Streik der Piloten der CSA

Flugzeug von CSA am Flughafen in Prag

Wer am kommenden Freitag zum Himmel hinauf schaut, wird dort höchstwahrscheinlich keine Flugzeuge der tschechischen Fluggesellschaft Èeské Aerolinie finden. Grund dafür ist der geplante Streik der Piloten, die hiermit nichts anderes als eine Gehaltserhöhung erreichen wollen. Mehr zum ersten Streik der tschechischen Piloten von Dagmar Keberlova.

Was in der Welt Gang und Gebe ist, droht zum ersten Mal überhaupt auch den Czech Airlines. Die tschechischen Piloten haben bekannt gegeben, dass am Freitag die Motoren still stehen werden, falls die Firma ihre Gehälter nicht anheben wird. Für diese radikale Maßnahme entschieden sich die Gewerkschaften nach erfolglosen Verhandlungen über die Bezahlung der Überstunden. Die Gewerkschaften verlangen eine Gehaltserhöhung um 37 Prozent, dies will die Leitung der Czech Airlines nicht akzeptieren, da es die Lohnausgaben um Hunderte Millionen Kronen anheben würde. Ein Kompromiss steht nicht in Sicht, obwohl die Gewerkschaften weitere Verhandlungen begrüßen würden. Mehr hierzu der Vertreter der Gewerkschaftsvereinigung der Flugpiloten Dusan Horak:

"Bei den letzten Verhandlungen haben wir entgegenkommende Schritte unternommen, die leider vom Management nicht erwidert wurden. Wir erwarten sie jetzt und wir wären froh, noch einmal hinter dem Verhandlungstisch zusammen zu kommen."

Das Management der tschechischen Fluglinien hält ihre Forderungen für Übertrieben. Laut Vizepräsident für Marketing und Verkauf Vaclav Kral können die Piloten mit dem drohenden Streik das Funktionieren der ganzen Gesellschaft bedrohen:

"Diese Situation ist ein Spiel um die Zukunft der Tschechischen Aerolinien. Ich glaube, dass die Piloten genug Loyalität zur Firma haben sollten und sie sollten sich bewusst sein, dass die Konkurrenz nicht schläft und wir keine Monopolstellung auf dem tschechischen Markt haben. Was uns am meisten stört, ist ,dass dies alles auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen wird, denn sie werden es am meisten zu spüren bekommen. Sie werden von den Gewerkschaften als Geiseln genommen, mit denen sie versuchen, Forderungen zu erzielen, die unserer Meinung nach unberechtigt sind".

Die mit dem Streik drohenden Piloten hätten sich kaum einen besseren Tag als den letzen August und Freitag noch dazu aussuchen können. Dem Streik wollen sich Schätzungen zufolge bis zu 80 Prozent der Piloten anschließen. Laut einem Krisenszenario sollen vor allem Charterflüge versorgt werden, andere Flüge werde man nach der Bekanntgabe der Zahl der zur Verfügung stehenden Piloten versuchen, auf andere Fluglinien umzuleiten, sagte Vaclav Kral.