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Präsident Zeman erntet Kritik wegen vulgärer Ausdrücke im Radio-Interview

Staatspräsident Miloš Zeman hat scharfe Kritik wegen seines Radio-Interviews geerntet. Er hat in seinem am Sonntag live gesendeten Rundfunkgespräch mehrfach vulgäre Ausdrücke verwendet. Tschechische Politiker kritisieren einstimmig die Aussagen des Staatsoberhauptes. Er habe die Grenzen des Anstands überschritten, einigten sich Spitzenvertreter fast aller politischer Parteien am Montag. Premier Bohuslav Sobotka sagte, die vulgären Ausdrücke hätten das Renommee des Präsidentenamtes beschädigt. Sie gäben ein schlechtes Vorbild und schädigten den Ruf Tschechiens im Ausland.

Mit der Sendung „Hovory z Lán“ vom letzten Sonntag werden sich auch der Rat für Fernseh- und Hörfunksendungen sowie der Rat des Tschechischen Rundfunks auf ihren Sitzungen befassen. Beide Räte haben hunderte Beschwerden der Bürger bezüglich der Vulgarismen bekommen.

Tschechien erkennt Wahl in Ostukraine nicht an

Die Tschechische Republik erkennt die Ergebnisse der Wahl in der von Separatisten beherrschten Ostukraine nicht an. Der Ablauf der Wahl habe den demokratischen Prinzipien widersprochen, wird in einer Presseerklärung des tschechischen Außenministeriums vom Montag angeführt. Die Separatisten in der Ostukraine bestätigten die neuen "Präsidenten" von Donezk und Luhansk offiziell als Wahlsieger. Laut dem tschechischen Außenministerium verfügten diese über kein Mandat für die Ausübung der Regierung. Die Wahl könne eine friedliche Lösung der langfristigen Kämpfe in der Ostukraine gefährden, heißt es in der Presseerklärung des Ministeriums. Tschechien schloss sich mit seiner Stellungnahme der Kritik seitens der offiziellen Regierung in Kiew und der EU an. Die Tschechische Republik bestätige ihre Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine, gab das Auswärtige Amt bekannt.

Regierung billigt Regeln für Kurzarbeit

Die Regierung hat am Montag Rahmenbedingungen für die Kurzarbeit gebilligt. Mit dem Beschluss werden Regeln für eine Beschäftigungsmöglichkeit in Zeiten schlechter Auftragslage bestimmt. Dem Entwurf zufolge würde der Arbeitnehmer während der Kurzarbeit 70 Prozent seines Lohns erhalten, und zwar 50 Prozent vom Arbeitgeber und 20 Prozent vom Staat. Jedes Gesuch um Förderung muss künftig vom Kabinett beurteilt werden. Darüber informierte die Ministerin für Arbeit und Soziales, Michaela Marksová Tominová, nach der Kabinettssitzung.

Soldaten sollen explodiertes Munitionslager hermetisch abriegeln

Die tschechische Armee wird hundert Soldaten nach Vlachovice in Ostmähren aussenden, wo ein Munitionslager vor zwei Wochen explodiert hat. Die Regierung hat über den Einsatz auf ihrer Sitzung am Montag entschieden. Laut Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) sei es eine der Hauptaufgaben der Soldaten, das Gelände hermetisch abzuriegeln. Sobotka kündigte an, zum Unglücksort selbst reisen zu wollen.

Das Lager wurde nach einer Explosionsserie und einem verheerenden Brand zu großen Teilen zerstört. Die Ursache des Unglücks ist noch nicht geklärt. Mehrere private Waffenhandelsfirmen hatte das ehemalige Armeelager gemietet.

Tschechischer Rundfunk: Vulgäre Erklärungen von Präsident Zeman konnten nicht verhindert werden

Der Tschechische Rundfunk habe die vulgären Erklärungen in einem live gesendeten Gespräch nicht verhindern können. Das erklärte ein Sprecher des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Rundfunks nach der Sendung am Sonntag. Der Moderator habe, so der Sprecher, den Staatspräsidenten darauf aufmerksam gemacht, dass einige der Ausdrücke, die er benutzte, unpassend seien. In einer Presseerklärung fügte der Rundfunksprecher hinzu, dass das Gespräch mit Zeman, vor allem seine vulgären Erklärungen, heftige Reaktionen weckte.

Der Rundfunk sendet das Live-Gespräch mit dem Staatspräsidenten unter dem Titel „Hovory z Lán“ einmal im Vierteljahr. Die Tradition der Gespräche wurde voriges Jahr wieder belebt, nachdem Zeman zum Staatsoberhaupt gewählt worden war. Mit der Sendung ist zuvor Präsident Václav Havel bekannt geworden. Das Interview, in dem der Staatspräsident jeden Sonntag das aktuelle Geschehen kommentierte, wurde zum ersten Mal am 11. März 1990 gesendet.

