Täglicher Nachrichtenüberblick

Premier wird Einwände gegen verschärfte Russland-Sanktionen erheben

Die Tschechische Republik wird einige Einwände gegen die geplanten verschärften Sanktionen gegen Russland erheben. Das Regierungskabinett verabschiedete am Mittwoch ein entsprechendes Verhandlungsmandat für Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten). Die Einwände betreffen vor allem Produkte, die sowohl im Zivil-, als auch im Rüstungsbereich genutzt werden. Das Ziel sei es, den Maschinenbauexport zu schützen, sagte Sobotka am Mittwoch. Bei der Abstimmung über den Standpunkt zu den geplanten Sanktionen enthielten sich zwei christdemokratische Regierungsmitglieder, Pavel Bělobrádek und Daniel Herman, der Stimme. Die beiden Christdemokraten versuchten erfolglos durchzusetzen, dass eine Verurteilung der russischen Aggression in die verabschiedete Erklärung miteinbezogen wird.

Konservative Opposition initiiert Sondersitzung wegen Sanktionen gegen Russland

Eine Sondersitzung des Abgeordnetenhauses zu den Sanktionen gegen Russland wird am nächsten Mittwoch stattfinden. Sie wurde von den Abgeordneten der Oppositionsparteien Top-09 und der Bürgerdemokraten (ODS) initiiert. Der Vorsitzende des Unterhauses Jan Hamáček (Sozialdemokraten) habe die Sitzung einberufen, teilte die Presseabteilung mit. Die konservativen Oppositionsparteien initiierten die Sitzung wegen Erklärungen von Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten). Sobotka stellte am Wochenende die geplanten verschärften Sanktionen gegen Russland in Frage. Die Haltung des Regierungsvorsitzenden ist der Top-09 und der ODS zufolge unannehmbar und schadet der Tschechischen Republik.

Tschechien entsendet Berater ins Kontaktbüro der Nato in Kiew

Tschechien entsendet Experten in das Kontaktbüro der Nato in Kiew. Sie sollen die ukrainische Regierung und die dortigen Behörden bei der Reform des Sicherheitssystems beraten. Dies teilten das Verteidigungs- und das Innenministerium am Mittwoch mit. Die von den beiden Ministerien entsendeten Berater sollen bei der Stabilisierung der Situation in der Ukraine helfen. In Kiew arbeitet inzwischen bereits ein Experte des tschechischen Innenministeriums, der für die Informationssicherheit zuständig ist. Wegen der gespannten Lage in Osteuropa unterstützt Tschechien zudem die Verbündeten im Baltikum, die durch Russlands Verhalten gegenüber der Ukraine beunruhigt sind.

Regierungskoalition hat vor Verteidigungshaushalt aufzustocken

Die Regierungskoalition ließ kurz vor dem Nato-Gipfel in Wales verlauten, sie wolle den Verteidigungshaushalt bis 2020 auf 1,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aufstocken. Die Koalitionsparteien unterzeichneten am Mittwoch eine Absichtserklärung, in der die Erhöhung der Militärausgaben verankert ist. Dies teilte der christdemokratische Abgeordnete Ivan Gabal mit. Zurzeit erhält die Armee etwa ein Prozent des BIP. Beim Nato-Beitritt verpflichtete sich Tschechien jedoch, den Verteidigungshaushalt auf dem Niveau von zwei Prozent des BIP aufrechtzuerhalten. Die Soldaten beschweren sich eine Zeit lang, dass ihnen die finanzielle Lage nicht ermöglicht, alle Pflichten entsprechend zu erfüllen. Die Politiker hatten ursprünglich vor, eine Absichtserklärung über den Verteidigungshaushalt zu schließen, die sowohl die Koalition als auch die Opposition unterstützt hätte. Dies ist jedoch nicht gelungen.

Wirtschaftsminister Mládek: Inspektionsteam soll Gasvorräte der Ukraine überprüfen

Die Europäische Union sollte nach der Meinung des tschechischen Industrie- und Handelsministers Jan Mládek ein Inspektionsteam in die Ukraine entsenden. Das Team soll ihm zufolge feststellen, wie große Erdgasvorräte dem Land zur Verfügung stehen. In die Ukraine werde seit zwei Monaten kein Gas geliefert. Dass könne im Winter zur humanitären Katastrophe in der Ukraine und in weiteren neun Ländern führen, erklärte Minister Mládek am Mittwoch in Prag. Die Tschechische Republik gehöre diesen bedrohten Ländern nicht an, weil sie auch anderswo Gas einkaufen könne, sagte Mládek weiter.

Polizei: Der beschuldigten Krankenschwester aus Rumburk ging es nicht um Euthanasie

Die des Mordes beschuldigte Krankenschwester aus dem Krankenhaus im nordböhmischen Rumburk führte der Polizei zufolge keine Euthanasie durch. Aus den Verhören ging zudem hervor, dass die Beschuldigte keine positive Beziehung zu einigen Patienten hatte. Dies teilte Staatsanwalt Jan Jakovec der Tageszeitung Mladá fronta Dnes (Mittwochausgabe) mit. Eine 70-jährige onkologische Patientin starb am 6. Juni im Krankenhaus in Rumburk. Es wurde nachgewiesen, dass sie an Herzarhythmie starb, die durch eine Kalium-Überdosis verursacht wurde. Das Medikament gab die Krankenschwester der Patientin. Die Polizei nahm ursprünglich an, dass die Krankenschwester aus Mitleid Euthanasie durchführte. Der Krankenschwester drohen bis zu 18 Jahre Gefängnis.

