Täglicher Nachrichtenüberblick

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Wirtschaftsdiplomatie und technische Schulen: Zeman spricht über Hauptprobleme der Industrie

Eine geringe Effizienz der Wirtschaftsdiplomatie, eine schwache Unterstützung technischer Schulen auf allen Ebenen und eine mangelnde Förderung der angewandten Forschung: Das sind nach der Meinung von Präsident Miloš Zeman die drei Hauptprobleme der tschechischen Industrie. Er sagte es am Montag vor Journalisten in Brünn, anlässlich der Eröffnung der 56. Internationalen Maschinenbaumesse. Ihm zufolge sei es erforderlich, die Rolle tschechischer Handelsvertretungen bei Botschaften im Ausland zu stärken. Er sprach sich auch für die Abschaffung bürokratischer Hürden aus, die die Anknüpfung von Handelskontakten im Ausland erschwerten.

Sobotka: Regierung will Schritte zum Wirtschaftswachstum beschleunigen

Die tschechische Regierung will ab Anfang nächsten Jahres die Schritte beschleunigen, die zum Wirtschaftswachstum und einer höheren Beschäftigung führen sollen. Zurzeit werde die Arbeit an einem Aktionsplan zur Unterstützung dieser Ziele abgeschlossen. Es handle sich um Aktivitäten, die bereits im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen. Das sagte der tschechische Premier Bohuslav Sobotka am Montag auf dem Kongress des Industrie- und Verkehrsverbands in Brno / Brünn. Sobotka zufolge erwarte man in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent. Als konkrete Schritte zur Beschleunigung des Wachstumspotenzials nannte Sobotka eine maximale Nutzung der Fördergelder aus den laufenden EU-Programmen und gute Vorbereitung auf neue Förderprogramme. Außerdem müssten Projekte mit einem Multiplikationseffekt vollendet werden, betonte Sobotka und erwähnte den Aufbau der Verkehrsinfrastruktur, Startwohnungen und Kindergärten.

Künftige EU-Kommissarin Jourová unterstreicht ihre Unabhängigkeit

Die künftige tschechische EU-Kommissarin Věra Jourová hat die ersten Fragen der Abgeordneten des Europa-Parlaments beantwortet. In ihren schriftlichen Antworten unterstrich sie ihre Unabhängigkeit, ihre Bereitschaft, das Leben der EU-Bürger zu verbessern sowie die Tatsache, dass sie ein Teamspieler sei. Jedem der künftigen EU-Kommissare wurden einige Fragen von einzelnen Ausschüssen des Europaparlaments gestellt. Diese müssen beantwortet worden sein, bevor persönliche Befragung der Kandidaten in den Ausschüssen beginnt. Jourová wird sich am Mittwochnachmittag den Fragen der Abgeordneten stellen. Die tschechische Kandidatin soll für Bereiche Justiz, Verbraucherschutz und Gleichstellung in der nächsten EU-Kommission zuständig sein.

Sie werde völlig unabhängig arbeiten, unterstrich Jourová in ihrer schriftlichen Antwort. Sie wolle dem Europa-Parlament versichern, alles dafür getan zu haben, um jede Verbindung mit einer ökonomischen Tätigkeit zu meiden, die zu einem Interessenskonflikt führen können. Die Nichtregierungsorganisation Corporate Europe Observatory (CEO) äußerte vor einigen Tagen ihre Zweifel an der Kandidatur Jourovás wegen ihrer politischen Verbindung mit dem Finanzminister und bedeutenden Unternehmer Andrej Babiš. Jourová bezeichnete den Verdacht als eine Spekulation und unterstrich ihre Unabhängigkeit.

Trabanten-Corso in Prag leitet Erinnerungen an DDR-Botschaftsflüchtlinge ein

Mit einem Trabanten-Corso werden am Montag in Prag die Feierlichkeiten aus Anlass des 25. Jahrestages der Ausreise der ersten DDR-Botschaftsflüchtlinge von Prag ins damalige Westdeutschland eröffnet. In den Spätsommertagen des Jahres 1989 waren zunächst bis zu 5000 damalige DDR-Bürger in die Prager Botschaft der Bundesrepublik Deutschland geflüchtet, um so ihre Ausreise in den anderen deutschen Staat zu erzwingen. Mit der Verkündung des Halbsatzes „Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise…“, den Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher vom Balkon der Botschaft aussprach, ging ihr Wunsch am Abend des 30. Septembers 1989 in Erfüllung. Seitdem gilt die durch harte Verhandlungen mit dem Honecker-Regime erzielte Ausreise der Prager Botschaftsflüchtlinge als Anfang vom Ende der damaligen DDR.

Die Trabanten, mit denen die DDR-Bürger seinerzeit zumeist unterwegs waren, sind zu einem Symbol für den Freiheitswillen der „Ossis“ geworden. Vor 25 Jahren ließen diejenigen Flüchtlinge, die mit dem Auto in Prag anreisten, ihre Trabanten und Wartburgs einfach in den Straßen der Moldaustadt stehen und stürmten mit dem nur allernötigsten Gepäck in die bundesdeutsche Botschaft. Sie harrten dort solange aus, bis sich die DDR-Staatsführung handlungsbereit zeigte und ihrer Ausreise in den Westen zustimmte.

Aserbaidschanischer Menschenrechtler Mammadli erhält Václav-Havel-Preis

Der internationale Václav-Havel-Preis für Menschenrechte 2014 wurde an den aserbaidschanischen Menschenrechtskämpfer Anar Mammadli verliehen. Der diesjährige Gewinner wurde bei der Sitzung der Parlamentsversammlung in Straßburg bekannt gegeben. Die Auszeichnung wurde von Mammadlis Vater übernommen, da der Preisträger im Mai zu fünf und halb Jahren Gefängnis für seine Aktivitäten verurteilt worden war.

