Täglicher Nachrichtenüberblick

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Tschechien nimmt 70 Flüchtlinge aus Syrien auf

Tschechien wird ungefähr 70 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen. Am Mittwoch hat das Regierungskabinett dem Vorschlag von Innenminister Milan Chovanec zugestimmt. Es handle sich vor allem um Familien mit kranken Kindern, die eine Operation benötigten, erläuterte der Sozialdemokrat. Die insgesamt 70 Menschen, die nach Tschechien kommen würden, leben derzeit unter harten Bedingungen in Lagern in Jordanien. Sie sollen zuvor von den Sicherheitsorganen überprüft werden. Es sei ein humanitärer Akt und nicht der Beginn einer großen Welle, sagte Innenminister Milan Chovanec am Mittwoch. Die Regierung billigte auch die Entstehung von Hilfsprojekten für Flüchtlinge vor Ort, in den von bewaffneten Konflikten sowie humanitären und Naturkatastrophen betroffenen Gebieten. Die Tschechische Republik will das Programm mit bis zu 100 Millionen Kronen (3,55 Millionen Euro) pro Jahr finanzieren.

In den vergangenen Monaten hatten Menschenrechtsorganisationen die tschechische Regierung kritisiert, weil sie zunächst keine syrischen Flüchtlinge aufnehmen wollte. Innenminister Chovanec und weitere Kabinettsmitglieder hatten dabei auf das angebliche Sicherheitsrisiko verwiesen, das durch eine mögliche Unterwanderung der Flüchtlinge durch radikale Islamisten entstehen könnte.

Zeman: Einwanderer, die Regeln nicht akzeptieren, sollen Gastgebeland verlassen

Tschechiens Präsident Miloš Zeman ist der Meinung, dass Einwanderer, die sich den Regeln ihrer Gastgeberländer nicht anpassen, diese Länder verlassen sollen. Zeman erklärte es auf einer Pressekonferenz in Brandýs nad Orlicí am Mittwoch an. Er knüpfte mit der Aussage an sein Interview für die Tageszeitung Deník vom Montag. Zeman betonte, er habe nie darüber gesprochen, dass alle Muslime ausgeliefert werden sollten, wie ihm von Journalisten nachgesagt werde.

Tschechische Krone stoppt Talfahrt

Die tschechische Währung hat ihre Talfahrt gestoppt. Die Krone erreichte in dieser Woche ein Sechsjahrestief gegenüber dem Euro (28,45 Kronen) und sogar ein Neunjahrestief gegenüber dem US-Dollar (23,99 Kronen). Am Mittwoch hat sich die Entwicklung beruhigt. Analysten zufolge waren Befürchtungen vor weiteren Interventionen der Tschechischen Nationalbank (ČNB) der Grund für den Fall der Krone. Der Gouverneur der Zentralbank, Miroslav Singer, wies am Mittwoch gegenüber dem Tschechischen Rundfunk Spekulationen über weitere geplante Interventionen zurück. Das bisherige Ziel der ČNB liegt bei einem Tauschwert von 27 Kronen je Euro.

Präsident Zeman spricht sich gegen Interventionen zur Schwächung der Krone aus

Präsident Miloš Zeman hat am Mittwoch an die Zentralbank appelliert, auf dem Devisenmarkt nicht mehr zu intervenieren und den Wechselkurs der Krone nicht mehr zu schwächen. Wenn die Zentralbank mit ihren Deviseninterventionen aufhöre, werde es zur Stabilisierung der Währung führen, meint Zeman. Das Staatsoberhaupt äußerte sich zum Fall der Krone auf einer Pressekonferenz am Mittwoch im Rahmen seines Besuchs im Kreis Pardubice.

Satiremagazin „Charlie Hebdo“ erst kommende Woche auch in Tschechien

Die erste Ausgabe von „Charlie Hebdo“ nach dem Attentat auf die Redaktion des französischen Satiremagazins wird in Tschechien erst in der kommenden Woche zu kaufen sein. Rund 300 Exemplare sollen an die Kioske hierzulande geliefert werden, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen. Schon jetzt sei das Interesse in Tschechien aber groß, sagte der Verkaufsleiter des Importeurs CZ Press. Seit vergangenem Freitag riefen immer wieder Interessenten in den Büros seiner Firma an.

In Frankreich war „Charlie Hebdo“ am Mittwochmorgen innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Insgesamt soll die neue Ausgabe in einer Rekordauflage von drei Millionen Stück erscheinen. Der Inhalt wird dafür zum Beispiel auch ins Englische und Arabische übersetzt. In der aktuellen Ausgabe machen sich die noch lebenden Macher von „Charlie Hebdo“ unter anderem über die islamistischen Terroristen lustig, die am Mittwoch vergangener Woche bei einem Angriff auf die Redaktion zwölf Menschen erschossen hatten.

