Täglicher Nachrichtenüberblick

0:00
/
0:00

Kerzen, Blumen, Flaggen auf Halbmast: Tschechien gedenkt der Opfer von Paris

Mehrere hundert Menschen haben am Donnerstagabend vor der französischen Botschaft in Prag der Opfer des Terroranschlags in Paris gedacht. Die Gedenkversammlung wurde von der in Tschechien lebenden französischen Kommunität und von einigen tschechischen Vereinen organisiert. Die Teilnehmer zündeten Kerzen an und legten Blumen nieder. Unter dem Motto "Je suis Charlie" solidarisierten sie sich mit dem Satiremagazin "Charlie Hebdo".

Außerdem haben Junge Sozialdemokraten einen Marsch in Prag organisiert, mit dem sie sich gegen den Extremismus und für die Wortfreiheit aussprechen wollten. In weiteren Städten Tschechiens wurden in Reaktion auf den Massaker Flaggen auf Halbmast gesetzt und Kondolenzbriefe verfasst. Ein zweiter Gedenkakt wird am Samstag um 16 Uhr vor dem Sitz der französischen Botschaft auf der Prager Kleinseite stattfinden.

Innenminister: In Tschechien werden Sicherheitsmaßnahmen nicht verschärft

In Tschechien ist es nicht notwendig, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. Das sagte der tschechische Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) am Mittwochabend. Wegen der Situation nach dem Terroranschlag in Paris traf zuvor Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) mit dem Innenminister und den Chefs der Polizei und des Geheimdienstes (BIS) zusammen. Auch wenn es keine Informationen über die Drohung einer Terrortat in Tschechien gibt, ist es dem Innenminister zufolge notwendig, bedächtig zu sein. Die Sicherheitskräfte werten die Situation ununterbrochen aus.

Kardinal Duka bezeichnet den Terroranschlag in Paris als unbegreiflich

Kardinal Dominik Duka hat den Terroranschlag in Paris als eine unbegreifliche Tat bezeichnet. Der Prager Erzbischof erklärte am Mittwochabend, die schreckliche Nachricht aus Paris habe ihn tief berührt. Er bete für die Opfer des Anschlags und deren Verwandten und fordere dazu alle Menschen guten Willens auf, so Duka. Der Kardinal forderte zur Verteidigung der europäischen Werte, die von semitischen und christlichen Wurzeln ausgehen.

Tschechische Karikaturisten nach Terroranschlag in Paris: Satire ist notwendig

Tschechische Karikaturisten haben auf den Terroranschlag auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo reagiert, bei dem mindestens zwölf Menschen ermordet wurden. Unter den Opfern sind Journalisten und die bekanntesten französischen Karikaturisten. Der Vorsitzende des Tschechischen Verbandes der Karikaturisten, Radovan Rakus, erklärte am Mittwochabend, die Tat der Terroristen verdiene nur Verachtung. Alle Verbandsmitglieder seien, so Rakus, über den feigen Terroranschlag entrüstet. Denn Humor und Satire werde es, so der Karikaturist, immer geben - trotz frustrierten Wahnsinnigen, die eine Gehirnwäsche durchmachten und von einem verzweifelten Hass gegenüber all dem getrieben werden, das frei und unabhängig ist.

Antikorruptionsvereine fordern Abberufung des Kanzlers Mynář wegen kontroversen Villa-Kaufs

Die Antikorruptionsvereine Vraťte nám stát und Veřejnost proti korupci fordern Präsident Miloš Zeman auf, den Leiter der Präsidentenkanzlei Vratislav Mynář abzuberufen. Grund dafür ist der kontroverse Kauf einer Villa im Prager Stadtviertel Strašnice. Mynář erwarb Haus und Grundstück vor Weihnachten zur Hälfte des normalen Preises ähnlicher Anwesen in der Wohngegend. In einem demokratischen Rechtstaat könne nicht zugelassen werden, dass ein hoher Staatsbeamter und naher Mitarbeiter des Staatsoberhauptes so kontroverse Geschäfte mache, darüber hinaus mit Menschen, die mit dem Klientelismus verbunden seien, steht in einer Presseerklärung der Initiativen. Sie appellieren des Weiteren an Mynář, seine Eigentumsverhältnisse und die Höhe seines Gehalts zu veröffentlichen. Auch Premier Bohuslav Sobotka hat die Causa am Mittwoch kritisiert. Seiner Überzeugung nach schade der Fall dem Amt des Staatspräsidenten. Präsident Zeman werde sich rechtzeitig zur Sache äußern, hieß es am Mittwoch seitens seines Sprechers.

