Täglicher Nachrichtenüberblick

Babiš bestätigt Kandidaten seines Kabinetts

Der designierte tschechische Premier, Ano-Parteichef Andrej Babiš, hat am Sonntag in einer TV-Sendung bestätigt, dass Ano-Politiker Robert Plaga der Bildungsminister in seinem Kabinett werden soll. Damit sind alle 15 Mitglieder seiner künftigen Minderheitsregierung offiziell bekannt. Fünf seiner Kandidaten haben bereits in der jetzigen Regierung mitgewirkt, die nach ihrer Demission nur noch geschäftsführend tätig ist. Die Minister Richard Brabec, Robert Pelikán und Dan Ťok sollen dabei in den Ressorts Umwelt, Justiz und Verkehr weiter an der Spitze stehen. Verteidigungsminister Martin Stropnický steigt zum Außenminister auf, für ihn rückt Regionalentwicklungsministerin Karla Šlechtová auf den Chefposten des Militärressorts.

Schon in dieser Woche werde er sich mit den Ministerkandidaten treffen, um die ersten Aufgaben zu besprechen, sagte Babiš im Fernsehen. Am Mittwoch will ihn Präsident Miloš Zeman offiziell zum Premier ernennen. Eine Woche später will das Staatsoberhaupt dann seine Kandidaten zu Ministern ernennen.

Partei Ano gegen Ondráček als Leiter der Generalinspektion der Sicherheitskräfte

Die Führung der Partei Ano hat sich dagegen ausgesprochen, dem Kommunisten Zdenek Ondráček die Leitung der Generalinspektion der Sicherheitskräfte (GIBS) zu überlassen. Man wolle die Kommunisten dazu bewegen, einen anderen Kandidaten für das Amt zu nominieren, so Ano-Parteichef Andrej Babiš am Montag.

Die Nominierung Ondráčeks für die Leitung der GIBS hatte im Vorfeld für scharfe Kritik gesorgt. Der heutige kommunistische Abgeordnete und ehemalige Polizeiangehörige soll gewalttätig gegen Demonstranten bei der Samtenen Revolution 1989 gewesen sein.

Drogenbericht: Vermehrt Missbrauch von Schmerzmitteln

Vor allem der Missbrauch von Schmerzmitteln wie Fentanyl oder Morphium hat im vergangenen Jahr zugenommen in Tschechien. Dies geht aus dem Drogenbericht der tschechischen Regierung für das Jahr 2016 hervor. Hingegen sei der Konsum von Crystal Meth und Opiaten das erste Mal seit neun Jahren gesunken, so das zuständige Referenzlabor.

Laut dem Bericht ist weiterhin Cannabis die am weitesten verbreitete illegale Droge in Tschechien. Zudem ist der übermäßige Genuss von Tabak und Alkohol immer noch ein großes Problem hierzulande. Rund 640.000 Menschen weisen demnach ein problematisches Trinkverhalten auf.

Schweinemast in Lety: AGPI-Aktionäre segnen Verkauf ab

Der Übergabe der Schweinemast auf dem Gelände des ehemaligen Roma-KZ im südböhmischen Lety steht nun fast nichts mehr im Wege. Die Aktionäre der Betreiberfirma AGPI haben den Kaufvertrag mit dem Staat bei ihrer Versammlung am Montag mit großer Mehrheit abgesegnet. Der Vertrag über 450 Millionen Kronen wurde bereits vergangenen Monat unterzeichnet.

Ein Kleinaktionär von AGPI stimmte jedoch gegen den Vertragsabschluss. Laut seinem Anwalt will der Anteileigner binnen 30 Tagen gegen den Kauf klagen.

Im südböhmischen Lety bestand zunächst ein Arbeitslager. Die deutschen Besatzer machten daraus später ein sogenanntes „Zigeunerlager“. Zwischen 1940 und 1943 starben dort 327 tschechische Roma, über 500 weitere wurden nach Auschwitz verschleppt.

Durchschnittslohn in Tschechien auf umgerechnet 1.140 Euro gestiegen

Der Durchschnittslohn in Tschechien ist im dritten Quartal dieses Jahres um 6,8 Prozent auf 29.050 Kronen gestiegen. Das entspricht umgerechnet 1.140 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der durchschnittliche Brutto-Monatslohn der Arbeitnehmer somit um 1840 Kronen (ca. 72 Euro) erhöht. Dies gab das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Montag bekannt.

Im Verhältnis zur Inflation sei der Reallohn jedoch lediglich um 4,2 Prozent gestiegen, informierten die Statistiker. Das ist weniger, als die führenden Analysten des Landes erwartet haben. Die Mehrzahl von ihnen hatte mit einem Zuwachs des durchschnittlichen Reallohns von über sieben Prozent gerechnet.

Biathlon-Star Koukalová besteht auf Olympia-Ausschluss für Russen

Vor der IOC-Entscheidung hat die tschechische Biathletin Gabriela Koukalová erneut einen Komplett-Ausschluss der russischen Sportler bei den olympischen Winterspielen in Südkorea gefordert. Statt sich zu entschuldigen und mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten, setze Russland auf eine Politik der Stärke und der Erpressung, so Koukalová. Darum wolle sie lieber Olympische Spiele ohne Russland.

Koukalová verwehrte sich gegen zahlreiche Kritiker in den sozialen Medien, die ihr antirussische und prowestliche Tendenzen vorhalten. Sie habe nichts gegen Russen persönlich, so die zweifache Weltmeisterin im Biathlon.

Das Wetter am Dienstag, den 5. Dezember

Auch am Dienstag ist es winterlich in Tschechien. Landesweit ist es bewölkt mit Schneefall, im Flachland gehen die Niederschläge in Regen über. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad Celsius.