Täglicher Nachrichtenüberblick
Tschechische Buchläden vertreiben antisemitisches Kinderbuch
Einige Buchläden in Tschechien vertreiben ein antisemitisches Kinderbuch. Darauf hat ein Reporter des Tschechischen Fernsehens in einer Twitter-Nachricht aufmerksam gemacht, wie das Newsportal idnes.cz am Mittwoch berichtete. Demnach handelt es sich um das Propagandawerk „Der Giftpilz“ des deutschen Autors Ernst Hiemer von 1938. Laut den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks hat die Polizei mittlerweile Ermittlungen aufgenommen.
Auf Tschechisch herausgegeben wurde das Werk vom Verlag Guidemedia etc. Der Verlag hatte sich schon wegen der Veröffentlichung von Hitler-Reden vor Gericht verantworten müssen. Die Herausgeber wurden im Juni vergangenen Jahres aber freigesprochen. In einer Stellungnahme für idnes.cz sagte Verlagsmitgründer Pavel Kamas, er könne an dem Buch von Hiemer „nichts Problematisches“ erkennen.
Tschechischer Staat muss sich für Äußerungen von Präsident Zeman entschuldigen
Der tschechische Staat muss sich definitiv für Äußerungen von Präsident Miloš Zeman gegenüber einem seiner ehemaligen Berater entschuldigen. Dies hat das Prager Stadtgericht in einem Berufungsverfahren entschieden. Zeman hatte in einer Fernsehsendung gesagt, er habe seinen Berater Zdeněk Šarapatka wegen Unfähigkeit hinausgeschmissen. Dieser hatte aber in beidseitigem Einvernehmen auf eigenen Wunsch seine Position aufgegeben. Deshalb verklagte er Zeman wegen übler Nachrede.
Da sich der Staatspräsident nach tschechischem Recht nicht selbst entschuldigen muss, übernimmt dies das Finanzministerium für ihn. Laut dem Urteil muss das Ressort bis in sieben Tagen einen entschuldigenden Brief an Šarapatka schicken. Der Ex-Berater hatte keine Entschädigung gefordert.
Tschechisches Atomkraftwerk Dukovany wird 35 Jahre alt
Das tschechische Atomkraftwerk Dukovany ist am Mittwoch 35 Jahre alt geworden. Der erste Reaktorblock war am 12. Februar 1985 gestartet worden. Ursprünglich sollte das Kraftwerk maximal 30 Jahre lang laufen, mittlerweile wird ein Betrieb bis mindestens 2037 oder sogar bis 2047 erwogen. Das Akw hat vier Reaktorblöcke mit einer installierten Gesamtleistung von 1824 Megawatt.
Der Bau des Atommeilers ging auf einen Vertrag der kommunistischen Tschechoslowakei mit der Sowjetunion aus den 1970er Jahren zurück. Demnach sollten in dem Ostblockland zwei Kernkraftwerke entstehen. Das erste war Jaslovské Bohunice bei Trnava in der Slowakei, das zweite dann das südmährische Dukovany.
Umfrage: Wegen Qualität kauft jeder siebte Tscheche im Ausland ein
Die unterschiedliche Qualität von Lebensmitteln in den EU-Ländern halten 77 Prozent der Tschechen für ein Problem. Fast jeder Siebte von ihnen kauft daher im Ausland ein oder lässt sich die Waren von dort bringen. Und nahezu ein Drittel der tschechischen Verbraucher kauft deshalb bestimmte Lebensmittel gar nicht ein. Das geht aus einer Umfrage der Beratungsgesellschaft KPMG hervor, deren Ergebnisse am Dienstag veröffentlicht wurden.
Über die Herkunft von zumindest einigen Lebensmitteln informieren sich rund drei Viertel der Tschechen. Zwölf Prozent verfolgen die Hinweise bei allen Waren, 14 Prozent der Verbraucher interessieren sich überhaupt nicht dafür.
Tennis: Tschechiens Damen im Fed Cup gegen Deutschland und die Schweiz
Im diesjährigen Fed Cup treffen die tschechischen Tennisdamen in der Gruppe D auf die Teams aus Deutschland und der Schweiz. Das hat die Auslosung des Finalturniers am Dienstag in Bukarest ergeben. Die Tschechinnen haben den Wettbewerb in den zurückliegenden neun Jahren insgesamt sechs Mal gewonnen.
Der Sieger des Fed Cups wird zum ersten Male bei einem Finalturnier ermittelt, an dem zwölf Mannschaften teilnehmen. Das Turnier findet vom 14. bis 19. April in Bukarest statt.
Fußball: Videobeweis in höchster tschechischer Liga neu bei fünf Spielen je Runde
In der höchsten tschechischen Fußballliga wird der Videobeweis ab der Rückrunde auf fünf Begegnungen je Spieltag ausgeweitet. Dies gab der Fußballligaverband am Mittwoch bekannt. Bisher hatte der VAR vier der acht Partien überwacht. Zudem sollen der Brisanz wegen die Spiele der Relegationsrunde komplett videotechnisch begleitet werden.
Ab kommender Saison plant der Ligaverband dann, alle Erstligaspiele durch Videotechnik zu überprüfen. Erstmals kam der VAR hierzulande im Herbst 2017 bei der Begegnung zwischen Sparta Prag und dem MK Mladá Boleslav zum Einsatz.
Das Wetter am Donnerstag, 13. Februar
Am Donnerstag ist es in Tschechien zunächst meist heiter bis sonnig. Im Laufe des Tages werden die Wolken von Westen her aber dichter. Am Nachmittag und Abend setzt dann Regen ein, die Schneefallgrenze liegt bei 800 Metern. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf Werte zwischen 3 und 7 Grad Celsius.