Täglicher Nachrichtenüberblick
Regierung billigt strengere Regeln für das Glücksspiel
Casinos und Spielbars in Tschechien müssen voraussichtlich bald strengere Auflagen erfüllen. Wie das Regierungsamt mitteilte, hat das Mitte-Links-Kabinett am Mittwoch mehrere Gesetzesnovellen des Finanzministeriums gebilligt. Sie sehen größere Machtbefugnisse für Gemeinden im Umgang mit den Betreibern von Bars und Casinos sowie höhere Steuern vor. Außerdem sollen die Spielbars zwischen 3 Uhr nachts und 10 Uhr vormittags geschlossen bleiben, bislang können sie rund um die Uhr öffnen. Wie Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) sagte, handle es sich um wichtige Maßnahmen hin zu einer konsequenteren Regulierung des Glücksspiels in Tschechien. Die Initiativen, die verschiedene Gesetze betreffen, müssen noch vom Abgeordnetenhaus und von Staatspräsident Miloš Zeman gebilligt werden.
Vermisste Tschechen: Außenminister Zaorálek plant Besuch im Libanon
Spätestens bis Ende dieser Woche soll feststehen, wann Außenminister Lubomír Zaorálek in der Angelegenheit der dort vermissten Tschechen den Libanon besucht. Dies teilte die Sprecherin des Außenministeriums nach der Sitzung des Krisenstabes am Mittwoch mit. Die fünf Tschechen sind vor über einer Woche im Bekaa-Tal nahe der syrischen Grenze verschwunden. In den örtlichen Medien wurde über eine Entführung spekuliert. Vor Ort sind bereits zwei tschechische Geheimdienstmitarbeiter im Einsatz. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, teilte das Außenministerium keine weiteren Einzelheiten mit. Außenminister Zaorálek hatte in der vergangenen Woche gesagt, es gebe bislang keine Kontakte zu mutmaßlichen Entführern.
Innenminister Chovanec: Polizei griff in einer Nacht fast 40 Flüchtlinge auf
Die tschechische Polizei hat in der Nacht zum Mittwoch weitere Flüchtlinge aufgegriffen. Es seien nahezu 40 gewesen, darunter waren 13 Kinder, sagte Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) am Mittwoch vor Journalisten. Die Zahl der entdeckten Migranten erhöhe sich ziemlich rasch, dennoch glaube er, dass die 1200 Betten in den geplanten Auffanglagern ausreichen werden, um die Situation zu meistern, ergänzte Chovanec. Diese Flüchtlingslager sollen bis Ende des Jahres ihren Betrieb aufnehmen. Im kommenden Jahr aber werde man die Kapazität der Lager wohl noch erhöhen müssen, glaubt Chovanec. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres griff die Polizei über 3000 Flüchtlinge auf, das ist fast um die Hälfte mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Jana Hybášková wird EU-Botschafterin in Namibia
Die Tschechin Jana Hybášková wird Botschafterin der Europäischen Union in Namibia. Damit verlässt die 49-Jährige Diplomatin ihren Posten als EU-Botschafterin im Irak. Den Wechsel, über den schon seit längerem spekuliert worden war, bestätigte am Mittwoch der Europäische Diplomatische Dienst (EEAS). Nach früheren Angaben von Hýbašková wird sie ihren Dienst in Namibia Anfang September antreten. Vor der Tätigkeit im Irak seit 2011 war die Diplomatin unter anderem beim Tschechischen Außenministerium sowie als Botschafterin in Slowenien, Kuwait und Katar tätig.
Gericht rollt Fall des Prinzen Hamid bin Abdal Sani aus Katar neu auf
Der Gerichtsfall gegen Prinz Hamid bin Abdal Sani aus Katar wird erneut aufgerollt. Am Mittwoch beginnt vor einem Prager Bezirksgericht die Neuverhandlung gegen das Mitglied der Königsfamilie von Katar. Der Prinz war im Mai 2005 wegen Sex mit 16 minderjährigen Mädchen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Weil das Urteil des Prager Bezirksgerichts nicht rechtskräftig war, konnte der Prinz nach Katar ausreisen. Dort wurde er auf Kaution freigelassen. Während das Verfahren in Katar eingestellt wurde, bemühte sich die Justiz in Tschechien seit Jahren um eine Wiederaufnahme. Trotz eines internationalen Haftbefehls konnte das Strafverfahren nicht fortgesetzt werden. Hamid bin Abdal Sani hat nun zugestimmt, dass die Hauptverhandlung auch ohne seine persönliche Anwesenheit durchgeführt werden kann.
Škoda Auto steigert Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um ein Fünftel
Tschechiens größter Autobauer Škoda hat seinen Betriebsgewinn im ersten Halbjahr um ein knappes Fünftel gesteigert. Wie es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch heißt, hat das Unternehmen bis Juli 522 Millionen Euro eingenommen und damit 23 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ursache für den positiven Trend sind laut Škoda günstige Wechselkurse sowie gesunkene Materialkosten. Der Gesamtumsatz von Škoda Auto, das zum deutschen Volkswagenkonzern gehört, stieg um 7,5 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro. Insgesamt wurden von Januar bis Juli 544.000 Autos der Marke verkauft. Dies ist ein Anstieg von 4,2 Prozent.
