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Jourová ist EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung

Die tschechische EU-Kommissarin Věra Jourová (Ano-Partei) übernimmt das Ressort der Justiz, der Verbraucherpolitik und der Gleichstellung. Über die Zusammensetzung der Kommission informierte der designierte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Jourová erklärte, sie habe vorher erwartet, dass sie ein anderes Ressort übernehme. Bei der Auswahl des Ressorts habe ihre juristische Bildung eine Rolle gespielt, so die EU-Kommissarin. Das Justizressort beeinflusse schließlich das Leben aller Bürger in der EU, sagte Jourová weiter. Das zugeteilte Ressort halte sie nicht für Misserfolg, auch wenn sie ein wenig enttäuscht sei, so die tschechische EU-Kommissarin.

Präsident Zeman hält Justizressort in der EU-Kommission für Misserfolg

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman hält das Justizressort, das Věra Jourová in der neuen EU-Kommission übernimmt, für einen Misserfolg und eine Enttäuschung. Das sagte Zeman am Mittwoch während seines offiziellen Besuches in Frankreich. Genauso reagierte am Mittwoch der Vorsitzende der Ano-Partei und Finanzminister Andrej Babiš. Der Parteichef der Christdemokraten und Vizepremier Pavel Bělobrádek hat vor, Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) danach zu fragen, wie die Verhandlungen mit der EU verliefen. Sobotka hält jedoch das Justizressort, um das sich Tschechien nicht bemühte, für Erfolg. Die Opposition spricht aber von einer diplomatischen Niederlage.

Abgeordnetenhaus verabschiedet Beamtengesetz

Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch das Beamtengesetz verabschiedet. Im Gesetzentwurf wird mit den Posten der sogenannten politischen Staatssekretäre gerechnet, die von Präsident Miloš Zeman kritisiert werden. Das Gesetz wird demnächst dem Senat des tschechischen Parlaments vorgelegt. Die jetzige Version des lange umstrittenen Gesetzes resultiert aus einem Kompromiss der Regierungsparteien und der konservativen Opposition vom August. Staatspräsident Miloš Zeman hat bereits angekündigt, Beschwerde beim Verfassungsgericht einzulegen. Mit der Neuregelung, die auf Druck der EU durchgesetzt wurde, soll die Verwaltung der Staatsministerien entpolitisiert werden.

Tschechischer Premier: Sanktionen änderten Russlands Verhalten nicht

Die EU-Sanktionen schadeten der russischen Wirtschaft, änderten jedoch nicht Russlands Verhalten. Das sagte der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) am Mittwoch im Abgeordnetenhaus. Er sprach sich für ein Hinausschieben der schärferen Sanktionen in Abhängigkeit davon aus, wie der Waffenstillstand in der Ostukraine eingehalten wird. Der Sozialdemokrat stellte die Wirksamkeit der Russland-Sanktionen erneut in Frage. Dafür wurde er bereits zuvor von der konservativen Opposition kritisiert. Den Worten des Vorsitzenden der oppositionellen Partei Top-09 Karel Schwarzenberg zufolge geht es um einen Krieg Russlands gegen die Ukraine und in der Wirklichkeit gegen die ganze EU. Die Kriegsursache sei nämlich, so Schwarzenberg, der Abschluss des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der Ukraine gewesen. Tschechien soll laut dem Parteichef der Top-09 zu denjenigen gehören, die gegen eine Aggression kämpfen. Der Parteichef der oppositionellen Bürgerdemokraten Petr Fiala sagte, die Regierung unterschätze die Situation in der Ostukraine und sehe nicht die Gefahr, die der Konflikt für Tschechien bedeutet.

