / 2011 zu berücksichtigen, um die Nachteile der Frequenzabschaltungen für Sie so gering wie möglich zu halten.

Ungeachtet dessen haben Sie uns auch in den vergangenen beiden Wochen wieder enorm viele Empfangsberichte geschickt. Vielen Dank an Sie alle! Stellvertretend für die, die uns gehört und dazu einen Bericht verfasst haben, seien an dieser Stelle erwähnt Christoph Paustian aus Murg, Michael Brawanski aus Annaberg-Buchholz, Helmut Kiederer aus Heilbronn, Michael Willruth aus Frankfurt am Main, Ralph Rasshofer aus Aichach, Rüdiger Heinrich aus Buxtehude und Daniel Wächter aus Karlsruhe.


In den vergangenen Wochen haben wir in unseren Sendungen mehrfach über die so genannte Opencard berichtet, eine elektronische multifunktionale Bürgerkarte. Engelbert Borkner aus Hildesheim hat uns dazu diese Frage geschickt:

„Für welche Zwecke kann diese Bürgerkarte genutzt werden? Sollen damit Dienste erledigt werden, für die man bisher zur Stadtverwaltung musste?“

Nein, die Opencard erspart den Gang aufs Amt nicht. Die Opencard dient als elektronische Zeitkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel, als Zutrittsausweis zu den städtischen Büchereien und zur Bezahlung der Parkgebühren im Stadtzentrum. In Zukunft soll sie auch als elektronische Geldbörse verwendet werden können, mit der man im Schwimmbad, im Theater, im Kino oder im Zoo bezahlt.

Der Grund, aus dem wir in letzter Zeit über die Opencard berichtet haben: Sie kostet die Stadt Prag einen Haufen Geld, viel mehr als nötig, wie Kritiker sagen. Der Vorwurf der Korruption machte die Runde. Und was den technischen Betrieb der Opencard angeht, warnen Datenschützer vor einem Missbrauch der Daten, die auf ihr gespeichert sind. Außerdem ist die Prager Opencard nicht kompatibel mit ähnlichen Systemen in anderen tschechischen Städten. Im Nachbarland Slowakei ist man da schon weiter. Trotz all dieser Nachteile bricht unser Hörer Jürgen Kückelkaus aus Mettmann eine Lanze für elektronische Bürgerkarten im Allgemeinen:

„Elektronische Kartensysteme haben oft Tücken. Das ist wohl überall so. Ich denke, der Trend geht aber eindeutig zu kundenfreundlichen Systemen. Da ist wohl ein wenig Geduld gefragt.“

Apropos Geduld: Die haben die meisten Menschen, die die internationale Notrufnummer 112 wählen, sicher nicht. Sie brauchen in der Regel schnell Hilfe. Und in diesem Bereich kann sich Tschechien über internationales Lob freuen. Die tschechische Feuerwehr ist sogar im Vorjahr für den vorbildlichen Betrieb des Notrufs 112 von der Europäischen Kommission ausgezeichnet worden.

Unseren Beitrag über die Nummer 112 hat Ralf Urbanczyk aus Eisleben gehört, und diese Zeilen geschrieben:

„Ihr Beitrag gab einen informativen Einblick in die Arbeit der Notrufzentralen in der Tschechischen Republik. Gut finde ich dabei vor allem die Vernetzung mit den aktuellen Verkehrsinformationen. Die Technik bietet also die besten Möglichkeiten, verschiedene Umstände zu berücksichtigen. Nur der Mensch muss sie noch richtig anwenden. Damit in Zukunft keine Feuerwehr- und kein Krankenwagen mehr vor geschlossenen Eisenbahnschranken warten muss.“

Einen weiteren Kommentar haben wir bekommen zu dem innenpolitischen Topthema der vergangenen Woche in Tschechien: Das Oberste Verwaltungsgericht in Brno / Brünn hat die rechtsextreme Arbeiterpartei verboten. Dazu schrieb uns Andreas Mücklich aus Berlin:

Illustrationsfoto
„Ich denke, das ist kein Sieg für den demokratischen Staat. Die Diskussionen um ein Verbot radikaler Parteien gibt es auch immer wieder hier. Nur hilft doch ein Verbot nicht wirklich, denn schnell ist eine neue Partei gegründet, die dann wieder auf Stimmenfang geht. Wie ich im Medienspiegel gehört habe, sehen andere das auch so. Auch das Verhalten der heutigen Politiker der demokratischen Parteien ist nicht besonders hilfreich, das ist ganz deutlich am Rückgang der Wahlbeteiligung zu sehen. Es gibt doch ein Sprichwort: Der Fisch fängt immer vom Kopf an zu stinken.“

In der Tat hat die Arbeiterpartei angekündigt unter neuem Namen an den Wahlen zum tschechischen Abgeordnetenhaus im Mai teilzunehmen. Ob ihr die hohe Medienpräsenz der letzten Wochen geschadet oder genutzt hat, wird sich dann wohl zeigen.


Lukáš Bauer  (Foto: ČTK)
Auch über ein Thema, dass derzeit international in aller Munde ist, haben sie uns viel geschrieben. Es geht natürlich um die Olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver. Tschechien ist sehr erfolgreich gestartet, mit einer Bronzemedaille für Skilangläufer Lukáš Bauer und einer Goldmedaille für Martina Sáblíková im Eisschnelllauf. Und darüber haben sich nicht nur Tschechen gefreut, wie uns Paul Thürig schrieb:

„Es hat mich und mit mir viele, ja sehr viele Schweizerinnen und Schweizer riesig gefreut, dass Ihre sensationelle Eisschnellläuferin Martina Sáblíková über 3000 Meter Gold in Vancouver gewonnen hat! Herzliche Gratulation der sympathischen und erfolgreichen Tschechin. Ihre Landsleute dürfen sehr stolz sein auf diese Supersportlerin! Ich wünsche den tschechischen Teams weiterhin viele schöne Erfolge!“

Martina Sáblíková  (Foto: ČTK)
Und weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Am Wochenende war es wieder einmal Martina Sáblíková, die die tschechische Medaillenbilanz aufbesserte. Über 1500 Meter holte sie Bronze. Und sie hat noch ein weiteres Eisen im Feuer. Am Mittwoch wird der Wettbewerb über 5000 Meter ausgetragen, und das ist Sáblíkovás Paradedisziplin. Sie gilt als Favoritin für eine weitere Goldmedaille. Die Schattenseiten des Sports waren es hingegen, die Horst Cersovsky aus Sangershausen zu diesen Zeilen veranlasst haben:

„Mir hat der kritische Feuilletonbeitrag von Lothar Martin gefallen. Auch ich verfolge die Olympischen Spiele mit Begeisterung. Aber Kommerz, Doping und andere Begleiterscheinungen trüben auch meine Freude. Medial werden wir ohnehin viel zu stark auf die Medaillen fixiert.“

Hoffentlich hat das Lauschen des Hörerforums nicht Ihre Freude getrübt. Wir sind nun aber ohnehin schon am Ende angelangt. Die nächste Ausgabe ihrer Rubrik gibt es in zwei Wochen. Bis dahin bitten wir Sie uns fleißig zu schreiben, was Ihnen in unserem Programm gefällt oder auch nicht gefällt. Unsere Adressen sind folgende: per Post an Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik, per Email an [email protected] . Wir freuen uns auf Ihre Post! Machen Sie es gut bis zum nächsten Mal!