Täglicher Nachrichtenüberblick
Babiš will Kosten für EU-Ratspräsidentschaft auf die Hälfte reduzieren
Die Kosten für den tschechischen Vorsitz im Rat der Europäischen Union in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 werden dem aktuellen Entwurf zufolge auf 2,7 Milliarden Kronen (104 Millionen Euro) beziffert. Premier Andrej Babiš (Ano/Partei) hält die Kosten weiterhin für unangemessen hoch und will sie auf die Hälfte reduzieren. Das sagte Babiš im Gespräch für die Tageszeitung Hospodářské noviny (Montag-Ausgabe). Über die Finanzierung der EU-Ratspräsidentschaft verhandelt er momentan mit der Staatssekretärin für EU-Angelegenheiten, Milena Hrdinková.
Babiš weigerte sich, die Frage zu beantworten, ob er mit der bisherigen Arbeit der EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung, Věra Jourová (Ano-Partei), zufrieden ist. Dies hänge nicht von ihm ab, dies zu beurteilen, sagte der Premier. Jourová sei EU-Kommissarin, sie arbeite für die Kommission, nicht für Tschechien, erklärte Babiš.
Kulturminister Antonín Staněk legt sein Amt nieder
Kulturminister Antonín Staněk (Sozialdemokraten) hat am Montag seine Rücktritterklärung an Premier Andrej Babiš (Partei Ano) offiziell überreicht. Darüber informierte Babiš während der Kabinettssitzung. Staněk soll zu Ende Mai sein Amt niederlegen. Der Parteichef der Sozialdemokraten Jan Hamáček hat bisher keinen möglichen Nachfolger von Staněk vorgeschlagen.
Staněk kündigte in der vergangenen Woche seinen Rücktritt an. Er war massiv unter Druck geraten, nachdem er den Generaldirektor der Nationalgalerie in Prag, Jiří Fajt, und den Leiter des Kunstmuseums in Olomouc, Michal Soukup, überraschend entlassen hatte.
Transparency International wirft der Nationalgalerie Verfehlungen bei Vertragsschließungen vor
Die Organisation Transparency International (TI) wirft der Nationalgalerie Prag vor, bei mehreren Vertragsschließungen möglicherweise gegen Gesetz verstoßen zu haben. Die TI macht darauf in einem Brief an das Kulturministerium aufmerksam.
Demzufolge wiesen einige Verträge die Tendenz auf, das Gesetz über den Register der öffentlichen Verträge und das Gesetz über die Vergabe von öffentlichen Aufträgen umzugehen. In manchen Fällen könne es sich um Interessenskonflikt handeln, heißt es weiter. Die Vorwürfe betreffen laut dem TI-Leiter David Ondráčka nicht nur den abberufenen Direktor Jiří Fajt. Transparency International fordert daher weitere Kontrollen in der Galerie.
Beim Spendenlauf fürs Zeitzeugenprojekt Paměť národa kommen 34000 Euro zusammen
Beim Spendenlauf für das Zeitzeugenprojekt Paměť národa (Gedächtnis der Nation) sind 872.000 Kronen (34000 Euro) zusammengekommen. Am karitativen Lauf nahmen am Samstag mehr als 2700 Menschen teil. Die finanziellen Mittel werden helfen, das Schicksal der Freiheitskämpfer zu dokumentieren. Dies teilte Jana Holcová von der gemeinnützigen Gesellschaft Post Bellum am Sonntag mit. Der karitative Lauf fand unter dem Motto „Für alle, die nicht aufgegeben haben“ an zehn Orten statt.
Die Gesellschaft Post Bellum initiierte 2008 gemeinsam mit dem Tschechischen Rundfunk und dem Institut für das Studium totalitärer Regime das Projekt Paměť národa. Im seinem Audioarchiv werden Erinnerungen von mehr als 9000 Zeitzeugen aufbewahrt. Unter ihnen sind Kriegsveteranen, Widerstandskämpfer, Holocaust-Überlebende, politische Gefangene, Dissidenten, aber auch Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes StB.
Expedition Monoxylon III gestartet
Die Mitglieder der internationalen archäologischen Expedition Monoxylon III haben am Sonntag das aus einem Baum gefertigte Boot im Archäopark Všestary (Ostböhmen) auf einen Anhänger geladen. Nach zwei Jahre dauernden Vorbereitungen beginne der wichtigste Teil der Expedition, teilte der Archäologe Radomír Tichý mit, der das Projekt organisiert. Das Boot wird mit einem Geländewagen nach Venedig transportiert. Mit dem Boot werden die Expeditionsmitglieder aus dem griechischen Hafen Lavrion Richtung Insel Melos und von dort aus weiter über Santorini auf Kreta reisen. Die ganze Strecke umfasst rund 400 Kilometer. Die Bootsfahrt soll vom 25. Mai bis 11. Juni dauern.
Die Expedition soll zur Erweiterung der Kenntnisse über die Verbreitung von frühen Agrarkulturen im Mittelmeerraum beitragen. Sie knüpft an die Expeditionen der Archäologen aus Hradec Králové / Königgrätz aus den Jahren 1995 und 1998 an. An der Expedition nehmen 22 Menschen teil, unter denen zwei Slowenen und ein Grieche sind.
Eishockey-WM: Tschechien besiegt Österreich 8:0
Die tschechische Nationalmannschaft hat bei der Eishockey-WM in Bratislava am Sonntag das Team Österreichs mit 8:0 besiegt. Die Tschechen haben bisher fünf der sechs Spiele bei der WM gewonnen.
Am Dienstag treffen die Tschechen auf das Team der Schweiz.
Das Wetter am Dienstag, 21. Mai
Am Dienstag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt. Im Tagesverlauf muss örtlich mit Regenschauern, vereinzelt auch mit Gewittern gerechnet werden. Die Tageshöchsttemperaturen zwischen 15 und 19 Grad Celsius.