Täglicher Nachrichtenüberblick

Jiří Koubek ist neuer Chef der Partei Top 09 in Prag

Die Organisation der Partei Top 09 in Prag hat einen neuen Vorsitzenden. Der Abgeordnete und Bürgermeister des Prager Stadtteils Libuš Jiří Koubek (38) wurde am Samstag zum neuen Parteichef in Prag gewählt. Auf dem Top-09-Kreisparteitag erhielt er bereits in der ersten Wahlrunde 64 Prozent der Stimmen. Koubek übernimmt die Führung der Prager Organisation nach starken Auseinandersetzungen innerhalb der Partei. Er will die Zusammenarbeit zwischen der Parteispitze und den Stadtvertretern im Prager Magistrat wieder aufnehmen, die nicht mehr funktioniere, sagte Koubek vor Journalisten nach seiner Wahl. Die Lage in der Partei hatte sich nach den erfolglosen Kommunalwahlen im Oktober zugespitzt. Sowohl Prags Oberbürgermeister Tomáš Hudeček als auch sein interner Rivale und Chef des Parteiortsverbands in Prag Jiří Vávra waren aus der Partei ausgetreten. Der schwelende Zwist zwischen beiden Politikern war offenbar einer der Gründe für die Niederlage gewesen.

Tschechien gewährt 100.000 Euro der OSZE-Beobachtungsmission in der Ukraine

Die Tschechische Republik plant, eine Summe in Höhe von ungefähr 102.000 Euro (2,8 Millionen Kronen) der Beobachtungsmission der OSZE in der Ukraine zu gewähren. Die Regierung soll der Geldspende auf ihrer Sitzung am Montag zustimmen. Die Gelder sollen bei der Finanzierung neuer Aufgaben genutzt werden, die für die OSZE-Beobachter aus dem Protokoll von Minks folgen. Das Protokoll von Minsk wurde im September unterzeichnet. Es ist eine schriftliche Zusammenfassung der Ergebnisse der Beratungen der aus Ukraine, der OSZE und Russland bestehenden trilateralen Kontaktgruppe zu gemeinsamen Schritten zur Umsetzung des Friedensplanes des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und der Initiativen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die beiden Konfliktseiten vereinbarten darin unverzügliche beiderseitige Unterbrechung der Anwendung von Waffengewalt, die Waffenruhe wird jedoch nicht eingehalten.

Die OSZE-Mission soll nach dem Protokoll von Minsk ein ständiges Monitoring an der russisch-ukrainischen Staatsgrenze gewährleisten. „Die neuen Aufgaben bringen auch erhöhte Ansprüche auf technische Ausstattung und personelle Besetzung der Mission mit sich“, führt das tschechische Außenministerium an, das den Vorschlag auf Geldspende der Regierung vorgelegt hat. Das Gesamtbudget der Mission liege nach Angaben des Außenministeriums bei 76 Millionen Euro (2,1 Milliarden Kronen).

Umfrage: Interesse für Geschehen in der Ukraine sinkt

Das Interesse der Tschechen für das Geschehen in der Ukraine sinkt. Im März, als die ukrainische Halbinsel Krim durch Russland besetzt wurde, interessierten sich fast zwei Drittel der Bürger Tschechiens für die Lage in der Ukraine. Nun sind etwa zwei Fünftel der Tschechen am dortigen Geschehen interessiert. Die Angaben folgen aus der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM vom November. Rund 55 Prozent der Befragten gaben an, der Ukraine-Konflikt bedrohe die Sicherheit der Tschechischen Republik. 60 Prozent der Befragten betrachten ihn als Bedrohung für ganz Europa. Zwei Drittel der Tschechen wissen nicht, welche Stellung sie zum Geschehen in der Ukraine nehmen sollen, nur ein Drittel der Befragten brachte eine klare Meinung über die Lage zum Ausdruck. Die Tätigkeit der prorussischen Separatisten und Russlands im Konflikt wird von vier Fünfteln der Tschechen negativ bewertet. Das beste Ergebnis von allen beteiligten Seiten erreichte die Europäische Union, die von 41Prozent der Befragten positiv und von 48 Prozent negativ bewertet wurde.