Präsident Zeman kritisiert Beamtengesetz

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman hat das Beamtengesetz am Sonntag scharf kritisiert. In einem vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Rundfunk live gesendeten Gespräch sagte Zeman, er werde eine Verfassungsbeschwerde gegen den Beamtengesetzentwurf einreichen. Der Präsident ließ bereits zuvor verlauten, er werde sich wegen der Posten der sogenannten politischen Staatssekretäre an das Verfassungsgericht wenden. Zeman benutzte im Zusammenhang mit dem Beamtengesetz sowie in seinen Erklärungen zu weiteren Themen in der Live-Sendung einige vulgäre Ausdrücke.

Haushaltsdefizit erreicht im Oktober 45,4 Milliarden Kronen

Das Haushaltsdefizit hat im Oktober 45,4 Milliarden Kronen (1,65 Mld. Euro) erreicht. Im September lag es noch bei 34,4 Milliarden Kronen (1,25 Mld. Euro), im Oktober vergangenen Jahres bei 47,7 Milliarden Kronen (1,73 Mld. Euro). Die Angaben wurden am Montag vom tschechischen Finanzministerium veröffentlicht. Im Staatsbudget für das laufende Jahr war das Defizit in Höhe von 112 Milliarden Kronen (4,07 Mld. Euro) verabschiedet worden. Finanzminister Andrej Babiš kündigte allerdings an, das Defizit bei dem Wert vom Jahr 2013 halten zu wollen. Damals lag es bei 81 Milliarden Kronen (2,95 Mld. Euro).

Milch-Export liegt dreimal so hoch wie Import

Der tschechische Markt mit Milch- und Fleischprodukten ist vom russischen Import-Verbot auf Lebensmittel aus Europa nicht wesentlich beeinträchtigt. Dies folgt aus den Ergebnissen der Agrarstatistik für das dritte Quartal 2014. In Tschechien waren vor allem Exporteure von Milchprodukten vom Import-Verbot im August unmittelbar betroffen. Nachfolgend wurde erwartet, dass Überschüsse aus den EU-Märkten in hohem Maße nach Tschechien gelangen würden. Diese Befürchtung hat sich aber nur zum Teil erfüllt. Laut Angaben des Statistikamtes stieg die Einfuhr von Milchprodukten nach Tschechien von Juli bis September im Jahresvergleich um 24 Prozent. Den größten Anteil daran hatte Rohmilch (Anstieg um 69,5 Prozent im Jahresvergleich), wobei die Einfuhr aus Polen am stärksten stieg. Trotzdem liegt der Export von Milch und Milchprodukten etwa dreimal so hoch wie der Import. Die Ausfuhr von Milch-Produkten lag im dritten Jahresquartal bei 226 Tonnen, der Import bei 77 Tonnen.

Besuchersaison auf Schloss Velké Březno ist beendet

Auf Schloss Velké Březno / Großpriesen in Nordböhmen wurde die Besuchersaison am Sonntag mit der traditionellen Schließung der Fensterläden beendet. Über 30 Besucher nutzten die Möglichkeit, zum letzten Mal in der Saison die Räumlichkeiten der Residenz zu besichtigen. Insgesamt haben fast 14.000 Menschen das Schloss in diesem Jahr besucht. Dies sei um zehn Prozent mehr als im Vorjahr, teilte Kastellan Miloš Musil mit. Mit der Saison sei er zufrieden, so Musil weiter.

Mit dem Schloss ist Gräfin Sophie Chotek eng verbunden. Die Enkelin des Begründers der Residenz lebte in Velké Březno am Ende des 19. Jahrhunderts. 1900 heiratete sie Thronfolger Franz Ferdinand. Sie wurden beide 1914 beim Attentat in Sarajevo erschossen. Das Attentat war der Auslöser des Ersten Weltkriegs. Dieser Konflikt ist das Thema einer Ausstellung im Schloss, das während des Kriegs teilweise als Militärlazarett diente.

Tennis: Hlaváčková und Hradecká spielen wieder zusammen

Die tschechischen Tennisspielerinnen Andrea Hlaváčková und Lucie Hradecká werden nach einer einjährigen Pause wieder zusammen spielen. Dies teilten die beiden Tennisspielerinnen im Gespräch für das Webportal „tennis-arena.cz“ mit. Hlaváčková und Hradecká spielten zusammen als Doppel-Paar bis zum Ende vergangenen Jahres. In dieser Saison spielten sie mit verschiedenen Tennispartnerinnen. Vor einigen Wochen trafen sie wegen des bevorstehenden Fed-Cup-Finales gegen Deutschland wieder zusammen. Hlaváčková und Hradecká gewannen Silbermedaillen im Doppel 2012 bei den olympischen Sommerspielen in London. 2011 siegten sie bei den French Open und 2013 bei den US Open.

Eishockey: Im Prager Derby siegt Slavia über Sparta 1:0

In der tschechischen Eishockey-Extraliga besiegte im Prager Derby HC Slavia Prag am Sonntagabend seinen Rivalen HC Sparta Prag mit 1:0. Das einzige Tor schoss in der letzten Spielminute der Kapitän von Slavia Prag, Jaroslav Bednář. Slavia Prag erlebte zuvor eine Krise, nach einer Serie von sechs Niederlagen gelang es dem Klub in der vergangenen Woche aber drei Spiele wieder zu gewinnen.