Täglicher Nachrichtenüberblick
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds bewilligt Sonderförderung wegen Coronakrise
Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds stellt angesichts der Coronakrise Sonderfördermittel in Höhe von insgesamt 373.000 Euro zur Verfügung. Die Gelder sollen Menschen und Organisationen zugutekommen, die durch die Pandemie besonders bedroht seien, erläuterten die Geschäftsführer des Zukunftsfonds, Petra Ernstberger und Tomáš Jelínek, am Donnerstag.
Als Adressaten der Fördermittel nennt der Zukunftsfonds drei Hauptgruppen. Zum einen handle es sich um Organisationen, die sich um NS-Opfer in Tschechien kümmern. Des Weiteren seien dies Vereine und Institutionen, die sich als „Brückenbauer“ maßgeblich für die Verbesserung der tschechisch-deutschen Beziehungen eingesetzt haben und nun in Schwierigkeiten geraten seien. Zudem wolle man Initiativen helfen, die im Grenzgebiet medizinische und soziale Dienste für besonders von der Corona-Pandemie bedrohte Personen leisten, hieß es.
Amnesty International kritisiert Tschechien wegen Diskriminierung von Roma
In Tschechien werden Roma weiterhin diskriminiert, und das vor allem auf dem Wohnungsmarkt und in der Bildung. Diesen Schluss zieht Amnesty International in seinem neuesten Bericht zum Stand der Menschenrechte in Europa. Demnach kommen in den Bildungs-Sonderprogrammen fast 29 Prozent der Kinder aus der Roma-Minderheit. In den regulären Schulen läge ihr Anteil aber nur bei vier Prozent, hieß es.
Amnesty International äußert sich in dem neuesten Bericht aber auch besorgt über die Pläne, den Zugang zu Mietzuschüssen zu erschweren. Zudem kritisiert die Menschenrechtsorganisation, dass hierzulande immer noch kein System an Sozialwohnungen aufgebaut wurde. Eine Passage des Berichts beschäftigt sich auch mit Flüchtlingen. So würden Asylbewerber, darunter auch Familien mit Kindern, weiterhin in Abschiebelagern festgehalten.
Aufsichtsbehörde warnt vor Cyberangriffen auf tschechische Krankenhäuser
Das Amt für Informations- und Cybersicherheit warnt vor Angriffen auf die Computersysteme von Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen in Tschechien. Die Cyberattacken drohten in den anstehenden Tagen, sagte ein Sprecher der Aufsichtsbehörde.
In seinem Bericht rät das Amt daher zu Maßnahmen, um Mails mit verdächtigen Anhängen abzufangen. Ende März legte ein Cyberangriff das interne Netz der Psychiatrischen Klinik im mittelböhmischen Kosmonosy lahm. Bei der größten Hackerattacke aus dem vergangenen Jahr war das Internet des Krankenhauses in Benešov / Beneschau betroffen.
Tschechien macht negativen Antikörper-Test entscheidend für Entlassung aus vorsorglicher Quarantäne
Ein negativer Test auf Antikörper soll in Tschechien entscheidend werden, ob jemand aus einer behördlich angeordneten Quarantäne entlassen wird. Dies betreffe ausschließlich jene Menschen, die in Kontakt mit jemandem Infizierten gewesen seien, aber keine Symptome aufwiesen und dennoch in Quarantäne mussten, erläuterte das Gesundheitsministerium am Donnerstagnachmittag. Weiterhin bleibe aber die Bestimmung, dass die vorsorgliche Quarantäne mindestens 14 Tage dauere, hieß es weiter.
Die neue Regelung soll am 22. April in Kraft treten. Da die Tests auch von praktischen Ärzten gemacht werden können, verspricht sich das Gesundheitsministerium eine beschleunigte Rückkehr von Menschen aus der angeordneten Quarantäne ins normale Leben.
Kartellamt: Rewe-Gruppe kann tschechische Reiseagentur CK Fischer kaufen
Die deutsche Rewe-Gruppe kann den tschechischen Reiseanbieter CK Fischer Group kaufen. Das Kartellamt in Brno / Brünn gab am Donnerstag grünes Licht für die Akquise. Falls die Übernahme zustandekommt, wird Fischer Teil von DER Touristik, zu denen mit der Exim Group bereits ein tschechischer Anbieter gehört.
Die CK Fischer Group hatte im vorvergangenen Jahr Umsätze von insgesamt 6,1 Milliarden Kronen (226 Millionen Euro). Der Gewinn lag bei 88,4 Millionen Kronen (3,3 Millionen Euro).
Internationales Leoš-Janáček-Musikfestival abgesagt
Das Internationale Leoš-Janáček-Musikfestival findet wegen der Coronakrise dieses Jahr nicht statt. Die Ausrichter sagten die Veranstaltung im mährisch-schlesischen Ostrava / Ostrau am Donnerstag ab. Ersatzweise soll im Herbst eine Konzertreihe angeboten werden, hieß es.
Das Festival hätte Ende Mai beginnen und bis Anfang Juli dauern sollen. Die Suche nach einem Ersatztermin sei nicht erfolgreich gewesen, gestand Festivaldirektor Jaromír Javůrek gegenüber der Presseagentur ČTK.
Radsport: Tschechische Profis begrüßen Verlegung der Tour de France
Tschechische Radprofis haben die zeitliche Verlegung der Tour de France wegen der Corona-Pandemie begrüßt. Der neue Termin vom 29. August bis 20. September sei hervorragend, sagte Roman Kreuziger. Dies gebe den Fahrern die Möglichkeit, sich ab Anfang August ordentlich auf die Frankreich-Rundfahrt vorzubereiten, so der 33-Jährige vom Rennstall NNT.
Auch Petr Vakoč, der neu bei Alpecin-Fenix eingestiegen ist, begrüßte den geänderten Termin. Dass die Tour de France stattfinden soll, sei für die meisten Radsportteams finanziell entscheidend, sagte der 27-jährige Tscheche. Ursprünglich sollte das Radrennen durch Frankreich am 27. Juni starten und am 19. Juli in Paris enden.
Das Wetter am Freitag, 17. April
Am Freitag ist es in Tschechien meist heiter bis wolkig und trocken. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf Werte zwischen 17 und 22 Grad Celsius.