Täglicher Nachrichtenüberblick
USA besorgt über Hackerangriffe auf tschechische Krankenhäuser
Die Vereinigten Staaten sind besorgt über die Hackerangriffe auf das tschechische Gesundheitswesen. Dies sagte US-Außenminister Mike Pompeo, wie die Presseagentur Reuters berichtete. Wer sich an solchen Attacken beteilige, müsse mit Konsequenzen rechnen, so der Chef des amerikanischen Außenamtes.
Laut den Berichten wurden in den vergangenen Tagen die IT in drei tschechischen Kliniken angegriffen. Die Cyberattacken konnten jedoch abgewehrt werden. Am Donnerstag hatte das tschechische Amt für Informations- und Cybersicherheit davor, dass Hacker es auf das Gesundheitssystem des Landes abgesehen hätten.
Gesundheitsminister: Sommerurlaub maximal in ausgewählten Ländern
Tschechen werden in diesen Sommer nicht so frei wie vor Ausbruch der Corona-Pandemie reisen können. Dies sagte Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos) am Samstag gegenüber Journalisten. Er könne sich aber vorstellen, dass Urlaubsaufenthalte in ausgewählten Ländern mit geringer Corona-Ansteckungsgefahr möglich würden, so der Ressortchef.
Laut Vojtěch verhandelt Tschechien derzeit in diesem Sinn bereits mit der Slowakei und Kroatien. Eine entsprechende Regelung sei jedoch abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie. Weiter sagte der Gesundheitsminister, dass für Urlaubsreisen eventuell ein negativer Test auf das Coronavirus nötig sein könnte. Zudem könne auch eine Quarantänezeit nach der Rückkehr gefordert werden.
Digitalunternehmen wollen Erneuerung der tschechischen Wirtschaft unterstützen
Tschechische Digitalunternehmen wollen die Erneuerung der Wirtschaft im Land bei der langsamen Öffnung nach dem Corona-Shutdown unterstützen. Man wolle eigenes Knowhow auch an das klassische produzierende Gewerbe weitergeben, sagten Vertreter der Plattform Digital Economy Network (DEN). Am Samstag einigten sie sich mit dem Verband für Handel und Reiseverkehr auf entsprechende Zusammenarbeit.
Die Krise biete auch die Gelegenheiten zu einer Neustrukturierung, sagte der ehemalige EU-Kommissar und DEN-Vizevorsitzende Pavel Telička. Zu dem Netzwerk gehören unter anderem die MALL Group, Invia Group, Heureka Group, Kiwi.com und Livesport.
Russische Botschaft in Prag will nicht an Boris-Nemzov-Platz ansässig sein
Die russische Botschaft in Prag wird offiziell nicht mehr am Boris-Nemzov-Platz ansässig sein. Der Platz vor der Vertretung trägt seit knapp zwei Monaten den Namen des ermordeten russischen Oppositionspolitikers. Laut dem tschechischen Außenministeriums hat die Botschaft nun mitgeteilt, dass sie ihr Konsulatsgebäude in der Straße Korunovační als offizielle Adresse nutzen werde. Gründe dafür habe Moskau nicht genannt, berichtete das Nachrichtenportal Aktuálně.cz.
Die Umbenennung des früheren Platzes „Unter den Kastanien“ in Boris-Nemzov-Platz hatte der Prager Magistrat im Februar vorgenommen. Das russische Außenministerium kritisierte den Schritt. Der Prager Oberbürgermeister Zdeněk Hřib zeigte sich am Freitag amüsiert über die Adressänderung der Botschaft. Er verstehe nicht, warum man umgehen wolle, dass die Vertretung an einem Platz liegt, der nach einem früheren russischen Vizepremier benannt sei, so der Politiker der Piraten.
Die Beziehungen zwischen Tschechien und Russland sind seit einiger Zeit angespannt. Unter anderem geht es auch um die Auslegung der gemeinsamen Nachkriegsgeschichte. Vor kurzem hat beispielsweise der Prager Stadtteil Dejvice ein Denkmal für den Sowjetmarschall Iwan Konew entfernen lassen. Dies führte zu Drohungen des Kremls.
Chinesischer Staatskonzern übernimmt Mehrheit in tschechischer Mediengruppe
Der chinesische Staatskonzern Citic hat die Mehrheit übernommen in der Mediengruppe Médea, die zu den größten in Tschechien gehört. Dies berichtete das Nachrichtenportal Hlídací pes. Über seinen tschechischen Ableger Rainbow Wisdom Investment nutzte der Konzern demnach die Möglichkeit, seinen Anteil von bisher 30 Prozent auf 57 Prozent zu erhöhen.
Médea versorgt tschechische Medien mit Reklame im Umfang von drei Milliarden Kronen (110 Millionen Euro) im Jahr. Hauptabnehmer ist die Empresa Media, die den Sender TV Barrandov betreibt sowie die Zeitschriften Týden und Sedmička herausgibt. Arrangiert wurde die Mehrheitsübernahme vom ehemaligen Verteidigungsminister und Wahlmanager der Sozialdemokraten, Jaroslav Tvrdík, sowie vom Präsidentenberater Martin Nejedlý. Laut Hlídací pes könnte die Folge ein größerer Einfluss Chinas auf die Medien-Berichterstattung in Tschechien sein.
Nationalpark Böhmerwald stellt Pflege von Wiesen in den Mittelpunkt für 2020
Der Nationalpark Böhmerwald stellt dieses Jahr die Pflege von Wiesen in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Man wolle unter anderem invasive Arten von den nicht-baumbestandenen Teile des Parks entfernen, sagte der Sprecher des Nationalparks, Jan Dvořák. Als Beispiel nannte er die Vielblättrige Lupine. Stattdessen sollen endemisch Arten wie der Ostalpen-Enzian, der Böhmische Enzian oder das Bleitblättrige Knabenkraut sowie der Randring-Perlmuttfalter, das Birkhuhn oder der Wachtelkönig ihren Raum erhalten.
Rund acht Prozent des Nationalparks Böhmerwald sind ohne Baumbewuchs. Das entspricht 5500 Hektar Fläche.
Das Wetter am Sonntag, 19. April
Am Sonntag ist es in Tschechien zunächst meist noch bedeckt, in der Südhälfte des Landes mit abklingendem Regen. Ab dem Mittag lockert von Norden her die Bewölkung auf. Es ist kühler als zuletzt bei Tageshöchstwerten zwischen 12 und 16 Grad Celsius.