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Libanon: Vermisster Tscheche ist offenbar Anwalt des in Prag inhaftierten Ali Fayad

Unter den fünf verschwundenen Tschechen im Libanon befindet sich offenbar der Anwalt des in Prag inhaftierten Libanesen Ali Fayad. Dies berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Montag unter Berufung auf einen Angehörigen Fayads. Der Libanese wartet in Prag auf seine Auslieferung in die USA. Er soll US-Fahndern, die sich als FARC-Terroristen aus Kolumbien ausgegeben hatten, vor einem Jahr Waffen und Kokain angeboten haben.

Seit Freitag werden fünf Tschechen sowie ein Libanese vermisst, letzterer ist unbestätigten Berichten zufolge Fayads Bruder. Die mutmaßliche Entführung ereignete sich während einer Autofahrt im Bekaa-Tal im Osten des Libanon. Dass unter den Vermissten auch ein tschechischer Geheimdienstmann ist, wie eine libanesische Zeitung berichteten, wollte Innenminister Milan Chovanec am Montag weder bestätigen noch dementieren. Der Krisenstab der tschechischen Regierung wird am Dienstag erneut zusammenkommen.

Vermisste Tschechen im Libanon: Prag kooperiert mit mehreren Geheimdiensten

Im Fall um fünf im Libanon verschwundene Tschechen arbeitet Tschechien mit mehreren Geheimdiensten anderer Staaten zusammen. Dies sagte Außenminister Lubomír Zaorálek am Montag in Brüssel. Hauptpartner in der Angelegenheit seien jedoch die Behörden im Libanon, so der Sozialdemokrat.

Die fünf Tschechen werden zusammen mit ihrem Taxifahrer seit Samstag vermisst. Trotz einer Suchaktion der Armee fehlte von den Männern am Sonntag weiter jede Spur. Die Behörden vor Ort befürchten nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur eine Entführung. Libanesische Sicherheitskreise vermuten einen Zusammenhang mit dem Prozess gegen den Libanesen Ali Fayad, der in Prag auf die Auslieferung in die USA wartet.

Nationalbank interveniert zum ersten Mal seit 2013 auf dem Devisenmarkt

Die tschechische Nationalbank (ČNB) hat am Freitag zum ersten Mal seit November 2013 auf dem Devisenmarkt eingegriffen. Wie der Nachrichtenserver ihned.cz am Montag unter Berufung auf einen Sprecherin der Nationalbank berichtete, wurden Kronen verkauft und Euros angekauft. In welchem Umfang die Nationalbank tätig geworden ist, wurde nicht bekannt. Die Krone notierte in der Vorwoche auf dem höchsten Stand zum Euro seit knapp zwei Jahren und bewegte sich hart am Limit von 27 Kronen zum Euro, das die Notenbank verteidigen möchte. Um eine Deflation zu vermeiden, begann die Nationalbank im November 2013 mit der gezielten Schwächung der Krone und tätigte Devisenkäufe im Wert von etwa 200 Milliarden Kronen (ca. 7,38 Milliarden Euro). An diesem Montag lag die Krone zum Handelsschluss bei 27,05 Kronen und notierte damit um einen Heller schwächer als am Freitag.

Rechnungshof: In Nationalgalerie fehlen zahlreiche Kunstgegenstände

Zahlreiche Kunstgegenstände sind aus den Sammlungen der Nationalgalerie in Prag verschwunden. Dies hat der tschechische Rechnungshof festgestellt. Zu den Kunstgegenständen, die nicht gefunden wurden, gehören über 30 wertvolle Zeichnungen unter anderem von Josef Lada, František Kupka und Jan Zrzavý. Das Werk Zrzavýs verschwand angeblich schon 2002, erst im Laufe der Kontrolle durch den Rechnungshof hat die Nationalgalerie aber deswegen Anzeige erstattet, berichtete die Presseagentur ČTK.

Die Prüfer des Rechnungshofs fanden zudem weitere Unzulänglichkeiten in den Geschäftsbüchern der Galerie. Dazu gehörten auch intransparente öffentliche Ausschreibungen.

Regierung will mit Gemeinden gegen Leerstand vorgehen

Die Regierung will die Gemeinden beim Abriss leerstehender und verfallener Gebäude unterstützen. Wie Premier Bohuslav Sobotka am Montag während seines Besuchs in Ustí nad Labem / Aussig an der Elbe in Nordböhmen sagte, könne die Zerstörung solcher Objekte zur Lösung der Probleme in sozialen Brennpunkten beitragen. Das Ministerium für Regionalentwicklung ist derzeit auf der Suche nach staatlichen Mitteln für die Maßnahmen. Laut Sobotka muss der flächendeckende Abriss der beschädigten Gebäude vom Staat und den Gemeinden finanziert werden. Falls die Abrissgelände später revitalisiert und dort neue Sozialwohnungen geschaffen werden, seien auch Zuwendungen von Seiten der Europäischen Union denkbar. Der Kreis Ustí nad Labem schätzt die Kosten für den Abriss der betroffenen Gebäude auf 250 Millionen Kronen (9,23 Millionen Euro).

