Täglicher Nachrichtenüberblick
Hamáček: Treffen Zeman-Babiš hat nichts gebracht
Das Treffen von Staatspräsident Miloš Zeman mit Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) hat an der Lage um den Austausch des Kulturministers Antonín Staněk (Sozialdemokraten) nichts geändert. Das sagte der Vorsitzende der Sozialdemokraten Jan Hamáček am Donnerstag vor der Tagung des Parteigremiums. Er betonte, seine Partei bestehe auf Ernennung von Michal Šmarda zum Kulturminister. Er erwartet jedoch nicht, dass die Parteiführung am Donnerstag darüber entscheidet, dass die Sozialdemokraten die Regierung verlassen.
Hamáček traf am Donnerstag Babiš, der ihn über das Treffen mit Zeman informierte. Er habe ihm jedoch nicht viel mehr gesagt, als das, dass er zuvor via Twitter mitteilte, sagte der Parteichef der Sozialdemokraten.
NCOZ: Cyber-Kriminalität in Tschechien gestiegen
In Tschechien ist im vergangenen Jahr die Cyber-Kriminalität wieder gestiegen. Die Polizei hat 6815 derartige Straftaten verzeichnet. Dies ist um 1161 mehr als 2017. Darauf machte die Polizeizentrale für den Kampf gegen organisiertes Verbrechen (NCOZ) in ihrem Jahresbericht aufmerksam.
Die häufigste Form der Cyber-Kriminalität stellen auch weiterhin Betrüge, die direkt mit den E-Shops zusammenhängen. Immer mehr werden Phishing-Angriffe verzeichnet, bei denen die Täter an die Daten der Internet-Benutzer gelangen und mit den Daten Kontoplünderung begehen.
NCOZ warnt vor „alternativen“ Medien und Populisten
Die Aktivitäten der sogenannten „alternativen“ Medien stellen eine Drohung für die Zukunft dar. Davon ist die Polizeizentrale für den Kampf gegen organisiertes Verbrechen (NCOZ) überzeugt. In ihrem Jahresbericht erinnerte sie daran, dass diese Medien die radikalen Ansichten ihrer Leser oder Hörer bedeutend unterstützen können. Sehr oft sei eine Synergie zwischen diesen Medien und den populistischen Subjekten zu erkennen, heißt es im Jahresbericht. Oft werden der Polizeizentrale zufolge Konspirationstheorien verbreitet und Beiträge veröffentlicht, die den Hass schüren. Viele dieser Medien haben laut dem Jahresbericht eine unkritische Haltung gegenüber der Russischen Föderation, dem Konflikt in der Ukraine und der Krim-Annexion.
Die Polizeizentrale machte in diesem Kontext auf den Fall des Rentners Jaromír Balda aufmerksam, der in diesem Jahr zu vier Jahren Gefängnis für einen Terrorangriff auf der Eisenbahn und für Drohungen mit Terrortaten verurteilt worden ist.
Marhouls neuer Film „The Painted Bird“ wird beim Festival in Venedig gezeigt
Der neue Film „The Painted Bird“ (Der bemalte Vogel) von Regisseur Václav Marhoul wird im Hauptwettbewerb bei den Filmfestspielen in Venedig gezeigt. Dies teilten die Festivalveranstalter am Donnerstag mit. Er habe nicht gehofft, dass sein neuester Film in Venedig vorgestellt werde, sagte Marhoul.
Das Kriegsdrama basiert auf dem gleichnamigen Roman des US-amerikanischen Schriftstellers polnisch-jüdischer Herkunft Jerzy Kosiński. Der Film entstand in tschechisch-slowakisch-ukrainischer Koproduktion. Im Hauptwettbewerb in Venedig wurde zuletzt 1994 ein tschechischer Film gezeigt. Es war Jiří Menzels Streifen „Die denkwürdigen Abenteuer des Soldaten Iwan Tschonkin“. Der Film gewann keinen der Hauptpreise, wurde jedoch mit der Goldmedaille des Vorsitzenden des italienischen Senats geehrt.
Navigationsverbot für Boots- und Schiffsleute auf der Warmen Moldau
Wegen der anhaltenden Trockenheit gilt seit Donnerstag ein Navigationsverbot auf der Warmen Moldau (tschechisch: Teplá Vltava) in Südböhmen. Das Verbot für den Boots- und Schiffsverkehr auf dem linken Quellfluss der Moldau wurde erteilt, weil der Wasserspiegel bei der Säumerbrücke (Soumarský most) nahe der gleichnamigen Ortschaft nicht einmal mehr einen halben Meter beträgt. Darüber informierte Vladimír Dvořák vom Nationalpark Böhmerwald die Nachrichtenagentur ČTK. Nach Aussage Dvořáks habe die Dürre der letzten Wochen den sehr niedrigen Wasserstand verursacht.
Wie lange das Verbot aufrechterhalten wird, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Zunächst müsse es erst wieder kräftig regnen, um ein mögliches Ansteigen des Wasserpegels feststellen zu können, ergänzte Dvořák.
Tschechische Zoos vermelden traurigen Verlust wie auch neues Leben
Freudige und traurige Nachrichten veröffentlichten in den zurückliegenden Tagen mehrere tschechische Tierparks. So musste im Zoo von Ústí nad Labem / Aussig ein Weibchen des Weißen Nashorns eingeschläfert werden, das altersbedingte gesundheitliche Probleme hatte. Die 48-jährige Zamba war das älteste Tier ihrer Art in Tschechien. Die Nashorndame lebte seit 1980 im Zoo der Elbestadt.
Im südböhmischen Zoo Dvorec bei České Budějovice / Budweis wird einer der ältesten Sibirischen Tiger in Tschechien gehalten. Das Männchen mit dem Namen Dolar wurde am Mittwoch 18 Jahre alt. Zudem hat dieser Ussuritiger ein genetisch seltenes Blut, weil sein Vater ein direkter Nachkomme eines in freier Wildbahn gefassten Tigers war.
Zwei weitere Junge des Alaska-Schneeschafs sind im Mai und Juni im Pilsener Zoo geboren worden. In Europa bekommt man das sogenannte Dall-Schaf nur sehr selten zu sehen. Neben dem Zoo in Plzeň / Pilsen wird es zudem in den deutschen Tierparks in Leipzig und Krefeld sowie im Zoo der estnischen Hauptstadt Tallinn gehalten.
Das Wetter am Freitag, 26. Juli
Am Freitag ist es in ganz Tschechien heiter, in Mähren und Schlesien sind vereinzelt Regenschauern und Gewitter möglich. Die Tageshöchsttemperaturen klettern auf 31 bis 35 Grad, im Nordosten Tschechiens werden aber maximal 29 Grad Celsius erreicht. In Höhenlagen über 1000 Meter liegen die Höchstwerte um 22 Grad, im Böhmerwald können sie allerdings auch auf bis zu 27 Grad Celsius ansteigen.