Schweizer Bundespräsident in Prag: OSZE wird Drohnen in Ostukraine einsetzen

Für die Beobachtung der Lage an der Grenze zwischen der Ukraine und Russland wird die OSZE Drohnen einsetzen. Dies teilte der amtierende Vorsitzende der OSZE, der Schweizer Bundespräsident Didier Burkhalter nach dem Gespräch mit dem tschechischen Außenminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) am Mittwoch in Prag mit. Der tschechische Außenminister erklärte, er habe mit dem Schweizer Bundespräsidenten über bilaterale Beziehungen zwischen Tschechien und der Schweiz diskutiert. Das Hauptthema des Gesprächs sei jedoch der Situation in der Ukraine gewesen, so Zaorálek. Burkhalter eröffnet in Prag ein dreitägiges Wirtschafts- und Umweltforum der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Das Treffen im Prager Palais Czernin bildet den Abschluss des diesjährigen OSZE-Wirtschafts- und Umweltforums und beschäftigt sich vor allem mit der Prävention von Naturkatastrophen. Weiterhin stehen für Burkhalter Gespräche mit Tschechiens Premierminister Bohuslav Sobotka auf dem Programm. Dabei geht es unter anderem um Schweizer Investitionen in Tschechien sowie um Fragen der Europapolitik und die aktuelle Lage in der Ukraine. Ein Treffen mit Präsident Zeman muss entfallen, weil dieser momentan auf Staatsbesuch in Frankreich weilt.

Staatspräsident Zeman zu Besuch bei OECD in Paris

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman hofft, dass sich Tschechien entscheidet, in den nächsten fünf Jahren den Euro einzuführen. Das sagte Zeman während seines Besuchs im Hauptsitz der OECD in Paris am Mittwoch. Der Präsident traf mit dem Generalsekretär der OECD José Ángel Gurría zusammen, der ihn über die neuesten OECD-Berichte über die Tschechische Republik informierte. In Paris begegnete Zeman zudem am Mittwoch dem Präsidenten der französischen Nationalversammlung, Claude Bartolone. Thema des Gesprächs war die Ukraine sowie die eventuelle neue Ausschreibung für den Ausbau des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín, für den sich der französische Industrie-Konzern Areva interessierte. Zeman sprach in Paris zudem mit der Generalsekretärin der Unesco, Irina Bokowa. Am Mittwoch beendet der tschechische Staatspräsident seinen offiziellen Besuch in Frankreich.

Vermisstes Mädchen wurde bei Chomutov tot aufgefunden

Die Polizei hat das vermisste neunjährige Mädchen aus Klášterec nad Ohří / Klösterle am Mittwochnachmittag tot aufgefunden. Dies teilte eine Polizeisprecherin mit. Ihren Worten zufolge fanden die Kriminalpolizisten das Kind in der Nähe der Stadt. Das Mädchen verschwand am Dienstagnachmittag. Es kehrte aus der Schule nach Hause nicht zurück. In der ganzen Region suchten Polizisten, Feuerwehrleute sowie viele Freiwillige nach dem vermissten Kind. Eingesetzt wurde auch ein Hubschrauber mit Thermovision.

Die Polizei verbindet bislang den Fall nicht mit der Entführung eines anderen minderjährigen Mädchens, zu der es am vergangenen Donnerstag in der Nähe der Stadt Most / Brüx kam. Der Entführung wird ein Mann verdächtigt, der das Mädchen mit Gewalt in ein Auto dunkler Farbe setzte und es später unweit von Chomutov / Komotau freiließ.

Zwei Tote bei Busunfall in Südböhmen

Bei einem Busunfall im südböhmischen Plána nad Lužnicí / Plan an der Lainsitz bei Tábor sind am Mittwochvormittag zwei Menschen ums Leben gekommen. Weitere sechs Personen wurden verletzt, eine davon schwer. Nach Polizeiangaben ist der Bus von der Straße abgekommen und mit einem Oberleitungsmast der neben der Straße verlaufenden Eisenbahngleise kollidiert. Das Feuer, das danach ausbrach sei inzwischen unter Kontrolle. Der Polizei zufolge ist die Ursache des Unfalls bislang unbekannt. Wie der Betreiber der Tschechischen Eisenbahnstrecken (SŽDC) mitteilte, sei der Zugverkehr zwischen Prag und Budweis / České Budějovice nicht beeinträchtigt.

