Streit um TV NOVA geschlichtet / Comeback für Zelezny
TV Nova - dieser Name steht seit Mitte der 90er Jahre für eine der erfolgreichsten privaten Fernsehanstalten in Mitteleuropa und ist nach wie vor der Sender mit den höchsten Einschaltquoten in Tschechien. Und hinter dem Sender stand jahrelang, gewissermaßen als Erfolgsgarantie, der Name seines Direktors - Vladimir Zelezny, wenn man so will eine Art tschechischer Berlusconi mit klaren Verbindungen in die politische Führungsetage der Bürgerdemokratischen Partei von Vaclav Klaus.
TV Nova - dieser Name steht seit Mitte der 90er Jahre für eine der erfolgreichsten privaten Fernsehanstalten in Mitteleuropa und ist nach wie vor der Sender mit den höchsten Einschaltquoten in Tschechien. Und hinter dem Sender stand jahrelang, gewissermaßen als Erfolgsgarantie, der Name seines Direktors - Vladimir Zelezny, wenn man so will eine Art tschechischer Berlusconi mit klaren Verbindungen in die politische Führungsetage der Bürgerdemokratischen Partei von Vaclav Klaus.
Doch in den vergangenen Wochen kriselte es bei Nova gewaltig. Hintergrund war der Streit zweier Gesellschaften um die Mehrheitsanteile an der Sendelizenz, der Ende Juni in der Entlassung Zeleznys gipfelte. Nachdem es wochenlang so aussah, als müsse der Clinch vor Gericht entschieden werden, kam es am Mittwoch überraschend zu einer Einigung. Die wohl überraschendste personelle Konsequenz, die sie mit sich bringt, verriet dem Tschechischen Rundfunk Zelezny-Sprecher Martin Chalupsky:
"Beide Gesellschaften haben sich darauf geeinigt, Dr. Vladimir Zelezny in der Funktion des Generaldirektors des Fernsehsenders TV Nova zu bestätigen."
Die beiden betreffenden Gesellschaften - die Finanzgruppe PPF und die Firma MEF-Holding - einigten sich weiter darauf, das Fernsehunternehmen gemeinsam zu leiten, wobei sich PPF um die Finanzen für den Sender kümmern soll, die MEF-Holding um das Programm von Nova. Und hier soll es ab September zu einschneidenden Änderungen kommen. In den nächsten Tagen soll vertraglich festgelegt werden, wie die neue Zusammenarbeit beider Seiten im einzelnen aussehen soll.
Welches Hauptziel beide Gesellschaften mit der erzielten Einigung verfolgen, verriet dem Tschechischen Rundfunk PPF- Sprecher Martin Svehla:
"Wir wollen einen stabilen Rechtszustand herbeiführen und ein ganzes Systém vorbereiten, um den Sender einem strategischen Investor aus dem Ausland zu verkaufen."
Für den altneuen Nova-Chef Vladimir Zelezny bedeutet die Einigung zwar ein Comeback - nachdem er sich von seinen Hörern bereits bis - so wörtlich - zu einem Wiedersehen in "besseren Zeiten" verabschiedet hatte. Und obgleich dieses Comeback möglicherweise nicht von langer Dauer sein wird, wie die Tageszeitung Mlada fronta dnes am Donnerstag prognostizierte.
Seine Milliarden hohen Schulden gegenüber seinem ehemaligen amerikanischen Investor ist Zelezny, der deshalb ein internationales Arbitrageverfahren am Hals hat, jedenfalls noch längst nicht los.