Täglicher Nachrichtenüberblick

Außenminister Petříček: Reisen nach Österreich und in die Slowakei spätestens ab Juli

Außenminister Tomáš Petříček glaubt, dass die Bewohner Tschechiens ab Juli wieder nach Österreich und in die Slowakei reisen dürfen. Bei einem guten Verlauf könnte dies sogar schon früher möglich werden, sagte der Sozialdemokrat in einem Interview für die Tageszeitung Hospodářské noviny (Montagsausgabe).

Demnach ist die Lage anders im Fall von Ländern wie Italien, Frankreich oder in den USA, die schwer von der Coroina-Pandemie getroffen wurden. Da sei es verfrüht über einen Zeitpunkt für erste Reisen dorthin zu reden, so Petříček. In dem Interview gab sich der tschechische Außenminister jedoch zuversichtlich, dass ab Juli zum „normalen Funktionieren des Schengenraums“ zurückgekehrt werden könnte.

Tschechischer Staat will großen Krankenhäusern bei Entschuldung helfen

Mit insgesamt 7,7 Milliarden Kronen (285 Millionen Euro) will der tschechische Staat sechs großen Kliniken im Land bei der Entschuldung helfen. Dies geht aus einem Vorschlag des Gesundheitsministeriums herum, über den die Regierungskoalition entscheiden soll. Laut dem Ressort sind die Krankenhäuser durch die Coronavirus-Krise in eine kritische finanzielle Lage geraten.

Zu den Gesundheitseinrichtungen gehören fünf Kliniken in Prag sowie das Universitäts-Krankenhaus in Brno / Brünn. Gerade diese hätten in hohem Maß Covid-19-Patienten bei sich aufgenommen, heißt es in dem Papier des Ministeriums.

Tschechien könnte umstrittene Konew-Statue an Russland abtreten

Tschechien könnte die umstrittene Prager Statue des Sowjetmarschalls Iwan Konew an Russland abtreten. Man sei zu Verhandlungen mit Moskau über eine solche Lösung bereit, sagte Außenminister Tomáš Petříček am Montag in einem Interview für die Tageszeitung Hospodářské noviny.

Laut Petříček hat die russische Seite beim tschechischen Verteidigungsministerium bereits eine entsprechende Anfrage gestellt. Zuständig sei jedoch sein Ressort, sagte der Außenminister.

Der sechste Prager Stadtbezirk hat Anfang April die Konew-Statue von ihrem Standort entfernen lassen. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass der Sowjetmarschall auch an der blutigen Unterdrückung des Aufstands in Ungarn 1956 beteiligt gewesen sein soll. Das Standbild erinnert daran, dass Konew zu den Befreiern Prags von den Nationalsozialisten gehört hat.

Finanzministerium schätzt Steuerverluste von Kommunen und Kreisen auf zehn Prozent

Die tschechischen Kommunen und Kreise dürften in diesem Jahr wegen der Coronakrise zehn Prozent weniger Steuern einnehmen als im vergangenen Jahr. Dies geht aus einer aktuellen Schätzung des Finanzministeriums hervor.

Die ursprünglichen Aussichten waren noch von einem Anstieg der Steuereinnahmen gegenüber 2019 ausgegangen. Wegen der Krise soll die Gesamtsumme bei 289 Milliarden Kronen (10,7 Milliarden Euro) liegen, das wäre ein Rückgang um 32 Milliarden Kronen (1,19 Milliarden Euro).

Wohnungskauf in Tschechien fast elf Prozent teurer geworden

Der Kauf von Wohnungen ist in Tschechien im vergangenen Jahr erneut teurer geworden. Laut Daten der Unternehmensberatung Deloitte stieg der durchschnittliche Quadratmeterpreis landesweit um 10,8 Prozent an. Er lag bei 63.400 Kronen. Am höchsten lag der Preis in Prag, und zwar bei 86.200 Kronen je Quadratmeter.

Die stärksten Anstiege verzeichneten Liberec / Reichenberg mit einem Plus von 21,3 Prozent, České Budějovice / Budweis (+19,2 Prozent) und Zlín (+18,4 Prozent). In Tschechien ist der Kauf einer Wohnung weiter verbreitet als diese zu mieten.

Kampf gegen Feldmäuse: Senatoren ziehen wegen Rattengift vor Verfassungsgericht

Eine Gruppe von Senatoren fordert vom Verfassungsgericht, die Anwendung des Rattengifts Stutox im Kampf gegen Feldmäuse in Tschechien zu stoppen. Die entsprechende Verordnung, die dies ermögliche, ziehe eine unklare Grenze, ab wann die Anwendung erlaubt sei, so die Senatoren.

Die Verordnung wurde im März vom Zentralen landwirtschaftlichen Kontroll- und Versuchsinstitut herausgegeben. Sie erlaubt Stutox auf jenen Feldern anzuwenden, auf denen die Feldmäuse „die Schwelle zur Schädlichkeit für die jeweilige Ackerfrucht um das Fünffache überschritten“ haben.

Feldmäuse haben sich bereits im vergangenen Jahr auf tschechischen Äckern und Feldern stark vermehrt. Zunächst wurde die landesweite Anwendung von Stutox erlaubt. Nachdem aber in Mähren auch viele Feldhasen und Fasane an dem Rattengift gestorben waren, wurde die Nutzung eingeschränkt.

Das Wetter am Dienstag, 28. April

Am Dienstag ist es in Tschechien zunächst meist heiter bis sonnig. Im Laufe des Tages werden von Westen her die Wolken dichter. Am Abend setzen im böhmischen Landesteil erste Schauer und Gewitter ein. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf Werte zwischen 19 und 23 Grad Celsius.