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Sanktionen gegen Russland: Agrarexporteure verlieren 10 Mio. Euro Umsatz

Tschechische Exporteure im Agrar- und Lebensmittelbereich könnten laut Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums durch die Sanktionen der EU und die Gegensanktionen Russlands in diesem Jahr rund 10 Millionen Euro an Umsatz einbüßen. Das Ministerium führte es auf seiner Webseite am Montag an. Das Einfuhrverbot für Lebensmittel aus Tschechien werde die Molkereien hierzulande am schlimmsten betreffen. Weitere Schwierigkeiten könnten infolge des Überangebotes der Ware auf den EU-Märkten entstehen, heißt es weiter. Russland ist im Bereich des Agraraußenhandels langfristig der bedeutendste Handelspartner der Tschechischen Republik außerhalb der Europäischen Union. Im vergangenen Jahr wurden Agrar- und Lebensmittelprodukte im Wert von 89 Millionen Euro aus Tschechien nach Russland ausgeführt, die Einfuhr lag bei nur 11 Millionen Euro.

Arbeitsgruppe für Russland-Sanktionen empfiehlt schnellere Einführung der Kurzarbeit

In Prag ist am Montag eine Arbeitsgruppe zusammengekommen, die die Maßnahmen Tschechiens um Sanktionen gegen Russland koordiniert. Sie hat der Regierung empfohlen, die Einführung der sog. Kurzarbeit zu beschleunigen. Die Kurzarbeit würde es ermöglichen, flexibler auf Situationen wie die um die Ukraine-Krise zu reagieren, hieß es. Der Export von Kommoditäten im Maschinenbau, auf die sich die nun verhängten Sanktionen beziehen, lag im vergangenen Jahr bei 2,1 Milliarden Kronen (77 Millionen Euro), führte der Staatssekretär für europäische Angelegenheiten Tomáš Prouza auf einer Pressekonferenz an. Diesen Wert würde der Exportverlust erreichen, falls es den Firmen nicht gelingen würde, einen alternativen Absatzmarkt für ihre Produkte zu finden, sagte Prouza. Er erwarte aber einen niedrigeren Wert. Wie Prouza weiter informierte, werde die tschechische Regierung im Rahmen der Exportförderung fünf neue Posten der Agrardiplomaten errichten. Über ihre Wirkungsorte werde noch eine Debatte geführt werden.

Staatspräsident Zeman bewertet Arbeit der Regierung Sobotka positiv

Staatspräsident Miloš Zeman hat die Arbeit der Regierung Sobotka in den ersten sechs Monaten positiv bewertet. Als Indikator diene vor allem, dass die tschechische Wirtschaft wieder wachse, sagte Zeman am Sonntagabend gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen. In diesem Sinne habe das Mitte-Links-Kabinett den Test bestanden. Der Staatspräsident merkte jedoch an, dass er zwei bis drei schwächere Minister austauschen würde. Konkrete Namen nannte er nicht.

Die tschechische Regierung besteht aus einer Dreierkoalition von Sozialdemokraten, der Partei Ano und Christdemokraten. Ende Januar übernahm das Kabinett unter dem sozialdemokratischen Premier Bohuslav Sobotka die Regierungsgeschäfte.

Präsident Zeman unterstützt Hilfe für Kurden im Nordirak

Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman unterstützt völlig die geplante Hilfe Tschechiens für die Kurden im Nordirak. Der Präsidentensprecher Jiří Ovčáček hat darüber auf einer Pressekonferenz am Montag in Prag informiert. Ihm zufolge habe sich das tschechische Staatsoberhaupt dafür ausgesprochen, dass das Nato-Gipfeltreffen im September in Wales der Lage im Irak gewidmet wird. Das tschechische Außenministerium kündigte in der vergangenen Woche an, Armeebestände den „irakischen demokratischen Kräften“ für ihren Kampf gegen islamische Radikale in den Irak liefern zu wollen. Dafür gebe es zwei Optionen, so Außenminister Lubomír Zaorálek. Einerseits könne die Regierung kommerzielle Waffengeschäfte genehmigen, andererseits die Lieferung von Armeebeständen anordnen.

Präsidialkanzlei informiert über Auslandsreisen des Staatsoberhauptes

Der tschechische Präsident Miloš Zeman wird in diesem Jahr noch nach China, in die Slowakei, nach Frankreich, Wales, Kasachstan und Tadschikistan reisen. Das hat der Leiter der Außenabteilung der Präsidialkanzlei Hynek Kmoníček am Montag bekannt gegeben. Ihm zufolge werde Zeman in China vor allem über ökonomische Themen verhandeln und einige konkrete Handelsprojekte unterstützen. Außer Peking werde er Provinzen besuchen, in denen Tschechien wichtige Wirtschaftsinteressen habe. Das genaue Besuchsdatum soll auf dem tschechisch-chinesischen Wirtschaftsforum in der kommenden Woche in Prag festgelegt werden, so Kmoníček.

