Täglicher Nachrichtenüberblick
Innenminister soll Leitung des Corona-Krisenstabs übernehmen
Innenminister Jan Hamáček (Sozialdemokraten) soll die Leitung des Corona-Krisenstabs übernehmen. Dies sei der Wunsch von Premier Andrej Babiš (Partei Ano), berichteten mehrere tschechische Medien. Über den Wechsel an der Spitze des Krisenstabs will demnach das Regierungskabinett bei seiner Sitzung am Montag erntscheiden.
Bisher wird das Gremium von Staatsminister Roman Prymula aus dem Gesundheitsministerium geleitet. Der Epidemiologe solle sich aber nun auf das neu gestartete Projekt einer „Smarten Quarantäne“ konzentrieren, forderte Premier Babiš. In den vergangenen Tagen hatten Oppositionspolitiker mehrfach kritisiert, dass ein Beamter und kein Politiker an der Spitze des Krisenstabs stehe.
Coronafälle pro Kopf: Tschechien auf Rang 16 in Europa
Bei den Coronafällen pro Kopf liegt Tschechien auf Rang 16 innerhalb der Europäischen Union. Dies geht aus den Daten eines neuen Info-Portals hervor. Dieses wurde von einem gemeinsamen Team des Projekts „Digitales Tschechien“ und der Nationalen Agentur für Kommunikations- und Informationstechnologie (NAKIT) erstellt.
Laut den Daten weist Tschechien derzeit 256 Coronafälle je einer Million Einwohner auf. Am meisten gibt es in Luxemburg (3115) sowie in Spanien (1713) und Italien (1616).
Bei den Tests liegt Tschechien auf dem siebten Platz in der EU. Hierzulande wurden 4062 Tests auf eine Million Einwohner durchgeführt. An der Spitze liegt Slowenien mit fast 10.000 Tests je einer Million Einwohnern.
Verfassungsgericht erhält Beschwerden gegen Ausrufung des Notstands
Das tschechische Verfassungsgericht hat mindestens drei Beschwerden gegen die Ausrufung des Notstands und damit zusammenhängende Maßnahmen erhalten. Dies berichtete die Presseagentur ČTK am Montag. Wann über die Beschwerden entschieden werde, ließe sich im Moment noch nicht voraussehen, teilte eine Sprecherin des Verfassungsgerichts in Brno / Brünn mit.
Laut einer der Beschwerden verstößt die Ausrufung des Notstands gegen die Verfassungsordnung und den Schutz der Grundrechte. Eine weitere richtet sich gegen die Aussetzung der Plenarsitzungen von Gemeindevertretungen. Bei der dritten geht es um die Einschränkung der Bewegungsfreiheit.
Medienwissenschaftler: Coronakrise unterstreicht Bedeutung der Öffentlich-Rechtlichen
Die Coronakrise hat die Bedeutung der öffentlich-rechtlichen Medien in Tschechien unterstrichen. Dies sagte der Medienwissenschaftler Jakub Macek von der Masaryk-Universität in Brno / Brünn als Reaktion auf eine neue Umfrage.
Nach Erhebungen kurz vor Ausbruch der Krise genießen der Tschechische Rundfunk, das Tschechische Fernsehen und die Tschechische Presseagentur (ČTK) bei den Menschen hierzulande das größte Vertrauen aller Anbieter. Insgesamt 56 Prozent der Befragten sagten, dass die diesen Medien vollkommen oder ziemlich vertrauen würden.
Tschechien holt Urlauber aus Dominikanischer Republik und Kanada zurück
Tschechien hat wegen der Corona-Pandemie weitere Urlauber zurückgeholt. Am Montagvormittag landete auf dem Prager Václav-Havel-Flughafen ein Flugzeug mit insgesamt 138 Tschechen und 44 Bürgern weiterer Staaten an Bord. Sie wurden aus Kanada und der Dominikanischen Republik ausgeflogen, wie Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) mitteilte.
Laut der tschechischen Botschaft in Montreal befanden sich an Bord der Maschine unter anderem auch Österreicher und Deutsche. Die Billigfluggesellschaft Smartwings holt im Auftrag des tschechischen Staates seit vergangener Woche gestrandete tschechische Urlauber aus unterschiedlichen Gegenden der Welt zurück.
Tschechien setzt regelmäßige Sirenenprobe aus
Die regelmäßige Sirenenprobe wird in Tschechien vorerst ausgesetzt. Man wolle in Notstandszeiten keine Panik hervorrufen, begründete eine Sprecherin der Berufsfeuerwehr am Montag. Die nächste Probe hätte am 1. April stattgefunden. An jedem ersten Mittwoch im Monat um 12 Uhr werden die Sirenen hierzulande probeweise angestellt.
Auch schon früher hat die tschechische Feuerwehr auf die Kontrolle der Sirenen verzichtet. Dies geschah zum Beispiel während der Hochwasserkatastrophen 2009 und 2013 sowie beim Besuch des amerikanischen und des russischen Präsidenten in Prag im Jahr 2010.
Bestand Gelber Narzissen in Tschechien soll gerettet werden
Das tschechische Umweltministerium startet ein Projekt, um die stark bedrohte Gelbe Narzisse als Wildpflanze zu retten. So sollen die Bestände überwacht und eine entsprechende Pflege der Wiesen unterstützt werden, hieß es in einer Pressemitteilung des Ministeriums vom Montag.
Gelbe Narzissen wachsen nur noch in geringen Vorkommen an 24 Orten hierzulande. Laut den Umweltschützern ist die auch als Osterglocke bekannte Pflanze in den vergangenen Jahrzehnten immer seltener geworden. Dies gehe auf eine andere Art bei der Bewirtschaftung von Wiesen zurück. Gelbe Narzissen gediehen am besten an Orten, die regelmäßig gemäht würden.
Das Wetter am Dienstag, 31. März
Am Dienstag ist es in Tschechien veränderlich bewölkt mit vereinzelten Schneeschauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 2 bis 6 Grad Celsius.