Premier Sobotka bestreitet Kritik Polens an Prag wegen Auschwitz-Gedenkfeiern

Premier Bohuslav Sobotka bestreitet, dass sich die polnische Premierministerin Ewa Kopacz bei ihm wegen der geplanten Gedenkveranstaltungen in Prag zum 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz beschwert habe. Er reagierte auf einen Artikel in der polnischen Tageszeitung Gazeta Wyborcza. Sobotka führte in einer Presseerklärung an, er habe kein Telefongespräch mit seiner polnischen Amtskollegin geführt. Die Gedenkfeiernin Prag und in Terezín / Theresienstadt stellten keine Konkurrenz zu Gedenkveranstaltungen in Polen dar, stellte Sobotka fest. Er verwies darauf, dass die Veranstaltung mit dem Namen Let My People Live von dem Jüdischen Weltkongress organisiert und finanziert werde, unter anderem unter der Schirmherrschaft des Vorsitzenden des Europa-Parlaments Martin Schulz und mit der Unterstützung der tschechischen Regierung.

Gazeta Wyborcza: Polen gefallen nicht tschechische Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz

Polen gefallen nicht die Gedenkveranstaltungen, die anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung des KZ Auschwitz in Tschechien geplant sind. Dies schrieb die polnische Tageszeitung Gazeta Wyborcza in ihrer Donnerstag-Ausgabe unter Berufung auf Informationsquellen aus den polnischen Regierungskreisen. Die polnische Ministerpräsidenten Ewa Kopacz deutete es angeblich in einem Telefongespräch mit ihrem tschechischen Amtskollegen Bohuslav Sobotka an. Zu den Gedenkveranstaltungen in Tschechien wurden dem tschechischen Außenministerium zufolge Vertreter aller 47 Länder eingeladen, die 2009 die sogenannte „Theresienstädter Deklaration“ unterzeichneten. Präsident Miloš Zeman lud zudem den russischen Staatspräsident Wladimir Putin ein. Laut der polnischen Tageszeitung ließ ein Mitarbeiter des Amtes der polnischen Premierministerin verlauten: „Die Tschechen, die keine Befürworter scharfer Sanktionen gegen Russland sind, geben Putin ein Geschenk, wenn sie parallel Gedenkveranstaltungen organisieren, die auch Polen im Museum in Auschwitz vorbereitet. Der polnische Vertreter erinnerte daran, dass auch die Tschechische Föderation jüdischer Gemeinden gegen die Einladung von Putin protestierte.

Tschechien spendet weitere 8 Millionen Kronen auf Hilfe für Ukraine

Die Tschechische Republik wird weitere acht Millionen Kronen (291.000 Euro) auf die Hilfe für die Ukraine gewährleisten. Außenminister Lubomír Zaorálek hat am Mittwoch vier humanitäre Projekte in diesem Gesamtwert gebilligt. Sie sollen von tschechischen humanitären Organisationen und ihren ukrainischen Partnern realisiert werden, gab das Auswärtige Amt bekannt. Im vergangenen Jahr hat das tschechische Außenministerium insgesamt 20 Millionen Kronen (727.000 Euro) für die Ukraine freigestellt. Daraus wurde die Hilfe für Opfer aus dem Maidan und aus der Krim sowie Hilfe für die von den Kämpfen in der Ostukraine betroffenen Bürger finanziert. Außerdem hat Tschechien mehrere Lieferungen humanitärer Hilfsgüter in die Ukraine geschickt.