Pkw-Produktion wächst um 16 Prozent

Die Pkw-Produktion in Tschechien ist vom Januar bis Juli 2014 um 16 Prozent gewachsen. Insgesamt 742.366 Personenkraftwagen wurden hierzulande hergestellt. Bei der VW-Tochter Škoda Auto stieg die Produktion um ein Drittel an, TPCA verzeichnete dagegen eine Senkung der Produktion wegen der Einführung neuer Modelle. Das gab der tschechische Autoindustrieverband am Montag bekannt. Die Produktion in Tschechien bestätige eine mäßige Konjunktur auf dem Markt in Europa und in zahlreichen Ländern außerhalb Europas, führte der Verbandspräsident Martin Jahn an. Bei Škoda Auto wurden 461.547 Fahrzeuge hergestellt, das sind 62 Prozent der Gesamtproduktion im Lande. Die Produktion bei Hyundai stieg um zwei Prozent auf 178.230 Wagen an. Bei TPCA wurden 102.589 Autos hergestellt.

Die Produktion der Lastkraftwagen sank um fast 4 Prozent auf 455 Fahrzeuge. Bei Autobussen stieg die Produktion um 12 Prozent auf 1945 Fahrzeuge und bei Motorrädern um 5 Prozent auf 914 Maschinen.

Severní energetika darf in der Grube ČSA weiter Braunkohle fördern

Der Energiekonzern Severní energetika hat die Erlaubnis erhalten, fünf weitere Jahre in der Grube ČSA Braunkohle zu fördern. Die Zustimmung erteilte das Bergamt im nordböhmischen Most / Brüx am Montag. Das Unternehmen erhielt so den Zugang zu insgesamt etwa einer Million Tonnen Kohle. Der Wert wird auf bis zu eine Milliarde Kronen (36 Millionen Euro) geschätzt. Durch die Fördergenehmigung nicht berührt ist die Gesamtlaufzeit der Kohlegruben in Nordböhmen. Laut eines Regierungsbeschlusses aus den 1990er Jahren soll die Braunkohlegewinnung dort im Jahr 2022 auslaufen.

Prag: Triebwagen entgleist, drei Verletzte

Im Bahnhof Prag-Smíchov ist am Montag ein Triebwagen entgleist, drei Menschen wurden dabei leicht verletzt. Der Lokführer habe ein Signal nicht beachtet und sei auf einem toten Gleis gegen einen Prellbock gefahren, teilte ein Sprecher der tschechischen Bahninspektion mit. Laut dem Rettungsdienst fuhr der Zug nur mit geringer Geschwindigkeit, weswegen es nur zu leichten Verletzungen gekommen sei. Das Unglück ereignete sich gegen 9.30 Uhr am Vormittag.

Tschechisch-österreichische Beziehungen dominieren 10. Journalistische Sommerschule in Havlíčkův Brod

In der ostböhmischen Stadt Havlíčkův Brod wurde am Montag die Journalistische Sommerschule zum 10. Mal eröffnet. Rund 40 Schüler und Studenten aus mehreren Ländern Europas nehmen daran teil. Sie werden mit der Arbeit von Journalisten und dem Funktionieren der Medien vertraut gemacht. Die Sommerschule widmet sich traditionell der Region Mitteleuropa, ihrer Geschichte, Gegenwart und ihrem Bild in Medien. In diesem Jahr stehen die tschechisch-österreichischen Beziehungen im Mittelpunkt. Ein weiteres Hauptthema ist das aktuelle Geschehen in der Ukraine.

Basketball: Tschechien siegt in EM-Qualifikation gegen Ungarn

Die tschechischen Basketballspieler haben in der Qualifikation zur Europameisterschaft einen wichtigen Sieg eingefahren. Am Sonntagabend gewannen sie ihr Heimspiel in Nymburk gegen Ungarn mit 66:63. Tschechien steht damit nach der Hälfte der Qualifikationsbegegnungen an der Spitze der Gruppe E. Einen weiteren großen Schritt auf dem Weg zur Teilnahme an den Titelkämpfen im kommenden Jahr kann das Team am Mittwoch machen. Dann empfangen die Schützlinge von Trainer Ronen Ginzburg die Mannschaft aus Georgien.

Die Basketball-EM 2015 sollte eigentlich in der Ukraine stattfinden. Wegen des Konflikts im Osten des Landes hat der ukrainische Verband die Ausrichtung aber abgegeben. Bis Mitte September will der europäische Verband Fiba Europe über einen neuen Ausrichter entscheiden. Zu den Bewerbern gehört auch Deutschland.