Täglicher Nachrichtenüberblick

12 Tschechen aus dem Jemen ausgeflogen – Weitere Evakuierungen folgen

12 Tschechen wurden am Wochenende aus dem Bürgerkriegsland Jemen ausgeflogen. Wie eine Sprecherin des Außenministeriums mitteilte, seien zwei Familien am Samstag mit einem deutschen Flugzeug in München eingetroffen. Vier weitere Tschechen, die sich derzeit in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa befinden, könnten nach Auskunft des Außenministeriums in den nächsten Tagen evakuiert werden. Komplizierter ist die Lage für drei weitere tschechische Staatsbürger, die sich in der umkämpften Stadt Aden aufhalten. Im Jemen kämpfen schiitische Huhti-Rebellen gegen Anhänger des Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi. Seit Ende März bombardiert eine Militärallianz unter Führung von Saudi-Arabien Stellungen und Waffenlager der Huthi. Nach der Eskalation des Konfliktes im Jahr haben tausende Ausländer das Land verlassen.

Premier Sobotka: „Werden vernünftige Lösung für Atom-Endlager finden“

Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) hofft in der Suche nach einem Atommüll-Endlager in Tschechien auf eine Lösung, die von der Bevölkerung akzeptiert wird. Ein Staat, der die Kernenergie nutze, müsse auch dessen Abfallprodukte in Kauf nehmen, sagte Tschechiens Premier am Samstag im Tschechischen Fernsehen. „Da wir uns im Hinblick auf die Zukunft verantwortungsvoll benehmen müssen, sollten wir für ein Endlager sorgen, dass die Umwelt nicht bedroht“, so Sobotka weiter. Er sei der festen Ansicht, dass sich eine vernünftige Lösung finde, gegen die sich der Protest erübrige.

Auf der Suche nach einem geeigneten Standort will die staatliche Behörde SÚRAO in sieben tschechischen Gemeinden Probebohrungen durchführen. Am Samstag versammelten sich in den betroffenen Orten hunderte Menschen zu Protestaktionen.

Hunderte Menschen protestieren in Prag gegen Antisemitismus

Mehrere hundert Menschen haben am Sonntag in Prag gegen Antisemitismus demonstriert. Der sogenannte „Marsch des guten Willens“ führte durch das jüdische Viertel Josefov. Vor dem Konzerthaus Rudolfinum gedachten die Teilnehmer, darunter auch viele Jugendliche aus Deutschland, den Opfern des Holocaust. Der Marsch, der dieses Jahr unter dem Motto „Mit Kultur gegen Antisemitismus“ stand, endete im Wallenstein-Garten auf der Prager Kleinseite mit einem bunten Kulturprogramm und einer Kundgebung. Dabei sprachen unter anderem der israelische Botschafter Gary Koren, Kulturminister Daniel Herman und der stellvertretende Senatsvorsitzende Přemysl Sobotka. Der „Marsch des guten Willens“ wird alljährlich von der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem organisiert.

Ex-Chef der Bürgerdemokraten lässt Parteimitgliedschaft „einschlafen“

Der ehemalige Parteivorsitzende Mírek Topolánek ist nicht mehr Mitglied der konservativen Bürgerdemokraten (ODS). Wie der frühere Premierminister am Sonntag in einem Polit-Talk im Tschechischen Fernsehen sagte, sei dies jedoch kein bewusster Akt gewesen. Vielmehr sei die Mitgliedschaft „eingeschlafen“, da er die Mitgliedsbeiträge nicht bezahlt habe und die meiste Zeit im europäischen Ausland verbringe. Topolánek war von 2002 bis 2010 Vorsitzender der ODS, von 2006 bis 2009 amtierte er als Premierminister. Seit seinem Ausstieg aus der Politik ist der 58-Jährige Aufsichtsratsvorsitzender einer tschechischen Interessensgruppe für Wärmekraft (Teplárenské sdružení).

In Olomouc beginnt das Festival für deutsche Kultur

Olomouc / Olmütz in Mähren steht ab Montag neun Tage lang im Zeichen deutscher Sprache und Kultur. Im Rahmen des neuen Festivals „Olmützer Kulturtage“ erwarten die Zuschauer Filme, Ausstellungen, Lesungen, Theateraufführungen, Vorträge und Diskussionen. Wie der Leiter der Wissenschaftlichen Bibliothek, Miloš Korhoň, mitteilte, sei das Ziel nicht nur einen Querschnitt durch die aktuelle deutsche Kultur zu bieten, sondern auch Deutsch als attraktive Fremdsprache zu bewerben. Auf dem Programm stehen unter anderem der Spielfilm „Kreuzweg“ von Regisseur Dietrich Brüggemann und der Dokumentarfilm „Haus Tugendhat“ über die Geschichte des berühmten Brünner Villa. Erwartet in Olomouc werden der deutsch-tschechische Schriftsteller Jan Faktor sowie der Journalist Petr Brod. Veranstalter des Festivals, das bis zum 28. April dauert, sind die Wissenschaftliche Bibliothek Olomouc und die Palacký-Universität. Eine Programmübersicht findet sich im Internet unter www.vkol.cz

Tennis - Fed-Cup: Tschechiens Damen stehen erneut im Finale

Titelverteidiger Tschechien ist erneut ins Finale des Fed Cup eingezogen. Den entscheidenden dritten Punkt im Duell mit Frankreich holte am Sonntag Petra Kvitová mit 6:4 und 6:4 gegen Caroline Garcia. Bereits am Samstag hatten Petra Kvitová und Lucie Šafářová ihre Einzel gegen die Französinnen für sich entschieden. Im Finale im November warten nun die russischen Tennis-Damen, die sich mit 3:2 gegen das deutsche Team durchsetzten. Mit dem Einzug ins Endspiel haben die Tschechinnen die Chance, zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren den Fed-Cup zu holen. Mit Ausnahme von 2013, als sie im Halbfinale scheiterten, haben die tschechischen Tennis-Damen den Titel seit 2011 in Serie gewonnen.

Eishockey: Tschechien verliert Testspiel gegen Schweden

Knapp zwei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft musste das tschechische Eishockey-Team am Sonntag eine Niederlage gegen Schweden einstecken. Das Team von Trainer Vladimír Růžička verlor im schwedischen Timra gegen den Gastgeber mit 1:2. Die Tschechen gingen im ersten Drittel durch Vladimír Sobotka in Führung. Nach dem Ausgleich durch Andersson entglitt ihnen das Spiel, für die Entscheidung sorgte Sörensen im zweiten Drittel. Die Partie wurde im Rahmen der Euro-Hockey-Tour ausgetragen.

Die Weltmeisterschaft in Tschechien beginnt am ersten Mai, ausgetragen werden die Spiele in Ostrava / Ostrau und Prag. Wegen einer Bestechungsaffäre steht Cheftrainer Vladimír Růžička derzeit unter Druck.

Das Wetter am Montag, den 20. April

Am Montag ist es in Tschechien heiter bis wolkig. Im mährischen und schlesischen Landesteil hält sich die Bewölkung den ganzen Tag. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 12 bis 16 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter steigt das Thermometer auf 5 Grad Celsius. Dazu weht ein schwacher Wind aus Nordwest, in Mähren, Schlesien und auf der Böhmisch-Mährischen Höhe sind auch stärkere Böen möglich.