Täglicher Nachrichtenüberblick

PEN-Klub kritisiert Babiš wegen Schauprozess-Vergleich

Die tschechische Filiale des internationalen PEN-Klubs hat scharfe Kritik an Ano-Parteichef Andrej Babiš geübt. Grund dafür ist eine Aussage des Ex-Finanzministers zu den Ermittlungen gegen ihn wegen des mutmaßlichen Missbrauchs von EU-Fördergeldern für das Luxus-Ressort Storchennest. Die Ermittlungen erinnerten ihn an die stalinistischen Schauprozesse in der Tschechoslowakei der 1950er Jahre, so Babiš in einem Interview für die Tageszeitung Právo. Der PEN-Klub nannte diese Aussage unannehmbar und einen Hohn für die Opfer des stalinistischen Terrors. Babiš verdrehe Fakten und zeige eine große Unkenntnis der Geschichte, so der Schriftstellerverband.

Gegen Babiš laufen derzeit Ermittlung wegen eines mutmaßlichen Missbrauchs von EU-Fördergeldern. Im Zentrum steht das Wellness-Ressort Čapí Hnízdo (Storchennest), das heute zur von Babiš gegründeten Agrofert-Holding gehört. Es besteht der Verdacht, dass das Projekt zu Unrecht mit Mitteln für klein- und mittelständische Unternehmen gefördert wurde. Die Polizei hat deshalb eine Aufhebung der Immunität von Babis und Faltýnek gefordert.

Jagello-Preis: Ex-Präsident Klaus fordert neue Samtene Revolution in Europa

Der Beitritt Tschechiens sei naiv und unentschuldbar unverantwortlich gewesen. Mit diesen Worten hat der tschechische Ex-Präsident Václav Klaus am Samstag den Jagello-Preis der Universität im polnischen Toruń entgegengenommen. Die EU sei demnach ein postdemokratisches und zentralistisches Organ, das weder Rücksicht auf die parlamentarische noch den freien Markt nehme. Da in der EU durch politische Korrektheit, Multikulturalismus und „Humanrightismus“ die freie Meinung unterdrückt würde, sei es Zeit für eine neue Samtene Revolution in Europa, so das ehemalige tschechische Staatsoberhaupt. Der prestigeträchtige Jagello-Preis wird alljährlich von der privaten Universität der polnischen Stadt Toruń für außerordentliche Beiträge für die soziale, politisch, kulturelle oder gesellschaftliche Entwicklung in Mitteleuropa vergeben.

Jüdische Institutionen öffnen ihre Pforten für Besucher

Rund 50 in Tschechien erhaltene Synagogen und jüdische Friedhöfe öffnen am Sonntag ihre Tore für Besucher. Die jüdischen Gemeinden laden Interessierte ein zum Tag des jüdischen Kulturdenkmals und zeigen sonst für Außenstehende nicht zugängliche Objekte. In den Vorjahren fand der Tag des jüdischen Kulturdenkmals ausschließlich in Prag statt, in diesem Jahr nehmen erstmals auch Institutionen außerhalb der tschechischen Hauptstadt an dem Aktionstag teil. In Tschechien sind noch rund 200 Synagogen und 370 jüdische Friedhöfe erhalten. Ein großer Teil der jüdischen Gotteshäuser wurde während der nationalsozialistischen Besatzung zerstört oder während des Kommunismus abgerissen.

Immer mehr Tschechen kaufen Immobilien im Ausland

Einen Platz an der Sonne oder in den Alpen sichern sich immer mehr Tschechen. Im vergangenen Jahr haben um elf Prozent mehr Tschechen eine Immobilie im Ausland gekauft, als noch 2015. Das geht aus einer aktuellen Studie der Immobiliengesellschaft Rollox hervor, die am Wochenende veröffentlicht wurde. Demnach sind Ferienwohnungen, -häuser oder Villen vor allem in Österreich (47 Prozent der Transaktionen) bei tschechischen Kunden beliebt. An zweiter Stelle folgen Immobilien in Kroatien (20 Prozent), Italien und Spanien.

Tschechischer Bergsteiger stirbt in Mont-Blanc-Massiv

Der Abstieg vom Gipfel Gouter im französischen Mont-Blanc-Massiv hat für einen Bergsteiger aus Tschechien am Samstag tödlich geendet. Nach Angaben seiner zwei Begleiter hatte sich der 42-jährige nicht ausreichend gesichert und stürzte nach einer Unachtsamkeit in die Tiefe. Rettungskräfte aus dem nahegelegenen Chamonix konnten den Mann nur noch tot bergen.

Leichtathletik-WM: Silber und Bronze für tschechische Speerwerfer

Ganz konnten die tschechischen Speerwurf-Männer bei der Leichtathletik-WM in London nicht zu ihrer Landsfrau Barbora Špotáková aufschließen. Für Jakub Vadlejch und Petr Frydrych reichte es im Finale aber schließlich doch für Silber und Bronze. Gold konnte sich mit 89,89 geworfenen Metern knapp der Deutsche Johannes Vetter sichern, der Wurf des zweitplatzierten Vadlejch war nur 16 Zentimeter kürzer.

Das Wetter für Montag, den 14. August

Die neue Woche startet weitgehend freundlich in Tschechien. In weiten Teilen des Landes ist es leicht bewölkt, mit Niederschlägen ist jedoch nicht zur rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 22 bis 26 Grad Celsius.