Täglicher Nachrichtenüberblick
Sobotka verspricht Tillich Einhaltung von Umweltvorschriften beim Elbausbau
Premier Bohuslav Sobotka hat dem sächsischen Ministerpräsident Stanislav Tillich beim geplanten Ausbau der Elbe die Einhaltung der europäischen Umweltnormen zugesichert. Tillich erklärte, nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu den tschechischen Planungen Stellung beziehen zu wollen. Während des Besuchs von Sobotka in Sachsen standen am Freitag außerdem die geplante Hochgeschwindigkeitsverbindung der Bahn zwischen Prag, Dresden und Berlin auf dem Programm. Verhandelt wurde zudem über die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Polizei, Wissenschaft und Forschung. Sobotka und Tillich trafen sich am Vormittag zunächst im „Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit“ in Petrovice. Während einer Elbeschifffahrt stieß auch der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, zu dem Arbeitstreffen. Sobotka besuchte außerdem das deutsch-tschechische Gymnasium in Pirna sowie ein Wirtschaftskonferenz in Dresden. Begleitet wurde Sobotka während seines Besuchs von Verkehrsminister Dan Ťok.
Ausfälle gegen Roma: Pressesprecher des Obersten Gerichtshofs muss gehen
Der Pressesprecher des Obersten Gerichtshofes, Petr Knötig, ist von seiner Funktion enthoben worden. Grund sind offenbar abfällige Bemerkungen über Roma, die Knötig auf Facebook publiziert hat. Ein Foto von spielenden Roma-Kindern in einem Springbrunnen vor dem Janáček-Theater in Brünn / Brno kommentierte der Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit mit den Worten „Zigeuner, nichts anderes als Zigeuner“. Wie der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes, Petr Šámal am Freitag mitteilte, sei Knötig damit untragbar geworden. Es bestünden schon seit längerem Zweifel an der Eignung des Pressesprechers. Das Wochenmagazin „Respekt“ hatte den Fall in dieser Woche publik gemacht. Knötig hat demnach auch mit einer Waffe im Gebäude des Obersten Gerichtshofs in Brünn posiert. Gegenüber der Presseagentur ČTK sagte Knötig, er sei sich keiner Schuld bewusst. Bei der Waffe habe es sich um eine Atrappe gehandelt.
Einwohnerzahl in Tschechien nimmt ab
Die Bevölkerungszahl in Tschechien sinkt. Wie das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Freitag bekanntgab, ist die Einwohnerzahl im ersten Quartal dieses Jahres um 500 Menschen zurückgegangen. In der Tschechischen Republik leben demnach gegenwärtig 10,537.800 Menschen. Während die Todesrate angestiegen ist, stagniert die Zahl der Neugeborenen. Wie im Vorjahr kamen insgesamt 26.300 Kinder zu Welt, 31.200 Menschen starben. Der Zuzug von Ausländern konnte die Lücke nicht ausgleichen, obwohl die Zahl der nach Tschechien eingewanderten Ausländer die Zahl der abgewanderten Personen überstieg. Insgesamt kamen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 10.800 Ausländer nach Tschechien, während 6300 Menschen im gleichen Zeitraum das Land wieder verließen.
38 neue Hochschulprofessoren ernannt
Tschechien hat 38 neue Professorinnen und Professoren. Während einer feierlichen Zeremonie im Prager Karolinum überreichte der Staatssekretär für Hochschulen und Forschung, Jaromír Veber, den Hochschullehrern am Freitag die Ernennungsdekrete. Insgesamt wurden zum ersten Mai 42 neue Professoren und Professorinnen ernannt. Gegen drei weitere Kandidaten legte Staatspräsident Miloš Zeman sein Veto ein. Er beschuldigt Ivan Ošt´ádal, Jiří Fajt und Jan Eichler der Kollaboration mit dem kommunistischen Regime vor 1989. Die Hochschulrektoren kritisieren Zemans Vorgehen. Aleš Gerloch, der stellvertretende Rektor der tschechischen Hochschulkonferenz, sagte während der Ernennungszeremonie, es sei nicht notwendig, dass Zeman die Professoren gutheiße. Alle gesetzlichen Bedingungen für die Ernennung seien erfüllt.
