Täglicher Nachrichtenüberblick
Finanzminister entschuldigt sich für Behauptung, Vietnamesen würden keine Steuern zahlen
Finanzminister Andrej Babiš hat sich über Facebook und Twitter für seine Äußerungen über vietnamesische Ladenbesitzer entschuldigt. Während einer Debatte im Abgeordnetenhaus in der vergangenen Woche hatte Babiš gesagt, die vietnamesischen Ladenbesitzer „bezahlten, wie allgemein bekannt keine Steuern“. In dem Statement schrieb Babiš nun, er habe inzwischen erfahren, dass es Vietnamesen gebe, die Steuern bezahlten. Er entschuldige sich, falls er deren Gefühle verletzt habe. Die tschechisch-vietnamesische Gesellschaft hatte den Vizepremier und Vorsitzenden der Ano-Partei zu der Entschuldigung aufgerufen und dessen Äußerungen als unzulässige Generalisierung bezeichnet. Babišs Äußerungen fielen während einer Fragestunde im Abgeordnetenhaus, während der er die geplante Einführung einer Online-Registratur aller Verkäufe verteidigte.
Christdemokraten appellieren an Zeman, Moskau-Reise zu überdenken
Nach massiven Protesten aus der Opposition haben nun auch die Christdemokraten Kritik an der geplanten Teilnahme von Staatspräsident Miloš Zeman an den russischen Kriegsende-Feiern am 9. Mai geäußert. Wie Parteichef Pavel Bělobrádek am Freitag sagte, hielten die Christdemokraten den Besuch vor dem Hintergrund der russischen Intervention in der Ukraine nicht für angemessen, Zeman solle seine Teilnahme überdenken. Die Christdemokraten stellen derzeit den kleinsten Koalitionspartner in der Regierung Sobotka.
In Reaktion auf Bělobrádeks Äußerungen ließ Zeman über seinen Sprecher verlauten, er habe nicht die Absicht seine Pläne zu ändern. Wegen des Ukraine-Konflikts haben zahlreiche Staatschefs angekündigt, der Militärparade in Moskau anlässlich des 70. Jahrestag des Kriegsendes fernzubleiben.
Armee rechnet mit Protesten gegen US-Militärkonvoi
Die Tschechische Armee bereitet sich auf mögliche Störungen während der Durchfahrt des US-amerikanischen Militärkonvois Ende März vor. Wie der stellvertretende Generalstabschef František Malenínský am Freitag mitteilte, seien vor allem zu Beginn der Strecke in Tschechien Demonstrationen und „Provokationen“ zu erwarten. Währenddessen wies Verteidigungsminister Martin Stropnický von der Ano-Partei Kritik an der Durchfahrtserlaubnis zurück. Der Minister sagte wörtlich, die Tschechische Republik sei aus freiem Willen der Nato und dem Verteidigungsbündnis der demokratischen Staaten beigetreten. Befürchtungen, die fast 120 Militärfahrzeuge könnten die tschechischen Straßen schädigen, seien grotesk.
Der Konvoi mit fast 120 Fahrzeugen wird auf seinem Rückweg vom Baltikum nach Vilseck in Deutschland sechs Länder in Ost-und Mitteleuropa durchqueren. Die Tschechische Republik passiert er zwischen dem 29. März und 1. April.
Meinungsforscher: Vertrauen in Zeman nimmt wieder zu
Staatspräsident Miloš Zeman genießt das Vertrauen von 47 Prozent der tschechischen Bevölkerung. Im Vergleich zu den Werten vom Februar ist das ein Anstieg um drei Prozentpunkte. Das Vertrauen in die Mitte-Links-Regierung hat hingegen um vier Prozent auf nunmehr 45 Prozent abgenommen. Die Zahlen veröffentlichte das Meinungsforschungsinstitut CVVM am Freitag. Unangefochten an der Spitze liegen weiterhin die Gemeinde- und Stadträte. Das Vertrauen in die lokalen Volksvertreter beträgt wie im Vormonat 66 Prozent.
Die traditionell niedrigsten Werte erzielen weiterhin die beiden Parlamentskammern. Dem Abgeordnetenhaus sprechen nur 32 der Bevölkerung das Vertrauen aus, dem Senat 33 Prozent. Ermittelt wurde außerdem die allgemeine Zufriedenheit mit der politischen Situation. Dabei äußerten 19 Prozent der Befragten ihre Zufriedenheit, 43 Prozent erklärten hingegen, mit der gegenwärtigen Situation nicht zufrieden zu sein. 35 Prozent der Befragten wollten sich nicht festlegen.
Tschechischer Bergsteiger in der Hohen Tatra tödlich verunglückt
In der Hohen Tatra in der Slowakei ist am Samstag ein tschechischer Bergsteiger ums Leben gekommen, ein zweiter wurde schwer verletzt. Die Unglücksursache ist bislang unklar. Wie die slowakische Bergrettung mitteilte, fanden polnische Bergsteiger die Verunglückten am Samstagmorgen im Skalnatá-Tal an der Südost-Wand der Lomnicker Spitze und setzten daraufhin den Notruf ab. Für einen der beiden Tschechen kam jede Hilfe zu spät, der zweite wurde mit schweren Verletzungen ins Klinikum nach Poprad gebracht.
Buchmarkt 2014: Zahl der Neuerscheinungen leicht gestiegen
18.379 Bücher sind in Tschechien im vergangen Jahr erschienen, und damit etwa 500 mehr als 2013. Der Anteil der Belletristik liegt unverändert bei etwa 5100 Titeln. Die Zahlen veröffentlichte die Tschechische Nationalbibliothek in dieser Woche. Etwa die Hälfte der erschienenen Bücher werden von staatlichen Institutionen herausgegeben und gelangen nicht in den regulären Buchhandel, E-Books umfasst die Statistik nicht. Aus den Angaben geht zudem hervor, dass Leser für ein Buch in Tschechien durchschnittlich 240 Kronen (8,70 Euro) ausgeben müssen. Der Gesamtumsatz des Tschechischen Buchhandels liegt Schätzungen zufolge bei 255 Millionen Euro. Buchhändler hoffen auf weiter steigende Verkäufe, vor allem weil seit Beginn dieses Jahres die Mehrwertsteuer für Bücher von 15 auf 10 Prozent gesunken ist.
Eisschnelllauf: Sáblíková Dritte beim Weltcup-Finale in Erfurt
Eisschnellläuferin Martina Sáblíková hat beim Weltcup-Finale in Erfurt über 1500 Meter den dritten Platz belegt. Schneller als die Tschechin waren Brittany Bowe sowie die zweitplatzierte Heather Richardson (beide USA). Sablíkovás Rückstand auf die Siegerin betrug 86 Hundertel. Den Gesamtsieg in der Disziplin holte sich die Niederländerin Marrit Leenstra. Sáblíková beendet die Weltcup-Saison über die 1500 Meter dank der heutigen Platzierung als Fünfte.
Das Wetter am Sonntag, 22. März
Am Sonntag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt mit örtlichen Schauern. Im Norden und Nordosten fällt ab 500 Metern Schnee, in den übrigen Regionen liegt die Schneefallgrenze bei 800 Metern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 4 bis 8 Grad Celsius. In Südmähren werden bis zu 11 Grad Celsius erreicht, in Höhenlagen um 1000 Meter steigt das Thermometer höchstens auf -3 Grad Celsius.