Täglicher Nachrichtenüberblick
Zeman in der Slowakei: Tschechisches Haus und Jahrestage
Dass es bisher keine tschechische Kulturvertretung in Bratislava gebe, sehe er als letzte ungelöste Frage zwischen Tschechien und der Slowakei. Dies sagte Staatspräsident Miloš Zeman nach einem Treffen mit seinem slowakischen Amtskollegen Andrej Kiska in Štrbské Pleso in der Hohen Tatra. Die Staatsoberhäupter berieten sich bei ihrem Treffen außerdem über gemeinsame Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Gründung der Tschechoslowakei. Kiska sicherte dabei einen Besuch Prags am 28. Oktober zu, also dem eigentlichen Geburtstag der ersten gemeinsamen Republik.
Präsident Zeman ist derzeit bei seinem zweiten Antrittsbesuch im östlichen Nachbarland. Traditionell ist dies das erste Reiseziel für tschechische Staatsoberhäupter. Bei seiner Visite will Zeman außerdem noch mit dem neuen slowakischen Premier Peter Pellegrini sprechen.
Zeman kritisiert wiederholt Auslieferung Nikulins an USA
Staatspräsident Miloš Zeman hat seine Kritik an der Auslieferung des mutmaßlichen russischen Hackers Jewgeni Nikulin in die USA bekräftigt. Nikulin könnte dort innenpolitischen Machtkämpfen dienen, so Zeman am Rande seines Besuchs in der Slowakei. Tschechien sollte sich dabei nicht einmischen.
Nach langen juristischen Auseinandersetzungen war Nikulin am Karfreitag an die USA ausgeliefert. Die US-Ermittler werfen dem 30 Jahre alten Mann vor, die Zugangsdaten von rund 117 Millionen Nutzern des sozialen Netzwerks LinkedIn gestohlen zu haben. Auch Russland hatte die Auslieferung seines Staatsbürgers gefordert.
Diesel-Affäre: Ermittlungen gegen Viktoriagruppe eingeleitet
In der Affäre um das in Deutschland gelagerte Diesel ist nun die tschechische Polizei aktiv geworden. Die Beamten haben Ermittlungen gegen die ehemalige Leitung der insolventen Viktoriagruppe eingeleitet, die das Tanklager im bayerischen Krailling betrieben hatte. Grund für die Untersuchungen ist das mögliche Verschwinden von mehreren Millionen Litern Treibstoffs aus den Tanks des Unternehmens.
In Krailling bei München hatte Tschechien über Jahre insgesamt 80 Millionen Liter Diesel eingelagert. Nach der Insolvenz des Tanklagerbetreibers Viktoriagruppe hatte Prag indes beschlossen, diese strategischen Reserven zurückzuholen. Der Rücktransport dauerte schließlich über ein Jahr.
Publizistisches Werk „Opuštěná společnost“ erhält Literaturpreis Magnesia Litera
Bei der Verleihung des wichtigsten Literaturpreises in Tschechien, der Magnesia Litera, ist das publizistische Werk „Opuštěná společnost“ (zu Deutsch „Verlassene Gesellschaft“) von Erik Tabery als bestes Buch des Jahres geehrt worden. Die Preisträger der insgesamt acht Kategorien des Preises wurden am Mittwoch bekanntgegeben. Unter den Prosawerken siegte Josef Pánek mit seinem Roman „Láska v době globálních klimatických změn“ (zu Deutsch etwa „Liebe in den Zeiten des globalen Klimawandels“).
Taberys Buch trägt den Untertitel „Der tschechische Weg von Masaryk zu Babiš“. Der Jury zufolge versuchte der Journalist die Gefahr zu beschreiben, die „der Demokratie in Tschechien droht, wo in den Adern der politischen Akteure viel Populismus pulsiert“. Tabery sagte, er habe das Buch geschrieben, weil er sich gewünscht habe, dass die Gesellschaft nicht vollständig allein gelassen werde.
Tschechen vertrauen am meisten der Armee, am wenigsten den Kirchen
Ganze 69 Prozent der Tschechen vertrauen ihrer Armee, weiterhin finden 66 Prozent die Polizei und 56 Prozent die Gerichte glaubwürdig. Dies hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM ergeben, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Mit Abstand am schlechtesten schnitten traditionell die Kirchen ab. Nur 25 Prozent der Befragten gaben an, den Glaubensgemeinschaften hierzulande zu vertrauen. Bei den Medien ist das Stimmungsbild hingegen durchwachsen. Während dem Rundfunk ganze 52 Prozent vertrauen, sind es beim Fernsehen nur 43 und bei der Presse sogar nur 39 Prozent.
Das Wetter am Freitag, den 6. April
Am Freitag ist es durchgehend sonnig in Tschechien. Nur im äußersten Osten zeigen sich vereinzelt Wolken und es sind Regenschauer möglich. Es wird jedoch kühler, die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 10 bis 14 Grad Celsius.