Der Preis wird seit dem letzten Jahr von der Parlamentsversammlung des Europarates an Einzelpersonen und Vereine für ihre besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Menschenrechte verliehen. Der Preisträger erhält neben einer Urkunde auch eine Belohnung in Höhe von 60.000 Euro.

56. Internationale Maschinenbaumesse zeigt steigendes Interesse der Aussteller

In der mährischen Metropole Brünn wurde am Montag die 56. Internationale Maschinenbaumesse eröffnet. In Brünn stellen sich in diesem Jahr rund 1600 Firmen aus 31 Ländern der Welt vor. Das sind 120 Aussteller mehr als im Vorjahr. 750 Aussteller kommen aus dem Ausland, am stärksten vertreten sind Deutschland, die Slowakei, Italien und China. Besonders der Teilnahme der chinesischen Firmen verdankt die Messe ihren Schub. Damit unterstreicht sie ihren Ruf, eine der bedeutendsten Maschinenbaumessen in Mitteleuropa zu sein. Hauptthema dieses Jahrgangs ist die Industrieautomatisierung.Zum Thema Automatisierung findet auch ein Wettbewerb für Schüler-Programmierer aus 35 Fachschulen Tschechiens statt. Die Maschinenbaumesse läuft bis zum Freitag. Die Organisatoren rechnen mit mehr als 70.000 Besuchern.

Nationaltheater Prag präsentiert Programm zum 25. Jahrestag der Samtenen Revolution

Das Nationaltheater in Prag plant eine Reihe von Veranstaltungen zum 25. Jahrestag der Samtenen Revolution von 1989. Dazu gehören unter anderem ein Doku-Theaterprojekt mit dem Namen „Parallele Leben – 20. Jahrhundert durch die Augen der Geheimpolizei“, eine Premiere des Stücks „Po sametu“ („Nach dem Samt“) von Jiří Adámek und eine Ausstellung mit dem Titel „November 89“. Das Programm wurde auf einer Pressekonferenz am Montag in Prag präsentiert. Die Theaterschau „Parallele Leben“ ist ein gemeinsames Projekt von sechs Theaterensembles aus Deutschland, Polen, Rumänien, der Slowakei, Ungarn und Tschechien. Ihre Vorstellungen werden vom 5. bis 9. Oktober in Prag zu sehen sein. Das Prager Nationaltheater beteiligt sich mit der Kammeroper „Toufar“ des Gegenwartskomponisten Aleš Březina am Projekt.

Gesundheitsminister ernennt neuen Direktor des Krankenhauses Na Homolce

Gesundheitsminister Svatopluk Němeček hat am Montag das Rücktrittsgesuch des Direktors des Krankenhauses Na Homolce in Prag, Michal Šetlík, angenommen. Der Minister ernannte daraufhin Ivan Oliva in den Posten, der bisher in der Industriebranche gearbeitet hat. Olivas Aufgabe ist es, die Tochterfirmen der Klinik aufzulösen und die Finanzierung transparenter zu machen. Gegen Šetlíks Vorgänger, Vladimír Dbalý, und weitere Mitarbeiter der Klinik und ihrer Tochterfirmen werden Ermittlungen wegen einer manipulierten Auftragsvergabe und Bestechlichkeit geführt.

Škoda präsentiert in Paris neuen Fabia Hatchback und Fabia Combi

Der Automobilkonzern Škoda wird Anfang Oktober auf dem Pariser Autosalon den neuen Fabia Hatchback und den neuen Fabia Combi vorstellen. Beides sind Fahrzeuge der dritten Version des Fabia-Modells. Der Hatchback soll bereits im November auf den europäischen Markt kommen, mit dem Beginn der Serienproduktion des Combis wird für Anfang nächsten Jahres gerechnet.

Die dritte Version des Fabia-Standardmodells wird seit Ende August in Mladá Boleslav produziert. Insgesamt wirkt der neue Fabia sportlicher als seine Vorgänger, verfügt über einen größeren Kofferraum und hat einen sparsameren Motor. Um die Serienproduktion aller neuen Fabia-Modelle zu gewährleisten, wird Škoda in diesem Herbst bis zu 800 neue Mitarbeiter einstellen.

Tennis-Weltrangliste: Berdych klettert auf Platz 6, Kvitová weiter Dritte

Nach ihrem jüngsten Sieg beim WTA-Turnier im chinesischen Wuhan hat die tschechische Tennisspielerin Petra Kvitová ihren dritten Platz in der Weltrangliste der Damen gefestigt. Ihr Rückstand auf die zweitplatzierte Rumänin Simona Halep beträgt indes nur noch 110 Punkte. Mit klarem Vorsprung an der Spitze liegt weiterhin die US-Amerikanerin Serena Williams. Durch den Triumph in Wuhan hat sich Kvitová indes schon die vierte Teilnahme in Folge am WTA Masters gesichert, das am 20. Oktober in Singapur beginnt.

Bei den Herren hat sich der tschechische Top-Spieler Tomáš Berdych auf den sechsten Platz der Weltrangliste verbessert. Gemeinsam mit dem Japaner Kei Nishikori gelang es ihm, den Kanadier Milos Raonic zu überflügeln. Berdychs Vorsprung auf Nishikori, der am Wochenende das Turnier in Kuala Lumpur gewann, beträgt allerdings nur 90 Punkte.