Zemans Expertenteam plädiert für Ausbau der Verkehrsinfrastruktur

Ein Expertenteam ist am Samstag auf Einladung von Präsident Miloš Zeman im Schloss Lány zusammengetroffen, um über die Verkehrsproblematik zu diskutieren. Die größten Hindernisse beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur seien das Gesetz über die Vergabe öffentlicher Aufträge und die Novelle des Baugesetzes. Die Teilnehmer einigten sich auf die Notwendigkeit, diese Probleme zu lösen. Das sagte der scheidende Verkehrsminister Antonín Prachař nach dem Treffen. Außer ihm nahm auch der künftige Verkehrsminister Dan Ťok an der Beratung in Lány teil. Er machte den Staatspräsidenten mit seinen Vorstellungen über die Leitung des Ressorts bekannt. Zeman wird Ťok am kommenden Donnerstag zum Minister ernennen.

In Slavkov u Brna / Austerlitz wird an Dreikaiserschlacht von 1805 erinnert

In Slavkov u Brna / Austerlitz in Mähren wird an diesem Samstag an die Dreikaiserschlacht vor 209 Jahren erinnert. In der Schlacht bei Austerlitz besiegte Kaiser Napoleon I. von Frankreich am 2. Dezember 1805 am die österreichischen und russischen Truppen unter Kaiser Franz I. und dem russischen Zaren Alexander I. Zum reichhaltigen Programm gehört auch eine Nachstellung der Schlacht, an der eta 900 Mitglieder der Militärvereine teilnahmen. Die Gedenkveranstaltung wird am Abend mit einem Defilee aller beteiligten Truppen und einem Feuerwerk abgeschlossen.

Radprofi Kreuziger veröffentlicht Angaben aus biologischem Pass im Internet

Der tschechische Radprofi Roman Kreuziger kämpft weiterhin darum, von einem Doping-Verdacht befreit zu werden. Er veröffentlichte nun Angaben aus seinem biologischen Pass im Internet. Unter kreuzigercase.com stehen ausführliche Informationen über seine Doping-Beschuldigung zur Verfügung. Kreuziger will beweisen, dass die Werte in seinem biologischen Pass die erlaubten Grenzwerte nicht überschritten hätten. Der biologische Pass ist ein individuelles elektronisches Dokument, in welchem Daten aus medizinischen Kontrollen eines Sportlers gesammelt werden, die als Grundlage für indirekte Nachweisverfahren von Doping im Sport, insbesondere im Radsport, dienen.

Nachdem Unregelmäßigkeiten im biologischen Pass von Kreuziger aus den Jahren 2011/2012 bekanntgeworden waren, wurde der Tscheche aus der Mannschaft seines Teams Tinkoff-Saxo gestrichen. Deswegen konnte er auch nicht an der Tour de France teilnehmen. Im September war Kreuziger vom Tschechischen Olympischen Komitee von dem Vorwurf freigesprochen worden, die Anti-Doping-Regeln gebrochen zu haben.

Ski Nordisch: Kombinierer Dvořák dritter beim Weltcup-Auftakt

Der Tscheche Miroslav Dvořák startet mit einem dritten Platz in die neue Saison der Nordischen Kombinierer. Diesen Erfolg erreichte er beim Weltcup-Auftakt im finnischen Ruka. Im Schlusssprint war der Tscheche noch einen Kilometer vor dem Ziel in der Führungsposition. Schließlich wurde er vom Deutschen Johannes Rydzek und vom Österreicher Bernhard Gruber überholt. Dvořák erkämpfte zum dritten Mal in seiner Karriere den Rang drei in der Weltcup-Serie.