Täglicher Nachrichtenüberblick

Babiš: Lösung erst nach Treffen zwischen Zeman und Hamáček

Es gibt auch weiterhin keine Lösung im Streit um die Abberufung des sozialdemokratischen Kulturministers Antonín Staněk. Ein Ergebnis erwarte er erst nach einem Treffen zwischen Sozialdemokraten-Chef Jan Hamáček und Staatspräsident Miloš Zeman am Freitag, so Premier Andrej Babiš (Partei Ano) nach einem Gespräch mit dem Staatsoberhaupt am Donnerstag. Babiš verwies dabei auf seine Verpflichtungen durch den Koalitionsvertrag sowie die verfassungsmäßigen Pflichten des Präsidenten. Zeman habe jedoch keine positive Meinung vom designierten Staněk-Nachfolger Michal Šmarda, sagte der Premier.

Zeman will am Freitagnachmittag Jan Hamáček und den amtierenden Kulturminister Antonín Staněk empfangen. Früheren Aussagen zufolge will er zwischen den beiden Politikern Frieden stiften. Nach einem Treffen mit Hamáček am Freitagvormittag erklärte Premier Babiš, dass lediglich die Frage des Staněk-Nachfolgers noch offen sei.

Präsident Zeman weigert sich bisher, Staněk abzuberufen und stattdessen den ebenfalls sozialdemokratischen Politiker Michal Šmarda als neuen Ressortchef zu ernennen. Am Dienstag berichteten die tschechischen Medien, Premier Babiš erwäge, dem Staatsoberhaupt einen alternativen Kandidaten für den Posten des Kulturministers vorzuschlagen.

Gericht ordnet neue Überprüfung von Lkw-Maut-Auftrag an

Das Kartellamt muss sich erneut mit der Auftragsvergabe für das Lkw-Mautsystem in Tschechien beschäftigen. Dies hat die unterlegene ehemalige Betreiberfirma Kapsch am Donnerstag beim Kreisgericht in Brno / Brünn durchgesetzt. Laut dem Gericht gab es Ungereimtheiten beim Vertragsabschluss zwischen dem Staat und dem tschechisch-slowakischen Konsortium aus CzechToll und SkyToll.

Ab 2020 sollte SkyToll / CzechToll den bisherigen Lkw-Maut-Betreiber Kapsch ablösen. Das Wiener Unternehmen hatte jedoch wiederholt Beschwerde gegen das Auswahlverfahren beim Kartellamt eingelegt.

Afghanistan schickt diplomatische Note an Tschechien

In Zusammenhang mit einem tödlichen Anschlag auf drei tschechische Soldaten im vergangenen Jahr hat Afghanistan eine diplomatische Note an Tschechien geschickt. Dies bestätigte das Außenministerium in Prag am Donnerstag. Der genaue Inhalt der Note sei jedoch geheim, heißt es aus dem Ressort.

Bei einem Selbstmordanschlag nahe Bagram waren im Herbst vergangenen Jahres drei tschechische Soldaten ums Leben gekommen. Darauf kam es zu einem umstrittenen Einsatz von Einheiten der Allianz gegen mutmaßliche Mittäter.

Klagen gegen Kartell der Lkw-Hersteller: Tschechische Unternehmer könnten 325 Millionen Euro zurückerhalten

Tschechische Unternehmer könnten bis zu 325 Millionen Euro an Entschädigung erhalten für Preisabsprachen, die Lkw-Hersteller in den Jahren 1997 bis 2011 getroffen hatten. Dies teilten die Financial Claims GmbH und die Anwaltskanzlei Hausfeld am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Prag mit. Die Rechtsanwälte initiieren derzeit eine dritte Klage gegen das frühere Kartell, an dem Daimler, Volvo/Renault, Iveco, MAN und DAF beteiligt waren. Diese Klage umfasst die Ansprüche von kleinen und mittleren Firmen aus ganz Europa und soll vor ein deutsches Gericht gebracht werden.

Laut dem Anwalt Alex Petrasincu von Hausfeld könnten allein in Tschechien 32.500 Lkw-Käufe zu überteuerten Preisen geschehen sein. Im Schnitt sollen den Berechnungen nach rund 10.000 Euro pro Wagen an Entschädigung möglich sein. Die Europäische Kommission hat die Lkw-Hersteller für ihr Kartell bereits im Juli 2016 bestraft. Die betroffenen Käufer der Lastwagen sind aber noch nicht entschädigt worden.

Zwei Tschechen sterben bei Unwetter in Griechenland

Zwei Tschechen sind am Mittwochabend bei einem Unwetter auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki ums Leben gekommen. Zum Unglück kam es, als der Campinganhänger des älteren Ehepaars durch den starken Wind umkippte. Eine weitere Person, die sich in dem Anhänger befand, wurde schwer verletzt. Das Außenministerium in Prag bestätigte am Donnerstagmorgen den Tod des tschechischen Paars.

Bei den schweren Unwettern im Norden Griechenlands starben mindestens noch vier weitere Urlauber. Dutzende Menschen mussten mit Verletzungen in Krankenhäusern behandelt werden.

Machatý-Film eröffnet Filmfest von Venedig

Der Skandalfilm „Ekstase“ von Gustav Machatý aus dem Jahr 1932 wird am 27. August das Filmfestival von Venedig eröffnen. Dies teilte die Festivalleitung am Donnerstag mit. Damit kehrt die tschechoslowakisch-österreichische Koproduktion von Machatý nach 85 Jahren zurück auf die Leinwände der Lagunenstadt.

„Ekstase“ löste seinerzeit mit einer Nacktszene der Hauptdarstellerin Hedy Lamarr eine Welle der Empörung aus. Der Film war in vielen Ländern nur stark gekürzt zu sehen oder wurde ganz verboten.

Das Wetter am Freitag, 12. Juli

Am Freitag ist es überwiegend bewölkt mit Regen. In der Landesmitte kommt es vereinzelt zu Gewittern. Die Tageshöchsttemperatur liegt bei 18 bis 22 Grad Celsius.