Stadtgericht hebt Bewährungsstrafen für Schauspieler wegen Dreh mit versteckter Kamera auf

Die Anklage gegen die Schauspieler Petr Čtvrtníček und Jan Potměšil wurde am Mittwoch vom Stadtgericht in Prag fallengelassen. Sie waren im Oktober wegen der Beteiligung an Dreharbeiten mit versteckter Kamera, bei denen ein Autofahrer eine Herzattacke erlitt, zu 1,5 Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Čtvrtníček und Potměšil waren bei den Aufnahmen in Polizeiuniformen verkleidet und stoppten den Mann wegen angeblicher Geschwindigkeitsüberschreitung. Die Herzattacke erlitt der Fahrer, als die beiden Schauspieler ihm mitteilten, dass er mit versteckter Kamera gefilmt worden sei. Die Aufnahmen entstanden 2012 für einen Werbe-Clip zu einer Benefizveranstaltung des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens.

25 Fußball-Schiedsrichter und -Funktionäre unter Bestechungsverdacht

In Tschechien stehen mehrere Fußball-Schiedsrichter und Vereinsfunktionäre unter Bestechungsverdacht. Nach Angaben der Polizei werden insgesamt 25 Personen beschuldigt. Sie sollen Dutzende Spiele der unteren Ligen in dem um Prag gelegenen Verwaltungsbezirk Mittelböhmen manipuliert haben. Die Fälle reichen in das Jahr 2013 zurück. Die Ermittlungen seien abgeschlossen. Schiedsrichter seien mit Bargeld in Höhe von umgerechnet mehreren Hundert Euro bestochen worden, teilte ein Polizeisprecher am Mittwoch mit. Vereine hätten versucht, sich Vorteile zu sichern. Den Verdächtigen drohen Geld- und hohe Haftstrafen.

Inekon startet Serienproduktion von batteriebetriebenen Straßenbahnen

Die Firma Inekon Group hat die Entwicklung einer batteriebetriebenen Straßenbahn abgeschlossen. Nun will sie die Serienproduktion aufnehmen. Die Straßenbahn wurde bereits auf den Schienen des Verkehrsbetriebs in Ostrava / Mährisch Ostrau erfolgreich getestet und von der US-amerikanischen Stadt Seattle gekauft. Zwischen der Firma und der Stadt wurde ein Vertrag auf Lieferung von sieben oberleitungslosen Straßenbahnen im Gesamtwert von knapp 30 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Weitere Verhandlungen werden mit Detroit geführt.

„Fair Play“ erhält 15 Nominierungen für tschechischen Filmpreis

Der Streifen Fair Play der Regisseurin Andrea Sedláčková hat die meisten Nominierungen für den tschechischen Filmpreis Český lev (Böhmischer Löwe) 2014 erhalten. Mitglieder der Tschechischen Film- und Fernsehakademie haben den Spielfilm über das Doping im tschechoslowakischen Sport vor der Wende von 1989 in fünfzehn Kategorien für die Auszeichnung nominiert. Insgesamt 55 abendfüllende Filme und Filmdokumentationen wurden von der Akademie im Rahmen des 22. Jahrgangs beurteilt. Die Preise werden am 21. Februar im Prager Konzerthaus Rudolfinum verliehen.

Cheb wird Partnerstadt von Bayreuth für Landesgartenschau

Das westböhmische Cheb / Eger wird Partnerstadt für Bayreuth bei der Landesgartenschau im kommenden Jahr. Der entsprechende Vertrag sei bereits unterschriftsreif, sagte der stellvertretende Bürgermeister von Cheb, Pavel Hojda (Kommunisten) am Mittwoch. 2006 hatte sich die Stadt bereits mit Marktredwitz zur grenzüberschreitenden Gartenschau verbunden. Für die Veranstaltung mit Bayreuth sei zunächst geplant, die Gegend um das Wehr des Stausees Skalka bis zur Egerwarte zu revitalisieren, wie Hojda sagte.

Damen-Staffel siegt beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding

Die tschechischen Biathletinnen haben beim Weltcup in Ruhpolding erneut gesiegt. Sie bestätigten somit ihren Erfolg aus Oberhof, wo sie vor einer Woche nach 17 Jahren einen Triumph geholt haben. Eva Puskarčíková, Gabriela Soukalová, Jitka Landová und Veronika Vítková gewannen in Ruhpolding mit einem deutlichen Vorsprung von einer Minute und 13 Sekunden vor Weißrussinen. Auf Platz drei lief das Team Deutschlands.

Tennis: Plíšková erreicht Halbfinale von Sydney

Tennisspielerin Karolína Plíšková hat beim WTA-Turnier in Sydney das Halbfinale erreicht. Die 22-Jährige setzte sich am Mittwoch im Viertelfinale gegen die Spanierin Carla Suárez durch, sie gewann in drei Sätzen mit 4:6, 6:4 und 6:0. Mit Petra Kvitová und Barbora Záhlavová-Strýcová haben noch zwei weitere Tschechinnen die Chance auf den Einzug ins Halbfinale. Die an Nummer zwei gesetzte Kvitova trifft dabei im Viertelfinale auf die Australierin Jarmila Gajdosova, Záhlavová-Strýcová muss gegen die bulgarische Titelverteidigerin Cvetana Pironkova bestehen.

Mit dem Turnier in Sydney schließen die Tennisprofis ihre Vorbereitungen auf die Australien Open ab, das erste Grand-Slam-Turnier der Saison wird ab dem Wochenende in Melbourne ausgetragen.