Tschechische Firma O2 steigert Reingewinn und eröffnet TV-Sportkanal
Der tschechische Mobilfunkanbieter O2 hat seinen Reingewinn im ersten Halbjahr 2015 um satte 54 Prozent auf 2,3 Milliarden Kronen (ca. 85 Millionen Euro) erhöht. Die betrieblichen Einnahmen sanken indes um 0,3 Prozent auf 18,4 Milliarden Kronen (680 Millionen Euro), heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Pressemeldung der Firma. Es sind die ersten Ergebnisse, die der Mobilfunkanbieter nach seiner Trennung von der Infrastrukturverwaltung Cetin bekanntgegeben hat.
Schon länger bekannt ist dagegen, dass O2 seine Aktivitäten auf dem tschechischen TV-Markt verstärken wird. Bereits am 8. August wird das Label seine Sendungen auf dem neuen Fernsehkanal O2 Sport starten. Auf diesem Kanal werden dann auch exklusiv die attraktivste Spieltag-Begegnung in der höchsten Fußball-Spielklasse des Landes, im Schnitt fünf Spiele der englischen Premier League sowie 15 Partien jedes Spieltags der Champions League ausgestrahlt.
Tschechische Post ehrt Nicholas Winton mit Briefmarken-Serie
Die tschechische Post bereitet die Herausgabe einer Briefmarken-Serie für Sir Nicholas Winton vor. Der Börsenmakler gilt als „britischer Schindler“, weil er kurz vor dem Zweiten Weltkrieg den Transport von 669, zumeist jüdischen Kindern aus der Tschechoslowakei nach Großbritannien organisierte. Die Rettungsaktion wurde erst in den 1990er Jahren in der Öffentlichkeit bekannt. Sir Nicholas Winton starb am ersten Juli im Alter von 106 Jahren. Die Briefmarken zu seinen Ehren sollen in einer limitierten Auflage von 750.000 Stück erscheinen und gehen am 2. September in den Verkauf.
Bassbariton Plachetka und Sopranistin Janková brillieren bei Opernpremiere in Salzburg
Der tschechische Bassbariton Adam Plachetka als Figaro und die in Tschechien geborene Schweizer Sopranistin Martina Janková als Susanna waren die zwei Hauptinterpreten der umjubelten Premiere von Mozarts „Le nozze di Figaro“ („Die Hochzeit des Figaro“) am Dienstagabend in Salzburg. Mit dieser Aufführung hat Sven-Eric Bechtolf seinen Salzburger Da-Ponte-Zyklus komplettiert. Der Interimsintendant der Salzburger Festspiele, Regisseur und Schauspieler wurde nach der Premiere im Haus für Mozart minutenlang gefeiert. Jubel gab es auch für das Sängerteam, zu dem neben Plachetka und Janková auch der italienische Bassbariton Luca Pisaroni als Conte Almaviva und die Sopranistin Anett Fritsch als Gräfin gehörten.
In den vergangenen zwei Jahren hatte Bechtolf in Salzburg auch „Cosi fan tutte“ und „Don Giovanni“ neu inszeniert. Die drei Opern, die Mozart zusammen mit dem Librettisten Lorenzo da Ponte schuf, gelten als die reifsten Musiktheaterwerke des Komponisten.
Fußball: Pilsen und Sparta Prag haben gute Chancen auf Playoffs zur Champions League
In den Hinspielen der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League haben sich die tschechischen Fußballteams von Viktoria Pilsen und Sparta Prag am Dienstagabend gute Chancen auf das Weiterkommen gesichert. Meister Plzeň / Pilsen gewann beim israelischen Titelträger Maccabi Tel Aviv mit 2:1, Vizemeister Sparta Prag trotzte dem russischen Verein CSKA Moskau ebenfalls auswärts ein 2:2 ab. Dabei gelang den Pragern nach dem zweimaligen Rückstand zum 0:1 (14.) und 1:2 (53.) nahezu postwendend der jeweilige Ausgleich durch Kehinde Fatai (16.) und Ladislav Krejčí (56.). Beim Stand von 1:1 parierte Sparta-Torhüter David Bičík zudem einen Foulelfmeter von Natcho. In Tel Aviv sorgten Aidin Mahmutovic (17.) und Milan Petržela (21.) für eine frühe und beruhigende 2:0-Führung der Gäste, die erst in der Schlussphase noch in Gefahr geriet, als Itzhaki der 1:2-Anschlusstreffer (79.) gelang.
Pilsen und Sparta empfangen ihre Gegner am kommenden Mittwoch zum Rückspiel. Im Falle eines Weiterkommens haben sich beide Clubs schon sicher für die Europa League qualifiziert. In der abschließenden Play-off-Runde aber können sie auch den Sprung in die Champions League schaffen.
Das Wetter am Donnerstag, 30. Juli:
Am Donnerstag ist es in Tschechien heiter bis wolkig. Im Süden und Südosten sind auch längere bewölkte Abschnitte möglich. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 20 bis 24 Grad Celsius. In Höhenlange um 1000 Meter werden maximal 15 Grad erreicht. Dazu weht ein schwacher Wind aus Nord bis Nordwest.