Ex-Abgeordneter für Aufstachelung zum Hass zur Bewährungsstrafe verurteilt

Der ehemalige Abgeordnete der VV-Partei Otto Chaloupka wurde wegen Aufstachelung zum Hass gegen Roma zur Bewährungsstrafe verurteilt. Das Gericht im ersten Prager Stadtbezirk verurteilte den Ex-Parlamentarier am Mittwoch zu sechs Monaten auf Bewährung. Chaloupka stachelte dem Gericht zufolge im Sozialnetz zum Hass gegen eine Bevölkerungsgruppe auf. Der Ex-Abgeordnete behauptet, er habe sich bemüht, die damals zugespitzte Lage im nordböhmischen Duchcov / Dux zu beruhigen. Er legte eine Berufung gegen das Urteil ein.

Winzer in Südmähren bereiten sich auf Weinlese vor

Die Winzer in Südmähren bereiten sich in diesen Tagen auf die Traubenernte vor. Nach den Regen warten sie auf ein günstigeres Wetter. Bislang wird mit guten Erträgen gerechnet. Der Winzerverband schätzt sie auf fünf Tonnen pro Hektar. Dies teilte der Exekutivdirektor des Verbands Martin Půček am Mittwoch mit. Bislang ernteten die Winzer nur frühe Rebsorten für den Federweißen.

In Pilsen wurde Neues Theater eröffnet

In der westböhmischen Stadt Pilsen wurde am Dienstagabend das Neue Theater feierlich eröffnet. In Anwesenheit zahlreicher prominenter Gäste wurde Smetanas Oper „Die verkaufte Braut“ bei diesem Anlass aufgeführt. Wenn man Theater eröffne, sei das ein Zeichen für gute Zeiten. Da die Zone der Zerstörung geografisch nicht so weit von Tschechien entfernt sei, sollte man das besonders wertschätzen, sagte bei der Eröffnung Kulturminister Daniel Herman.

Das neue Theaterhaus bietet in zwei Sälen 461 beziehungsweise 150 Zuschauerplätze. Die Baukosten liegen bei rund 880 Millionen Kronen (31,5 Millionen Euro). Der Neubau ersetzt das bisherige Kammertheater aus dem Jahr 1937, dessen schlechter Zustand keinen Theaterbetrieb mehr ermöglichte.

Tennis: Berdych erreicht Viertelfinale der US Open

Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych hat zum zweiten Mal in seiner Karriere das Viertelfinale der US Open erreicht. Der letzte tschechische Vertreter im Einzel hat in der 4. Runde den Österreicher Dominik Thiem mit 6:1, 6:2 und 6:4 souverän besiegt. Im Viertelfinale wartet am Donnerstag in New York der Kroate Marin Cilic auf den als Nummer sechs gesetzten Tschechen.

Mountainbike: WM-Bronze für tschechische Biker

Auf der Mountainbike-WM im norwegischen Hafjell haben die tschechischen Cross-Country-Spezialisten im Teamwettkampf am Mittwoch die Bronze geholt. Den Titel sicherte sich Frankreich, Silber ging an die Schweiz. Den dritten Platz belegte das tschechische Biker-Team in der Zusammensetzung Kryštof Bogar, Jan Rajchart, Kateřina Nash und Jaroslav Kulhavý.

Paralympics-Sieger Ježek unterzieht sich einer weiteren Operation

Der Paralympics-Sieger Jiří Ježek hat sich im US-amerikanischen Greenville einer weiteren Operation unterzogen. Bei der Operation wurde ihm das beschädigte Knochengewebe am schwer verletzten Arm durch ein Knochentransplantat ersetzt. Der Zustand des Sportlers ist stabilisiert. Dies teilte Jaroslava Krakovičová vom tschechischen Paralympics-Team am Mittwoch mit. Der 39-jährige Ježek hatte am Sonntag bei der Para-Cycling-WM in Greenville einen schweren Unfall. Aufgrund mehrerer schwerer Knochenbrüche und Lungenprellungen wurde er zuerst ins künstliche Koma versetzt und am Montag (Ortszeit) operiert. Jiři Ježek ist seit seinem 11. Lebensjahr rechtsseitig unterschenkelamputiert. Mit sechs Titeln ist er der erfolgreichste Para-Cycler in der Geschichte der Paralympics. In diesem Jahr gewann er zum sechsten Mal den Weltcup.

Das Wetter am Donnerstag, 4. September

Am Donnerstag ist es in Tschechien leicht bewölkt, im Südwesten des Landes bedeckt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 22 und 26 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 18 Grad Celsius erreicht.