Vor 25 Jahren: Devaluation der Krone startete Wirtschaftstransformation

Vor 25 Jahren, im Januar 1990, hat die tschechoslowakische Regierung die nationale Währung devalviert. Der bis dahin künstlich hoch gehaltene Kurs der Krone wurde an den realen Wechselkurs angepasst. Die Abwertung der Krone war einer der ersten Schritte der ökonomischen Transformation des Landes, die ebenfalls Anfang 1990 gestartet wurde. Die Devaluation half den inländischen Exporteuren, die so an den Auslandsmärkten besser konkurrieren konnten. Dagegen sind Waren aus dem Ausland und Reisen in den Westen wesentlich teurer geworden. Der Wechselkurs der Krone wurde im Laufe des Jahres dreimal herabgesetzt. Im Januar um 17 Prozent, im Oktober um 50 Prozent und danach noch einmal im Dezember. Der offizielle Kurs für einen US-Dollar sank von 14,30 Kronen im Januar auf 28 Kronen pro Dollar im Dezember 1990. Die freie Konvertibilität gilt seit 1995. Seitdem können Bürger der Tschechischen Republik die Krone unbegrenzt in andere Währungen umtauschen.

Mittelschulen in Tschechien nur zu zwei Drittel gefüllt

Die Mittelschulen in Tschechien sind nur zu knapp zwei Drittel gefüllt. Dies schreibt die Schulinspektion in ihrem Jahresbericht für das Schuljahr 2013/14. Die Inspektoren empfehlen daher, die Kapazitäten der Schulen weiter zu reduzieren. Die Zahl der Schüler an tschechischen Gymnasien und Fachschulen geht seit 2005 kontinuierlich zurück. Im letzten Schuljahr bestanden insgesamt 18.800 Klassen in 1330 Schulen.

Hopman Cup: Tschechiens Team scheidet im Halbfinale aus

Das tschechische Team ist beim Hopman Cup in Perth im Halbfinale gescheitert. Lucie Šafářová und Adam Pavlásek wurden in ihrem letzten Gruppenspiel am Donnerstag von der Weltranglisten-Ersten Serena Williams und ihrem Tennis-Partner John Isner mit 0:3 beschlagen. Nachdem sich Williams gegen Lucie Šafářová nach hartem Kampf in 2:35 Stunden mit 6:3, 6:7 (1:7) und 7:6 (8:6) durchgesetzt hatte, bezwang Isner den Tschechen Adam Pavlásek mit 7:6 (7:4), 6:4. Die Entscheidung über den ersten Final-Teilnehmer musste daher im Mixed fallen, weil Tschechien selbst eine 1:2-Niederlage für den Einzug ins Endspiel gereicht hätte. Doch Williams und Isner gewannen gegen Šafářová und Pavlásek mit zweimal 6:3 und kämpfen damit am Samstag um den Titel. Die tschechische Mannschaft belegte somit den dritten Platz in der Gruppe A.

Tennis: Záhlavová-Strýcová in Auckland im Halbfinale

Die tschechische Tennisspielerin Barbora Záhlavová-Strýcová ist beim WTA-Turnier im neuseeländischen Auckland ins Halbfinale eingezogen. Die 28-jährige Tschechin besiegte im Viertelfinale Coco Vandeweghe aus den USA mit 6:4 und 7:5. Im Halbfinale trifft Záhlavová-Strýcová auf die Dänin Caroline Wozniacki. Das Halbfinale erreichten in Auckland im Doppel auch weitere Tschechinnen. Andrea Hlaváčková und Lucie Hradecká besiegten im Viertelfinale das neuseeländisch-portorikanische Paar Marina Erakovic und Monica Puig mit 7:6, 3:6 und 10:5. Renata Voráčová bezwang mit der Japanerin Shuko Aoyama im Viertelfinale das kroatisch-amerikanische Duo Darija Jurak und Megan Moulton-Levy mit 6:3 und 6:2.