Täglicher Nachrichtenüberblick
Premier Babiš will keinen der „Spitzenkandidaten“ als Chef von EU-Kommission
Es sei wichtig, dass im Europäischen Rat keiner der sogenannten Spitzenkandidaten bei der Europawahl die Unterstützung als Chef der neuen EU-Kommission habe. Dies sagte Tschechiens Premier Andrej Babis bei einem Treffen tschechischer Wirtschaftsdiplomaten in Prag. Einige der Spitzenkandidaten würden nämlich eine negative Haltung gegenüber der Visegrád-Gruppe haben, so der Ano-Parteichef.
Die Fraktionen im Europarlament hatten zu Europawahl vergangenen Monat Spitzenkandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten aufgestellt. Dieser wird letztlich jedoch vom Rat der Europäischen Union bestimmt. Dieser will sich am 30. Juni erneut zu dem Thema beraten.
Politologen: Massendemonstration ist für Babiš unangenehm
Die große Demonstration auf dem Prager Letná am Sonntag, die der größte Bürgerprotest seit November 1989 war, bedeutet für Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) eine unangenehme Situation und schadet seinem Image bei einem Teil der tschechischen Öffentlichkeit sowie im Ausland. Zu seinem Rücktritt wird sie jedoch nicht führen. Ob sie die Wahlpräferenzen beeinflussen wird, kann nicht geschätzt werden. Dies geht aus einer Umfrage, die die Nachrichtenagentur ČTK am Montag unter den Politologen durchführte.
Tomáš Lebeda von der Palacký-Universität in Olomouc / Olmütz erklärte, dass die Demonstration mit mehr als 250.000 Teilnehmern den Premier, der viel mit dem Marketing und einer direkten Kommunikation mit den Wählern rechnet, natürlich stört. Sie werde jedoch nicht zum Rücktritt des Premiers führen, sagte Lebeda. Lubomír Kopeček von der Masaryk-Universität in Brno / Brünn erklärte, die Protestwelle beeinflusse die Atmosphäre in der Gesellschaft in Tschechien und wecke Aufmerksamkeit im Ausland. Was für Auswirkungen sie auf die Wählerstimmung haben wird, ist Kopeček zufolge schwer zu schätzen. Die Ano-Wähler seien bisher gegen sämtliche negative Informationen über Babiš immun gewesen, sagte der Politologe.
Sozialdemokratische Minister enthielten sich der Stimme bei Abstimmung über Staatshaushaltsentwurf
Die sozialdemokratischen Minister haben sich bei der Abstimmung über den Rahmenentwurf des Staatshaushalts 2020 der Stimme enthalten. Der Vizepremier und Parteichef der Sozialdemokraten Jan Hamáček sagte am Montag nach der Regierungssitzung, der vorgelegte Staatshaushaltsentwurf ermögliche es nicht, die Prioritäten zu erfüllen und erschwere in einigen Fällen die Arbeit der Ministerien. Die Sozialdemokraten wollen Hamáček zufolge nach Möglichkeiten der Einnahmen des Staatshaushalts gründlicher suchen.
Der Staatshaushaltsentwurf sei gebilligt worden, um weitere Schritte unternehmen zu können, sage der Sozialdemokrat. Im Sommer will er sich auf ausführlichere Diskussionen konzentrieren.
Arbeitermangel: Wirtschaftsminister will mehr Ausländer anwerben
Das Wirtschaftsministerium will die Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland ausweiten. Dies bestätigte Ressortchef Karel Havlíček in einer Talkshow des Tschechischen Fernsehens am Sonntag. Einerseits wolle man den Zugang von weiteren Ukrainern auf den tschechischen Arbeitsmarkt erleichtern, aber auch insgesamt die Quoten für Arbeitskräfte aus Drittstaaten aufstocken, so der parteilose Politiker. Unter anderem plane man Abkommen mit Kasachstan, Weißrussland oder Indien.
Derzeit wirbt Tschechien über das Regierungsprogramm „Ukrajina“ vor allem Arbeitskräfte aus der Ukraine an. Dabei soll die bisherige Quote von 40.000 Menschen im kommenden Jahr verdoppelt werden. Die Wirtschaftskammer fordert jedoch den Zuzug weiterer mindestens 50.000 ausländischer Arbeiter um den Mangel hierzulande abzumildern.
Experten empfehlen Rente mit 67
Experten des Ministeriums für Arbeit und Soziales fordern eine Anhebung des Renteneintrittsalters in Tschechien. Darüber berichtete das Nachrichtenportal idnes.cz am Montag. Demnach sollten die heute 40-Jährigen mit frühestens 66 Jahren in Rente gehen, die heute 25-Jährigen sogar erst mit 67. Damit solle das Rentensystem hierzulande finanzierbar bleiben, heißt es von den Fachleuten.
Ressortchefin Jana Maláčová lehnt eine Anhebung des Renteneintrittsalters vehement ab. Die Gesundheit der meisten tschechischen Arbeitnehmer würde einen so späten Start des Ruhestands nicht erlauben, so die Sozialdemokratin.
Radsport: Štybar verlängert Vertrag mit Deceuninck-Quick Step bis 2021
Der tschechische Radprofi Zdeněk Štybar hat sich mit dem Rennstall Deceuninck-Quick Step auf eine Vertragsverlängerung um weitere zwei Jahre bis Ende 2021 geeinigt. Der 33-jährige Štybar fährt seit 2011 für den belgischen Rennstall. Damals hat er mit ihm als dreifacher Rad-Cross-Weltmeister den ersten Vertrag geschlossen.
Die Verlängerung des Vertrags bedeute für ihn viel, er habe zu jedem im Team glänzende Beziehungen, sagte Štybar. Das Team sei für ihn seine zweite Familie, fügte er hinzu. “Ich hoffe, dass die kommenden beiden Jahre die besten meiner Karriere werden“, sagte er.
In dieser Saison gewann Štybar den Omloop Het Nieuwsblad sowie die E3 Binck Bank Classic. Insgesamt kommt der dreimalige Rad-Cross-Weltmeister auf 17 Siege auf der Straße.
Das Wetter am Dienstag, den 25. Juni
Am Dienstag wird es in Tschechien sonnig sein. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 30 bis 34 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter werden 24 Grad Celsius erreicht.