Täglicher Nachrichtenüberblick
Lehrer in Tschechien werden streiken
In Tschechien bleiben die Schulen am kommenden Mittwoch geschlossen. Die Lehrer wollen mit dem eintägigen Streik gegen die Ergebnisse der Tarifverhandlungen protestieren. Darüber hat die Leitung der Schulgewerkschaften am Freitag entschieden.
Die Gewerkschafter sind mit der Aufstockung der Lehrerlöhne um acht Prozent nicht zufrieden, auf die sich Premier Andrej Babiš und Bildungsminister Robert Plaga (beide Ano-Partei) diese Woche geeinigt haben. Sie fordern eine Gehaltserhöhung um zehn Prozent.
Botschafter in Kiew musste Teilnahme prorussischer Tataren auf Staatsfeier in Prag erklären
Der tschechische Botschafter in der Ukraine Radek Matula musste in Kiew die Anwesenheit prorussischer Krimtataren bei den Feierlichkeiten am Nationalfeiertag auf der Prager Burg erklären. Die Information der Tageszeitung Deník N wurde vom tschechischen Außenministerium bestätigt. Der Botschafter versicherte die ukrainische Seite, dass diese Angelegenheit keine Beziehung zur Außenpolitik der Tschechischen Republik habe, teilte ein Sprecher des Außenministeriums am Donnerstag mit.
Die ukrainische Staatsanwaltschaft ordnete inzwischen dem Geheimdienst SBU an, zu ermitteln, welche Vertreter der Krimtataren „gesetzwidrig die Tschechische Republik besucht haben“.
Die Vertreter der prorussischen Krimtataren-Gruppe Kyrym birligi, die von Präsident Miloš Zeman auf die Prager Burg eingeladen wurden, schrieben später auf ihrer Facebook-Seite, dass Tschechiens Staatspräsident die Krim als Teil Russlands anerkennen wollte. Der Präsidentensprecher hat die Behauptung zuerst nicht dementiert. Später teilte er der Nachrichtenagentur ČTK mit, dass Zeman die Annexion der Krim auch weiterhin für rechtswidrig hält.
Haushaltsdefizit im Oktober gesunken
Das Loch im tschechischen Staatshaushalt ist im Oktober auf 19,6 Milliarden Kronen (766 Millionen Euro) gesunken. Dies meldete das Finanzministerium in einer Presseaussendung am Freitag. Im September lag das Defizit 21 Milliarden Kronen (820 Millionen Euro). Der Oktober des Vorjahres wurde sogar noch mit einem Plus von 5,7 Milliarden Kronen (223 Millionen Euro) abgeschlossen.
Für dieses Jahr hat die Regierung ein Gesamtdefizit von 40 Milliarden Kronen (1,6 Milliarden Euro) eingeplant. Grund für die Mehrausgaben sind vor allem die Lohnzulagen im öffentlichen Dienst sowie die steigenden Renten.
Vier schwer Verletzte nach Explosion in Sprengstofffabrik
In der Sprengstofffabrik Explosia in Pardubice / Pardubitz ist es zu einem schweren Unfall gekommen. Bei einer Explosion von Schwarzpulver am Freitagmorgen haben vier Personen schwere bis lebensgefährliche Verbrennungen erlitten.
Warum sich das Schwarzpulver entzündete, sollen vier Untersuchungskommissionen aufklären, wie der zuständige Industrie- und Handelsminister Karel Havlíček (parteilos) mitteilte. Der Minister machte sich am Vormittag vor Ort mit der Lage bekannt. Explosia ist seit 2002 im Staatsbesitz und ist dem Industrieministerium untergeordnet. Die Firma Explosia ist unter anderem bekannt als Hersteller des Plastiksprengstoffs Semtex.
Arbeit tschechischer NGOs verbessert sich – mediales Bild wird schlechter
Den tschechischen NGOs gelingt es, das Angebot und die Qualität ihrer Dienste zu verbessern. Deren mediales Bild ist jedoch schlechter geworden. Unter den Staaten Mittel- und Osteuropas gehört Tschechien in diesem Bereich zur absoluten Spitze. Dies geht aus dem Bericht über die haltbare Entwicklung des Sozialbereichs für das Jahr 2018 hervor, in dem die Lage in 24 Ländern des ehemaligen Ostblocks verglichen wird. Den Index der haltbaren Entwicklung stellt seit zwei Jahrzehnten die US-amerikanische Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (USAID) zusammen.
Die aktuellen Ergebnisse des internationalen Vergleichs hätten eine gute sowie eine schlechte Nachricht gebracht, teilte der Präsident des Verbands der gemeinnützigen Organisationen in Tschechien, Marek Šedivý, am Donnerstag mit. Das Niveau der Dienste, die die Organisationen der Öffentlichkeit bieten, ist gestiegen, aber seit zwei Jahren verschlechterte sich deren mediales Bild.
Polizei überprüft Verkauf von Hitler-Masken in Prag
Die Polizei überprüft den Verkauf von Adolf-Hitler-Masken in einem der Geschäfte in Prag. Die Polizei untersuche, ob man damit gegen das Gesetz verstoßen habe, teilte eine Sprecherin am Freitag mit.
Auf den Verkauf machte der deutsche Botschafter in Prag, Christoph Israng, via Twitter aufmerksam. Er veröffentlichte das Foto eines Schaufensters mit den Masken und schrieb dazu: „Die Tschechen haben so unter den Nationalsozialisten gelitten. Warum wird solcher Schund mitten in Prag verkauft?“
Wetter am Samstag, 2. November
Am Samstag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, örtlich regnet es. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 8 bis 12 Grad, im böhmischen Landesteil bis auf 15 Grad Celsius.