Täglicher Nachrichtenüberblick

Präsident Zeman ist gegen einen EU-Beitritt der Türkei

Die Türkei hat nach der Meinung von Präsident Miloš Zeman bei der Militäroffensive in Syrien Kriegsverbrechen begangen. Sie sollte daher nicht EU-Mitglied werden, sagte Zeman am Donnerstagabend in einem Interview für den privaten TV-Sender Barrandov.

Weiter warf der tschechische Staatspräsident der Türkei vor, unter Recep Tayyip Erdogan sich dem radikalen und mörderischen Islamismus anzunähern.

Premier Babiš enttäuscht über Vertagung der EU-Erweiterungsgespräche

Die Beitrittsgespräche zwischen der Europäischen Union und Albanien sowie Nordmazedonien werden vorerst nicht eröffnet. Darauf haben sich die EU-Spitzen bei ihrem Gipfeltreffen in der Nacht auf Freitag in Brüssel geeinigt. Der tschechische Premier Andrej Babiš zeigte sich enttäuscht über diese Entscheidung. Er verwies darauf, dass Albanien und Nordmazedonien die geforderten Bedingungen erfüllt hätten. Die Eröffnung der Beitrittsverhandlungen hätte eine symbolische Geste sein können, auch wenn diese vielleicht zehn oder fünfzehn Jahre dauern würden, so Babiš.

Angesichts der türkischen Militäroffensive in Syrien kritisierte der tschechische Premier zudem die EU, dass sie ihre Positionen in der Region geräumt und dort keinen Einfluss mehr habe.

Fall Viktoriagruppe: Gericht in München bestätigt tschechische Forderungen

Tschechien hat im Rechtsstreit um die insolvente Viktoriagruppe vor dem Oberlandesgericht in München einen Erfolg erzielt. In einem Berufungsverfahren urteilten die Richter, dass der Insolvenzverwalter die Forderungen des tschechischen Staates vorrangig beachten muss. In dem Fall geht es um Erdölreserven, die Tschechien in den Tanks der Viktoriagruppe in Krailling bei München eingelagert hatte.

Das Unternehmen meldete 2014 Insolvenz an. Noch vor der Zahlungsunfähigkeit der Viktoriagruppe konfiszierte die tschechische Finanz- und Zollverwaltung die Immobilien der Firma in Tschechien. Damit wurden die tschechischen Steueransprüche befriedigt. Der deutsche Insolvenzverwalter klagte jedoch vorm Landgericht in München. Dieses entschied im April dieses Jahres, dass kein deutsches Gericht über Pfändungen urteilen kann, die tschechische Rechtsorgane auf tschechischem Boden angeordnet haben. Dieses Urteil ist nun nach Berufung durch den Insolvenzverwalter bestätigt worden.

Europäische Journalisten-Föderation: Tschechische Medien stehen unter Druck

Laut einem Bericht der Europäischen Journalisten-Föderation stehen die Medien in Tschechien unter dem Druck von Öffentlichkeit und Politikern. Ein Teil des Medienmarktes werde zudem weiterhin indirekt von Premier Andrej Babiš beherrscht. Der Premier besitze de facto 30 Prozent Privatmedien im Lande, hieß es. Über die Studie informiert der Nachrichtenserver iRozhlas.cz. Andrej Babiš bezeichnete den Bericht als „Unsinn“ und lehnte jeden weiteren Kommentar ab.

Dem internationalen Expertenteam zufolge sollte sich Tschechien mehr um die Finanzierung von Medien kümmern sowie um die Unabhängigkeit und Qualität des Journalismus. Die Unabhängigkeit der Medien wird laut der Föderation durch eine gewissermaßen strenge Kontrolle durch die Regierung bedroht sowie durch das Parlament, das über die Zusammensetzung der Medienräte entscheide und die Wirtschaftsberichte billige.

Rheinmetall bewirbt sich um Großauftrag der Tschechischen Armee

Rheinmetall Landsysteme will 200 neue Arbeitsstellen in Tschechien schaffen, falls das Unternehmen den Zuschlag erhält für einen aktuellen Großauftrag der Tschechischen Armee. Das teilte die deutsche Firma am Donnerstag mit.

Das tschechische Verteidigungsministerium will 210 neue Kettenfahrzeuge kaufen, der Gesamtwert liegt bei 50 Milliarden Kronen (knapp 2 Milliarden Euro). Drei Interessenten haben bis Mitte Oktober ihre Angebote vorlegelegt. Das sind neben Rheinmetall Landsysteme noch BAE Systems und General Dynamics European Land Systems. Neben dem Preis ist ein wichtiges Kriterium bei der Ausschreibung, in wie weit die tschechische Rüstungsindustrie miteinbezogen wird.

Eishockey: Hradec Králové trifft in Champions League auf Mannheim, Pilsen auf Lausanne

Der Eishockeyverein aus Hradec Králové / Königgrätz trifft im Achtelfinale der Champions Hokey League auf die Adler Mannheim, der HC Pilsen auf Lausanne. Das entschied das Los am Freitag in Helsinki.

Beide tschechische Klubs zeigten sich zufrieden über ihre Gegner. Mannheim bedeute keine lange Anreise, und der Verein habe eine hervorragende Zuschauerkulisse, sagte der Generalmanager des Mountfield Hradec Králové, Aleš Kmoníček. Der Pilsner Trainer Ladislav Čihák betonte, dass man mit Lausanne um deutlich schwerere Gegner aus Schweden herumgekommen sei. Außerdem sei die Stadt in der Schweiz künftiger WM-Austragungsort, so Čihák.

Das Wetter am Samstag, 19. Oktober

Am Samstag ist es in Tschechien heiter bis wolkig, vereinzelt hält sich auch zäher Hochnebel. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 13 bis 20 Grad Celsius. Unter der Nebeldecke maximal 13 Grad Celsius.