Zaorálek warnt vor verfrühtem Jubel über Atom-Deal mit dem Iran

Außenminister Lubomír Zaorálek sieht im Atom-Abkommen mit dem Iran eine Möglichkeit zur Verbesserung der Beziehungen mit der Europäischen Union. Wie er beim EU-Außenministerrat in Brüssel sagte, müsse sich allerdings erst noch zeigen, inwieweit die Vereinbarung tatsächlich eingehalten werde. Wie groß die Entschlossenheit dazu sei, werde sich in den kommenden sechs Monaten zeigen. Jubel könnte derzeit auch verfrüht sein, so Zaorálek weiter.

Beim Außenministerrat in Brüssel billigten die 28 Vertreter der EU-Länder am Montag die Vereinbarung mit dem Iran. Nach jahrelangen Verhandlungen hatten sich die UN-Vetomächte und Deutschland am 14. Juli mit dem Iran auf ein Abkommen geeinigt. Der UN-Sicherheitsrat stimmte am Montag einstimmig für das Ende der Strafmaßnahmen gegen den Iran.

Neuinvestitionen in erster Hälfte des Jahres bei 780 Millionen Euro

Die Neuinvestitionen in Tschechien in der ersten Hälfte dieses Jahres lagen deutlich unter dem Wert des Vergleichszeitraums 2014. So hat CzechInvest diesmal Investitionen in der Höhe von 21 Milliarden Kronen (780 Millionen Euro) vermittelt. Von Januar bis Juni vergangenen Jahres hatte die Gesamtsumme hingegen 78 Milliarden Kronen (2,9 Milliarden Euro) betragen. Das ist mehr als dreieinhalb Mal so viel. Die staatliche Investitionsagentur vermittelte 49 ausländische und einheimische Projekte, bei denen insgesamt über 6500 Arbeitsplätze entstehen sollen. Dazu gewährte CzechInvest 2,08 Milliarden Kronen (77 Millionen Euro) an Investitionshilfen.

Geigenvirtuose Václav Snítil im Alter von 87 Jahren gestorben

Der Geiger Václav Snítil ist tot. Wie sein Sohn, der Dirigent Jan Geiger am Montag mitteilte, starb Snítil am Sonntag im Alter von 87 Jahren in Prag. Er gehörte zu den profiliertesten tschechischen Geigern des 20. Jahrhunderts. Mehr als 55 Jahre war Snítil in weltberühmten Kammerensembles wie dem Vlach-Quartett, dem Smetana-Trio und dem Tschechischen Nonett aktiv. Daneben spielte er als Solist mit den besten tschechischen und ausländischen Orchestern. Als langjähriger Hochschullehrer formte Snítil zahlreiche bekannte Geiger wie Václav Hudeček, Bohuslav Matoušek, Jaroslav Svěceny und Pavel Šporcl.

Hunderte Haushalte in Nordböhmen nach Gewittersturm ohne Strom

Nach einem Gewittersturm am Sonntagabend waren auch am Montagvormittag im nordböhmischen Friedland noch mehrere Hundert Haushalte ohne Strom. Starkregen und heftige Windböen hatten zahlreiche Bäume umstürzen lassen. Dadurch wurden Stromleitungen beschädigt und Straßenblockiert. Von den Straßen konnten die Baumstämme bereits in den Nacht beseitigt werden. Das Gewitter war auch über weitere Teile Nordböhmens gezogen.

Tennis: Vaidišová spielt nach sechs Jahren erstmals wieder in Prag

Die ehemalige Top-Ten-Spielerin Nicole Vaidišová wird im August die Turniere der International Tennis Federation (ITF) in Plzeň / Pilsen und Prag bestreiten. Vaidišová war im vergangenen Jahr nach vier Jahren Pause in den Tenniszirkus zurückgekehrt. In der Weltrangliste belegt sie derzeit Platz 278. Zum letzten Mal öffentlich in Prag gespielt hat die 26-Jährige im Jahr 2009.

Das Wetter am Dienstag, 21. Juli

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend heiter bis wolkig. Gebietsweise sind auch Schauer und Gewitter möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 28 bis 32 Grad, im Südosten sind örtlich bis zu 34 Grad möglich. In Höhenlagen um 1000 Metern werden maximal 23 Grad erreicht.