Kundera hat Einwände gegen Roman über „Tod des Schriftstellers K“

Milan Kundera hat Einwände gegen einen Roman, der biographische Züge seines Lebens verarbeitet. Dies erklärte Ondřej Kavalír vom Labyrint-Verlag gegenüber den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks. Das Debut des tschechischen Schriftstellers Martin Jun sollte ursprünglich den Titel „Der Tod des Schriftstellers K“ tragen. Auf eine schriftliche Anfrage des Verlages bei Kundera erklärten dessen Anwälte, der Titel müsse geändert werden. Der Roman erscheint nun unter dem Titel „Lebenslang“ (‚Doživotí‘) im Labyrint-Verlag. Auch der Umschlag, für den ursprünglich eine verfremdete Fotografie Kunderas vorgesehen war, sowie eine begleitender Text wurden geändert. Der Roman selbst wurde hingegen in der Ursprungsfassung belassen, obwohl Kunderas Anwälte auch hier Beschwerden übermittelt hatten. Der Schriftsteller Milan Kundera emigrierte in den 1970er Jahren aus der Tschechoslowakei nach Frankreich. Seit den 1990er Jahren schreibt er auf Französisch. Sein Werk ist bislang nur zum Teil auf Tschechisch erhältlich.

Komponist Antonín Tučapský in Großbritannien gestorben

Der tschechische Komponist, Dirigent und Musikpädagoge, Antonín Tučapský, ist im Alter von 86 Jahren in Großbritannien gestorben. Die Information bestätigte der Mitarbeiter des Tschechischen Rundfunks in Großbritannien, Milan Kocourek, am Mittwoch. Tučapský starb am Dienstag im Krankenhaus in Frimley in Südengland.

Tučapský wurde 1928 im mährischen Vyškov geboren. Er studierte Musikpädagogik an der Masaryk-Universität und das Dirigieren an der Janáček-Akademie der musischen Künste in Brünn. Seit 1973 lebte er in England, wo er seit 1975 Professor für Musik an der Trinity College of Music war. Nach der Wende von 1989 knüpfte er Kontakte zu seiner Heimatstadt wieder an und arbeitete mit dem Chor von Vyškov zusammen. Er schrieb vor allem Vokalkompositionen, aber auch Werke für Orchester sowie Kammermusik.

Ausstellung über die letzten Tage vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Prachatice eröffnet

Eine Ausstellung, die die letzten Tage vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs dokumentiert, wurde im Museum im südböhmischen Prachatice eröffnet. Gezeigt werden historische Fotografien sowie Alltagsgegenstände. Der Kurator der Ausstellung František Kubů sagte, im Museum werde der Monat beschrieben, der zwischen dem Attentat von Sarajevo und dem Kriegsausbruch verging. Es sei eine besondere Zeit gewesen, so der Kurator. Die Menschen hätten, so Kubů, geahnt, dass ein Konflikt bevorsteht, aber niemand habe geahnt, wie große er sein werde. Die Ausstellung mit dem Titel „Das Ende der alten Zeiten“ ist im Museum in Prachatice bis zum 2. November zu sehen.

Fußball: Tschechien besiegt Niederlande in EM-Qualifikation

Das tschechische Fußballnationalteam ist mit einem Sieg in die EM-Qualifikation gestartet. Am Dienstagabend gewannen die Schützlinge von Trainer Pavel Vrba in Prag mit 2:1 gegen die Niederlande. Die Tore für Tschechien erzielten Bořek Dočkal in der 22. Minute und Václav Pilař in der ersten Minute der Nachspielzeit. Zwischenzeitlich hatte Stefan de Vrij (55. Minute) für die Elftal ausgeglichen. In der tschechischen Startelf stand auch Vladimír Darida vom SC Freiburg. Die WM-Dritten aus den Niederlanden mussten hingegen auf die angeschlagenen Bundesligaprofis Arjen Robben (Bayern München), Klaas-Jan Huntelaar (Schalke 04), Rafael van der Vaart (Hamburger SV) verzichten.

Das Wetter am Donnerstag, 11. September

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt mit Schauern, in Westböhmen vereinzelt mit Gewittern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 16 bis 20 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter steigt das Thermometer auf 12 Grad Celsius.