Außenminister Zaorálek verleiht "Gratias-Agit"-Preise
Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) verleiht an diesem Freitag den „Gratias-Agit-Preis“. 12 Personen werden für die Verbreitung des guten Rufs der Tschechischen Republik im Ausland geehrt. Unter den Preisträgern sind unter anderem der tschechischen Eishockeyspieler Jaromír Jágr, der israelische Historiker Jehuda Bauer und die Enkelin des Unternehmers Jan Antonín Baťa, Dolores Liljana Baťa Arambašič.
Madeleine Albright enthüllt Gedenktafel in Terezín
Die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright hat am Freitag eine Gedenktafel für ihre Familie in der Gedenkstätte Terezín / Theresienstadt enthüllt. Die Tafel erinnert an 26 von Albrights Angehörigen, die während des Zweiten Weltkriegs in dem Ghetto inhaftiert waren und während des Holocaust ermordet wurden. Madeleine Albright kam 1937 als Marie Korbelová in Prag zur Welt. 1948 emigrierte sie mit ihrer Familie in die USA. Sie erfuhr erst in den 1990er Jahren von ihren jüdischen Wurzeln und dem Schicksal ihrer Angehörigen. Die Politikerin befindet sich derzeit auf einem privaten Besuch in Tschechien.
Tschechische Philharmonie eröffnet Festival Smetanas Litomyšl
Mit einem Konzert der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung von Jiří Bělohlávek wurde am Donnerstagabend das internationale Opernfestival Smetanas Litomyšl eröffnet. Auf dem Festivalprogramm stehen 37 Opernvorstellungen und Konzerte, die bis zum 5. Juli nicht nur in Litomyšl, sondern auch in Svitavy und in Nové Hrady stattfinden. Neben klassischer Musik wird auch Jazz und Rockmusik erklingen. Zu den Höhepunkten des Festivals steht ein Galakonzert der renommierten Sopranistin Deborah Voigt, die zu den Stars der Metropolitan Opera in New York gehört.
Fußball: Zlín steigt statt Varnsdorf in die Synot-Liga auf
Der FC Fastav Zlín spielt ab nächster Saison in der ersten tschechischen Fußballliga. Das gab die Vereinsführung am Freitag bekannt. Der Saisondritte der zweiten Liga ersetzt damit den Klub aus Varnsdorf. Dieser hatte in dieser Woche bekanntgegeben, auf den Aufstieg zu verzichten, weil der geforderte Stadionausbau für die erste Liga nicht zu finanzieren sei. Zlín kehrt damit nach sechs Jahren in die oberste tschechische Spielklasse zurück.
Basketball-EM: Tschechinnen schlagen Ukraine knapp
Bei der Europameisterschaft haben die tschechischen Basketballdamen einen wichtigen Sieg verbucht. In der Gruppe A setzten sie sich am Freitagabend im rumänischen Temeswar knapp mit 80:79 (48:38) gegen das Team aus der Ukraine durch. Die Top-Scorerinnen auf tschechischer Seite waren Kateřina Elhotová und Alena Hanušová mit 23 Punkten. Um die Zwischenrunde zu erreichen brauchen die Tschechinnen aus den nächsten Spielen gegen Frankreich und Rumänien nur noch einen Sieg. Die Basketball-EM der Damen findet bis zum 28. Juni in Ungarn und Rumänien statt.
Fußball-EM-Qualifikation: Tschechien spielt gegen Island
In der Qualifikation für die EM 2016 trifft die tschechische Fußballnationalmannschaft am Freitagabend in Rejkjavik auf Island. Dabei feiert Tomáš Rosický seinen hundertsten Einsatz im Nationalteam. Wie schon im vergangenen Herbst kämpfen die beiden Teams um Platz eins in der Qualifikationsgruppe. Nach fünf Spielen liegen die Tschechien mit einem Punkt Vorsprung vor Island. Das Hinspiel im vergangenen Herbst hat Tschechien mit 2:1 für sich entschieden.
Das Wetter am Samstag, 13. Juni
Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend heiter bis leicht bewölkt. Am Nachmittag kommt es vor allem im Westen und in der Landesmitte zu Gewittern. Auch stärkere Unwetter mit Hagel und Windböen sind möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 27 bis 32 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden etwa 24 Grad Celsius erreicht.