Täglicher Nachrichtenüberblick

Kulturminister Zaorálek: Staatsanwaltschaft soll OKD-Untersuchungsbericht beurteilen

Kulturminister Lubomír Zaorálek will, dass der Bericht der Untersuchungskommission zur misslungenen Privatisierung des Kohleförderers OKD von der Staatsanwaltschaft beurteilt wird. Zugleich lehnte der Sozialdemokrat, der sich bereits seit langem mit dem Fall OKD beschäftigt, die geplanten Strafanzeigen gegen insgesamt 14 an der Privatisierung beteiligte Personen ab. Ein Staatsanwalt könne sicher im Gegensatz zu einer Untersuchungskommission „fachlich und unpolitisch“ beurteilen, ob Strafanzeigen angemessen seien, so Zaorálek.

Die OKD-Untersuchungskommission will unter anderem gegen Zaoráleks Parteikollegen Bohuslav Sobotka, ehemaliger tschechischer Premier, und Milan Urban, Ex-Industrieminister, Strafanazeige erstatten. Dazu kommen unter anderem noch die späteren Firmeneigner Zdeněk Bakala und Viktor Koláček.

Die OKD wurde Anfang der Nuller Jahre privatisiert, allerdings wohl zu sehr schlechten Bedingungen für den tschechischen Staat. Vor zwei Jahren musste das Unternehmen Insolvenz anmelden, mittlerweile hat der tschechische Staat über seine Firma Prisko wieder die Leitung von OKD übernommen.

Tschechische Mediengruppe CMI kauft Anteile an ProSiebenSat.1

Die Mediengruppe Czech Media Invest (CMI), deren Miteigner der tschechische Unternehmer Daniel Křetinský ist, hat 4,07 Prozent der Anteile von ProSiebenSat.1 erworben. Dies gab CMI am Freitag bekannt.

Laut dem Unternehmen gehört die Akquise in Deutschland zu einer neuen Strategie. Dabei sollen Minderheitsanteile in europäischen Medienhäusern gekauft werden. Große lineare Fernsehsender in Europa besäßen weiterhin ein gutes wirtschaftliches Potenzial für die Zukunft, sagte CMI-Finanzdirektor Bronislav Miškovič. Man teile daher nicht den skeptischeren Blick von großen Teilen des Marktes, hieß es.

Umweltministerium will von Jägern und Anglern freiwilligen Verzicht auf Blei

Das tschechische Umweltministerium will Jäger und Angler im kommenden Jahr dazu aufrufen, freiwillig kein Blei mehr zu nutzen. Zwei Jahre später soll zusammen mit Umweltschützern eine gemeinsame Erklärung zu dem Thema geschlossen werden. Dies sieht die Strategie des Ministeriums vor, wie der Nachrichtenserver Novinky.cz berichtete.

Jäger nutzen hierzulande weiterhin bleihaltige Jagdmunition. Und Angler dürfen immer noch bleihaltige Gewichte verwenden. Vor einem Monat lehnte das tschechische Abgeordnetenhaus ein generelles Verbot bleihaltiger Munition hierzulande ab. Dies wird eigentlich von der EU gefordert. Deswegen hat das Umweltministerium nun eine Strategie für einen freiwilligen Übergang zu umweltschonenderen Verfahren ausgearbeitet.

Freiwillige helfen in Tschechien bei Aufforstung des Waldes

Freiwillige helfen am Samstag in Tschechien dabei, vom Borkenkäfer geschädigte Waldstücke wieder aufzuforsten. Die Aktion „Tag der Wald-Erneuerung“ findet in allen Kreisen statt, außer in Prag. Die Öffentlichkeit wird dabei nicht nur Bäume pflanzen, sondern etwa auch Zäune anlegen zum Schutz der Setzlinge.

Schätzungen nach sind durch die Dürre und den Borkenkäfer hierzulande bis zu 66.000 Hektar Wald geschädigt. Beobachter sprechen von der schlimmsten Borkenkäfer-Katastrophe seit den Zeiten Maria Theresias.

Außergewöhnliche Funde aus der Bronzezeit in Roztoky ausgestellt

Auf Schloss Roztoky bei Prag werden ab diesem Samstag erstmals außergewöhnliche Funde aus der Bronzezeit ausgestellt, die Archäologen vor fünf Jahren geborgen haben. Zu den ausgestellten Stücken gehören unter anderem Schmuck, Dolche sowie Gefäße. Letztere bezeichnen die Fachleute als besonders wertvoll.

Auf den bronzezeitlichen Schatz war ein damals 30-Jähriger Mann per Zufall auf einem Acker bei Buštěhrad in Mittelböhmen gestoßen. Die archäologischen Prüfungen ergaben, dass die Gegenstände aus der Zeit etwa 800 Jahre vor unserer Zeitrechnung stammen. Sie sind in schwieriger Kleinarbeit nun restauriert worden.

Tennis: Muchová scheitert im Halbfinale von Moskau

Tennisspielerin Karolína Muchová ist im Halbfinale des WTA-Turniers in Moskau ausgeschieden. Die Tschechin unterlag am Samstag der Russin Anastassija Pawlutschenkowa in drei Sätzen mit 4:6, 7:6 und 1:6.

Trotz der Niederlage bedeutet der Halbfinaleinzug für die 23-jährige Muchová einen gewaltigen Sprung in der Weltrangliste. Laut den Informationen der Presseagentur ČTK wird die derzeitige Nummer 35 der Weltrangliste am Montag unter die besten 30 der Welt vorrücken.

Das Wetter am Sonntag, 20. Oktober

Nach der Auflösung örtlicher Frühnebelfelder ist es am Sonntag in Tschechien meist heiter bis wolkig, vereinzelt hält sich aber auch zäher Hochnebel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 12 bis 20 Grad Celsius.