Täglicher Nachrichtenüberblick
Senatswahl: 233 Kandidaten treten in 27 Wahlbezirken an
Insgesamt 233 Kandidaten wollen im Herbst um einen Sitz im tschechischen Senat kämpfen. Bei der Senatswahl am 5. und 6. Oktober wird ein Drittel der insgesamt 81 Sitze in der oberen Parlamentskammer neu besetzt. Die größte Zahl, und zwar 16 Kandidaten gibt es im Wahlbezirk in Prag 8. Hingegen werden sich in den Wahlbezirken in Náchod und in Vsetín jeweils nur sechs Kandidaten um den Senatssitz bewerben.
Die Anmeldefrist für die Senatswahl endete am 31. Juli. Nun werden die Unterlagen von Behörden überprüft. Bis Mitte August haben dann die Bewerber Zeit, eventuelle Mängel in ihren Anmeldungen zu beseitigen. Parallel zur Senatswahl findet im Oktober auch die Kommunalwahl statt.
Ehemaliger SPD-Sekretär bekommt Bewährungsstrafe wegen Volksverhetzung
Der ehemalige Generalsekretär der Partei „Freiheit und direkte Demokratie“ (SPD), Jaroslav Staník, wurde wegen Volksverhetzung zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Zudem muss er Geldbuße in der Höhe von 70.000 Kronen (2700 Euro) bezahlen. Über das Urteil, das von dem Stadtgericht im ersten Prager Stadtbezirk am Montag verhängt wurde, hat das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen am Mittwoch berichtet.
Staník soll sich vergangenes Jahr rassistisch und abwertend gegenüber Roma, Juden und Homosexuellen geäußert haben. Dafür drohten ihm bis zu drei Jahre Haft. Staník war in der Vergangenheit SPD-Sekretär und Assistent eines SPD-Abgeordneten.
Škoda Auto muss im ersten Halbjahr 2018 Gewinnverlust hinnehmen
Automobilhersteller Škoda Auto hat im ersten Halbjahr dieses Jahres weniger Gewinn erzielt als im Vorjahr. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 sank der Betriebsgewinn um 4,5 Prozent auf 821 Millionen Euro. Einen negativen Einfluss auf dieses Zwischenergebnis hätten der Wechselkurs der Tschechischen Krone und die höheren Kosten für neue Produkte gehabt. Als positiv hätten sich dagegen die Kostenoptimierung und die größeren Verkaufszahlen erwiesen, gab die Volkswagen-Gruppe am Mittwoch bekannt. Die tschechische Marke ist ein Teil der VW-Group.
Škoda hat drei Werksbetriebe in Tschechien und produziert ebenso in China, Russland, der Slowakei, in Algerien und Indien. Mit Hilfe von Konzernpartnerschaften ist der tschechische Autoproduzent zudem in der Ukraine und in Kasachstan aktiv. Hier arbeitet er mit lokalen Partnern zusammen. Weltweit beschäftigt Škoda mehr als 35.000 Menschen und ist auf über 100 Märkten präsent.
Festival Prague Pride macht diesmal Thema Familie zum Motto
Vom 6. bis 12. August findet zum achten Mal das Festival „Prague Pride“ statt, das für mehr Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben kämpft. Höhepunkt ist ein bunter Straßenumzug durch das Prager Stadtzentrum am 11. August. Das Spektakel zieht jedes Jahr auch viele Partyfreunde aus Deutschland und ganz Europa an. Ehrengast der Parade ist das niederländische Transgender-Model Loiza Lamers, wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten.
Das einwöchige Programm umfasst Theater- und Filmvorführungen, Ausstellungen und Workshops. Es steht diesmal ganz im Zeichen des Themas Familie. „Unsere Kampagne richtet sich vor allem dagegen, dass schwule und lesbische Kinder oft noch als die schwarzen Schafe der Familie betrachtet werden“, sagte Festivalleiterin Hana Kulhánková. Die Aktivisten kritisieren zudem, dass gleichgeschlechtliche Paare in Tschechien keine Kinder gemeinsam adoptieren dürfen.
Wassermangel in Südböhmen stellt Fischzucht vor Probleme
Der Wassermangel in tschechischen Gewässern wird angesichts der anhaltenden Dürre immer offensichtlicher. Wie die Wasserverwaltung in Süd- und Mittelböhmen (Povodí Vltavy) am Dienstag bekanntgab, liegt der Wasserdurchfluss bei der Mehrzahl der regionalen Flüsse unterhalb der Hälfte des Normalwertes für den Monat Juli. Am schlechtesten ist es um die Lužnice bestellt, der dort bei Bechyňe gemessene Wasserdurchfluss beträgt lediglich 11,4 Prozent des langfristigen Mittelwerts. Die Talsperren von Povodí Vltavy seien dagegen weiter zu 90 Prozent gefüllt, sagte ein Sprecher des Staatsbetriebes am Dienstag. Bei einigen Staubecken gehe jedoch die Wasserqualität zurück. Hier drohe die Gefahr einer Blaualgenbildung, ergänzte der Sprecher.
Mit der Wasserknappheit zu kämpfen hat auch der Fischzuchtbetrieb Rybářství Třeboň in Südböhmen. In den Teichen des städtischen Unternehmens fehlt wegen der Trockenheit rund 40 Prozent Wasser. Ein Fischsterben musste die Firma noch nicht feststellen, doch das Gewicht der Zuchtfische lag im Juli unter dem Normalwert der üblichen Jahre. An allen 440 Teichen des Unternehmens muss zudem nonstop eine Technik zur Luftzirkulation der Gewässer eingesetzt werden, informierte der Vorstandsvorsitzende der Firma, Josef Malecha.
Wetter: 31. Juli vorerst wärmster Tag des Jahres in Tschechien
Der 31. Juli war gleichzeitig der bisher wärmste Tag des Jahres in der Tschechischen Republik. Die Temperaturen bewegten sich größtenteils zwischen 31 und 35 Grad Celsius, örtlich wurde aber auch die 37-Grad-Marke geknackt. Am heißesten war es im mittelböhmischen Řež an der Moldau, wo 37,6 Grad Celsius gemessen wurden. Ebenso etwas über 37 Grad wurden aus aus Tuhaň bei Mělník (37,3) und aus Ústí nad Labem-Vaňov (37,2) gemeldet. Glatte 37 Grad wiederum wurden in Děčín / Tetschen und in Plzeň-Bolevec registriert. Die höchsten Temperaturen herrschten vor allem in den Niederungen des Elbtals und am unteren Flusslauf der Eger (Ohře).
Absolute Rekordwerte für den letzten Julitag wurden indes nur an ganz wenigen Messstellen des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts gemessen. Das liegt daran, weil am 31 .Juli 1994 vielerorts noch höhere Werte abgelesen wurden. Damals stieg die Temperatur vereinzelt auch auf über 38 Grad Celsius.
Das Wetter am Donnerstag, den 2. August
Am Donnerstag ist es in Tschechien heiter bis leicht bewölkt. Bei Bewölkung kommt es vereinzelt, vor allem in den Gebirgen, zu Schauern oder Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 31 bis 35 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 27 Grad Celsius.