Täglicher Nachrichtenüberblick

Coronavirus: Babiš fordert bei EU-Videokonferenz gemeinsames Vorgehen

Premier Andrej Babiš (Partei Ano) hat am Dienstagabend bei einer Videokonferenz der 27 EU-Staats- und Regierungschefs zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Ausbreitung des Coronavirus aufgerufen. Das teilte der tschechische Regierungschef im Tschechischen Fernsehen mit. Auch andere EU-Länder sollten ähnliche Maßnahmen wie Tschechien treffen, forderte Babiš. Seinen Worten nach hat die EU bereits viel Zeit verloren. Babiš kritisierte zudem die Tatsache, dass die dreistündige Videokonferenz ohne Großbritannien stattfand.

Die Europäische Kommission will in Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus in der ganzen EU einen „Krisenfonds“ von 25 Milliarden Euro einrichten.

Epidemiologe: Tschechische Schulen mindestens für einen Monat geschlossen

Die tschechischen Schulen bleiben wahrscheinlich mindestens einen Monat lang geschlossen. Dies ergebe sich aus dem derzeitigen Verlauf der Corona-Epidemie in Europa, sagte der tschechische Chef-Epidemiologe Roman Prymula dem Nachrichtenportal idnes.cz.

Seit Mittwoch ist der Unterricht an Grund- und weiterführenden Schulen sowie an Hochschulen in Tschechien verboten. Viele Bildungseinrichtungen versuchen, alternativen Unterricht zu organisieren, zum Beispiel online oder per Video-Konferenz.

Chef der Kommission für Geheimdienstkontrolle: Brief chinesischer Botschaft ist inakzeptabel

Führende Politiker des Landes sollten darüber beraten, wie Tschechien reagieren soll, wenn fremde Länder Druck ausüben. Das sagte der Vorsitzende der Kommission des Abgeordnetenhauses für die Nachrichtendienstkontrolle, Pavel Bělobrádek (Christdemokraten), am Mittwoch. Seine Worte bezogen sich auf einen Brief der chinesischen Botschaft, in dem China den ehemaligen Senatsvorsitzenden Jaroslav Kubera (Bürgerdemokraten) vor einer Taiwan-Reise warnte.

Die Kommission beriet sich am Mittwoch über das chinesische Schreiben, dazu war auch Nachrichtendienstchef Michal Koudelka geladen. Einige Formulierungen in dem Brief sind Bělobrádek zufolge inakzeptabel. So wurde in dem Schreiben im Falle der Taiwan-Reise mit Strafen für den Senatspräsidenten sowie für tschechische Firmen gedroht. Die Kanzlei von Staatspräsident Miloš Zeman ergänzte den Brief um ein zusätzliches unterstützendes Schreiben und übergab alles Mitte Januar an Kubera.

Die tschechisch-chinesische Beziehungen sollen Thema einer Beratung führender tschechischer Politiker am Mittwochnachmittag sein.

Sozialdienstleister in Tschechien beklagen akuten Mangel an Atemschutzmasken

Sozialdienstleister in Tschechien beklagen einen akuten Mangel an Atemschutzmasken. Fast die Hälfte der Alters- und Kinderheime hätten keine Vorräte mehr, teilte der Verband der tschechischen Sozialdienstleister am Mittwoch mit. Der Verband hatte insgesamt 700 Betriebe im ganzen Land befragt.

Demnach fehlen in vielen der Häuser mittlerweile auch Schutzhandschuhe und Desinfektionsmittel. Arbeits- und Sozialministerin Jana Maláčová (Sozialdemokraten) hatte am Montag das Gesundheitsministerium bereits aufgefordert, ausreichend medizinisches Material für Sozialdienstleister bereitzustellen.

Tschechische Landwirte produzieren 2019 in Rekordumfang

Die tschechischen Landwirte haben im vergangenen Jahr in Rekordumfang produziert. Der Gesamtwarenwert lag bei 140,3 Milliarden Kronen (5,6 Milliarden Euro), wie das Statistikamt am Mittwoch bekanntgab. Damit konnte der Sektor erstmals nach zwei Jahren wieder wachsen. Das Plus lag bei 11,9 Prozent.

Laut dem Agraranalytiker Petr Havel geht der Zuwachs vor allem auf Preissteigerungen zurück. Die tschechische Landwirtschaft sei jedoch nicht konkurrenzfähiger geworden, sagte Havel.

Tschechien unterstützt private Verkehrsanbieter beim Kauf von Desinfektion

Der tschechische Staat unterstützt die privaten Verkehrsanbieter bei der Anschaffung von Desinfektionsmitteln und Schutzmasken für die Fahrer. Man stelle wegen der Corona-Epidemie insgesamt 100 Millionen Kronen (vier Millionen Euro) bereit, sagte Verkehrsminister Karel Havlíček bei einer Pressekonferenz in Prag.

Bei den privaten Verkehrsanbietern arbeiten insgesamt 30.000 Menschen. Gerade die öffentliche Personenbeförderung müsse aus hygienischer Sicht beachtet werden, sagte Havlíček. Dort träfen regelmäßig die meisten Leute aufeinander, so der Minister.

Fußball: Tschechische Liga wird vorerst nicht unterbrochen

Die erste und zweite tschechische Fußballliga werden vorerst nicht wegen des Coronavirus unterbrochen. Das hat der Ligaverband am Mittwoch entschieden. Die Begegnungen der kommenden beiden Spieltage werden jedoch ohne Zuschauer stattfinden, nachdem die Regierung ein Veranstaltungsverbot ausgesprochen hat.

Nach der Länderspielpause will sich die Ligaleitung erneut beraten. In der obersten tschechischen Fußballspielklasse stehen noch sechs Punkterunden an sowie fünf Playoff-Runden.

Das Wetter am Donnerstag, 12. März

Am Donnerstag ist es in Tschechien zunächst meist heiter bis wolkig und trocken. Nur im Norden und Nordwesten sind die Wolken dichter, bei örtlichem Regen. Im Laufe des Tages zieht der Himmel auch in den anderen Landesteilen zu, und Regen oder Regenschauer setzen ein. Die Schneefallgrenze liegt bei 900 Metern. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen Werte zwischen 11 Grad Celsius im Nordwesten und 19 Grad Celsius im Südosten.